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SC Auetal trifft beim 27. Volksbank-Masters auf den TSV Hagenburg

SC Auetal trifft beim 27. Volksbank-Masters auf den TSV Hagenburg

Foto: Als Kreispokalsieger qualifiziert sich der SC Auetal für die 27. Auflage des Volksbank-Masters in Lüdersfeld.


Fußball. Der TuS Lüdersfeld bittet vom 19. bis 24. Juli zum traditionellen Volksbank-Masters-Turnier. Dann spielen die acht besten Schaumburger Mannschaften um den prestigeträchtigen Titel beim allseits beliebten Vorbereitungsturnier. Zu den teilnehmenden Mannschaften gehören in diesem Jahr der VfR Evesen, der VfL Bückeburg, der TSV Hagenburg, der MTV Rehren A/R, der TSV Algesdorf, der VfL Bückeburg II sowie Kreismeister FC Stadthagen und Kreispokalsieger SC Auetal.

Obwohl der SC Rinteln in der Bezirksliga-Abstiegsrunde seine Gruppe gewann, fehlen die Weserstädter. Das liegt daran, dass für die Einladung zum Volksbank-Masters der Stichtag 31. Dezember gilt, und da lagen die Steinanger-Kicker nicht unter den besten sechs Bezirksteams. Deshalb fehlt auch der TuS SW Enzen. Für Trainer Uwe Oberländer gehen damit interessante Testspiele flöten, doch dafür kann sich der SCR auf den Rintelner Sparkassen-Fußball-Cup konzentrieren, der vom 23. bis 29. Juli ausgespielt wird.

Der SC Auetal fühlt sich im erlesenen Teilnehmerfeld wie ein Neuling. Als Kreispokalsieger 2018 startete der SCA vor vier Jahren in Lüdersfeld schon einmal und ging in der 1. Runde mit 1:8 gegen den damals noch übermächtigen VfL Bückeburg baden.



Günter Schiller ist bereits im 17. Jahr nun Vorsitzender des TuS Lüdersfeld. Der Vereinschef freut sich über die hohe Qualität des Turniers. „Das Turnier ist eng an die Volksbank gekoppelt und fand seinen Ursprung darin, weil einige Lüdersfelder dort beschäftigt waren. Ganz früher gab es ein großes Turnier in Wendthagen. Aber als dieses nicht mehr stattfand, sahen wir es als Anlass, nun solches aufzuziehen. Ursprünglich waren die sechs besten Mannschaften des Fußballkreises dabei. Aber um zusätzliche Farbtupfer hineinzubringen, nehmen seit neun Jahren nun auch der Kreismeister und Kreispokalsieger daran teil.“

Schiller hörte schon oft den Vorwurf: Immer die gleichen Clubs, immer nur Vereine aus Schaumburg. „Die Kritiker haben es mal mit einem eigenen Turnier versucht und auch Gäste aus dem Westfälischen eingeladen. Das Zuschauerinteresse war dort aber überschaubar. Wenn wir das Teilnehmerfeld erweitern wollten, müssten wir mit Blick auf unseren Sponsor die Region Hameln-Pyrmont ansprechen. Aber von dort fährt doch kein Zuschauer rüber nach Schaumburg! Nein, wir bleiben unter uns und freuen uns über die gewaltige Tradition“, erklärt Schiller. Im Übrigen stimmt es nicht, dass stets die Gleichen gegeneinander spielen. Beim letzten Masters, in der Vor-Corona-Zeit, war nach vielen Jahren der MTV Rehren A/R mal wieder mit dabei.  Und auch der ETSV Haste startete als Überraschungsteilnehmer. Es gilt die Regel, dass wenn Kreismeister und Pokalsieger der gleiche Club ist, der Kreisliga-Zweite zum Turnier eingeladen wird.

Auf den SC Auetal freut sich der Lüdersfelder Klubchef besonders, speziell auf ein Wiedersehen mit Dieter Grupe und „Kiki“ Bredemeier. „Das Ligaspiel im Frühjahr gegen meinen TuS Lüdersfeld sah ich nicht. Ich war als Schiedsrichter-Beobachter andernorts im Einsatz. Übrigens mache ich mir um den TuS Lüdersfeld trotz des Abstiegs keine Sorgen. Wir sind ein gefestigter Verein. Der Trainer bleibt, die Mannschaft hält zusammen. In unserer 1000-Einwohner-Gemeinde haben wir 400 Mitglieder. Die Welt ist hier in Ordnung.“

Der SC Auetal schnauft erst mal durch und freut sich über die zurückliegende Saison. Neben dem Kreispokalsieg ist die Mannschaft seit 18 Spielen ohne Niederlage. Rechnet man den Pokal hinzu, sind es sogar 21 Spiele ohne Misserfolgserlebnis. Trainer Thomas Reh macht gerade Urlaub auf Fuerteventura. So fragten wir bei Tobias Feldmann nach, der sich gemeinsam mit Marcel Diedler um die Auetaler Fußballsparte kümmert. „In unserer Mannschaft gibt es wenige Veränderungen. Warum auch, wir blicken ja auf eine sehr gute Saison zurück. Von Schwarz-Weiß Enzen kehrt Sebastian Wagner heim zur Obersburg. Von Victoria Lauenau begrüßen wir den 19-jährigen Julien Erdmann. Dass etliche Spieler des SV Hattendorf nun wechseln, freut uns natürlich, doch werden sie erst einmal mit der 2. Mannschaft eine Einheit bilden. Natürlich ist der Weg in alle Richtungen durchlässig. Auf den TSV Hagenburg beim Masters freue ich mich. Aber der Ausgang dieses Spiels ist schwer einzuschätzen. Alle Mannschaften befinden sich noch zu Beginn der Vorbereitung, und die Frage ist, wie definieren die Trainer den Stellenwert der Spiele. Oft steht das konditionelle Element zu dieser Zeit im Vordergrund. Vor Hagenburg habe ich Respekt. Ich hatte sie nicht so stark erwartet, dass sie es in die Aufstiegsrunde schaffen. Dort überzeugten sie mit konstant guten Leistungen. Nun ja, das letzte Spiel der Hagenburger will ich da mal ausblenden, als sie mit 1:14 bei der SSG Halvestorf-Herkendorf untergingen.  Da war der Spannungsbogen schon stark abgefallen“, schmunzelt Feldmann. „Aber der TSV Hagenburg scheint als Team gut zu funktionieren. Der Platz in Lüdersfeld lässt wegen der geringen Ausmaße vieles zu. Natürlich sind wir von der Klassenzugehörigkeit her Außenseiter. Aber wir fahren nicht nach Lüdersfeld, um gegen Hagenburg hoch zu verlieren.“ Und sein Partner in der Spartenleitung ergänzt: „Von der Klasse her sind wir Außenseiter beim Volksbank-Masters. Aber ich kann versprechen, dass wir in jedem Fall mit breiter Brust nach Lüdersfeld fahren und kein Spiel abschenken werden. Wir wollen versuchen, das Bestmögliche zu erreichen“, verