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SC Auetal scheidet nach Elfmeterschießen aus

SC Auetal scheidet nach Elfmeterschießen aus

Foto: SCA-Trainer Thomas Reh stellt seine Spieler auf das anstehende Elfmeterschießen ein. 


Fußball. Für den SC Auetal hat sich die Stippvisite auf Bezirksebene bereits nach dem ersten Spiel erledigt. Im Bezirkspokal unterlag der Kreispokalsieger dem TSV Algesdorf mit 2:5 nach Elfmeterschießen. Nach 90 Minuten stand es 1:1-unentschieden. Im Elfer-Roulette schossen die sonst so sicheren Tobias Feldmann und Philip Dunkley jeweils eine Fahrkarte. Damit war das Aus des Kreisligisten besiegelt. „Wir waren dem Bezirksligisten ebenbürtig, haben ein gutes Spiel gemacht“, meinte SCA-Trainer Thomas Reh nach Spielschluss.

Stadionsprecher Ernst Siepmann sprach in seiner Begrüßung vom Spiel „SC Davidtal gegen den TSV Goliathdorf“. Denn die Algesdorfer gehören nicht zu den Lieblingsmannschaften des SC Auetal. Im Kreispokal zogen die Auetaler gegen den TSV zweimal den Kürzeren und zu gemeinsamen Kreisligazeiten ist die Statistik für die Rehrener ebenfalls alles andere als gut. Von 14 Spielen gewann der SCA nur zwei. Drei endeten Unentschieden, ansonsten siegten die Algesdorfer.

Felix Rauhut behauptet sich im Zweikampf gegen zwei Algesdorfer Spieler.

Die SCA-Kicker hielten gut mit, hatten im Spielverlauf sogar ein Chancenplus. Vielleicht wäre die Partie anders verlaufen, hätte Schiedsrichter Christian Gerdes in der 8. Minute Elfmeter für den SC Auetal gegeben. Jan Köhler kam im Dreikampf mit Julian Sobeck und Arne Riechers zu Fall. Die umstehenden Zuschauer forderten lauthals Elfmeter, aber der Schiedsrichter ließ weiterspielen. Köhler erläuterte nach Spielschluss die Szene. „Der Spieler vor mir hat den Ball gespielt, von hinten trat dann jemand mir in die Hacken.“

Vom TSV Algesdorf war in der 1. Halbzeit nichts zu sehen. Eine Erklärung lieferten die Zuschauer am Spielfeldrand. „Elias Kohnert hatte vorigen Sonntag Geburtstag und gestern nachgefeiert. Da war die Mannschaft mit dabei.“ Erschwerend kam hinzu, dass mancher Algesdorfer Leistungsträger im Urlaub auf Mallorca weilte. Auch Torhüter Maximilian Schmidtbauer fehlte. Für ihn rückte Feldspieler Lukas Willann in den Kasten. Beschäftigt wurde er vom SC Auetal jedoch zu wenig.

„Ich bin überrascht, wir halten gut mit“, urteilte Nick Pawelczyk, der Trainer von der 3. Auetaler Mannschaft, den kürzlich der Verband fürs Ehrenamt auszeichnete. „Bei zwei, drei Chancen hatten wir sogar ein Plus.“ Pawelczyk meinte einen Pass auf Marco Hauser, den Tim Harmening in höchster Not noch klärte (35.). Sechs Minuten später brannte es lichterloh im TSV-Strafraum. Eine Flanke von Jan Köhler wehrte Torwart Willann ab. Sebastian Wagner köpfte den Ball vors Tor, doch beim Kopfballversuch von Marc Steinsiek streichelte die Kugel nur dessen Haarpracht.

Algesdorf-Trainer Timo Nottebrock war mit der Vorstellung des TSV natürlich unzufrieden. „Unsere Leistung war unterirdisch, das Spiel schlecht“, bemerkte er bei der Ansprache zur Mannschaft nach dem Schlusspfiff. „Das einzige Positive ist, dass wir das Elfmeterschießen erreichten und die Erwartungen erfüllten. Es bringt halt nichts, wenn man am Tag vor dem Spiel noch fleißig feiert.“

Wie kam es überhaupt zu jenem 1:1, dass diese Schüsse vom Punkt möglich machte? Tobias Feldmann hatte den SC mit einem verwandelten Elfmeter in Front gebracht. Bei einer Flanke sprang der Ball vom Boden an die ausgestreckte Hand von Kevin Bytomski, der Pfiff des Schiedsrichters war dann unausweichlich (50.). Der TSV Algesdorf fand schnell die Antwort und nutzte ein schlechtes Auetaler Stellungsspiel. Nach einem Steilpass war Elias Kohnert, der letzten Sonntag 22 Jahre alt wurde, frei durch und nutzte diese Möglichkeit eiskalt: 1:1 (56.).

Bis zum Schlusspfiff wurden beide Torhüter nicht groß gefordert. So musste das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen. Im Tor des SC Auetals stand Marco Großardt, der den gerade genesenen Frederik Meier in diesem Spiel ersetzte. Der TSV Algesdorf vertraute auf seine Feldspieler mit Fänger-Qualitäten. Für das Elfmeterschießen streifte sich Innenverteidiger Tim Harmening das Torwarttrikot über.



Harmening machte seine Sache prächtig, hielt Schüsse von Tobias Feldmann und Philip Dunkley, während auf Auetaler Seite nur Samer Mahmo traf. SCA-Schlussmann Marco Großardt lernte nun die Kehrseite der Medaille kennen. War er beim Masters-Turnier der Held, als der SC Auetal den TSV Hagenburg gleichfalls im Elfmeterschießen mit 6:5 bezwang, saß diesmal jeder Algesdorfer Schuss. Elias Kohnert, Sebastian Eiselt, Janik Weidemann und Tristan Otto verwandelten und sorgten für den 2:5-Endstand.

„Es war ein gutes Spiel von uns“, wertete Philip Dunkley nach dem Schlusspfiff die Partie. Zwischen dem Kreisligisten und Bezirksligisten sah man keinen Unterschied. Meiner Meinung nach haben wir das bessere Spiel gemacht und mehr Chancen auf unserer Seite gehabt.“

Der TSV Algesdorf erwartet in der nächsten Runde den VfL Bückeburg, denkt aber über eine Terminverlegung nach. „Wir spielen am 26. August beim VfL Bückeburg in der Liga“, berichtet TSV-Pressesprecher Martin Steege, „da ist es für die Zuschauer kaum reizvoll, innerhalb weniger Tage den gleichen Gegner wieder anzutreffen.“

Der SC Auetal leckt seine Wunden und startet nächsten Sonntag in die Kreisliga mit einem Heimspiel gegen den SV Victoria Lauenau. Die eigentliche SCA-Domäne, der Kreispokal, lockt dann am 6. September mit einem Heimspiel gegen den SV Obernkirchen.

SCA: Marco Großardt, Felix Rauhut, Tobias Feldmann, Sebastian Wagner (66. Nico Winkelhake), Florian Meyer, Tim Neermann (82. Samer Mahmo), Marco Hauser (73. Jörn Fickendey-Engels), Marc Steinsiek, Jan-Niklas Köhler, Philip Dunkley, Moussa Guire.

TSV: Lukas Willan, Tim Harmening, André Riechers, Tristan Otto, Julian Sobeck, Elias Kohnert, Sören Balke (57. Jan-Luca Kunze), Kevin Bytomski (87. Luca-Silas Struckmann), Janik Weidemann, Sebastian Eiselt, Philip Koppitz (64. Bennet Lasarzik). 

TSV Algesdorf bejubelt das Weiterkommen im Bezirkspokal gegen den SC Auetal nach Elfmeterschießen.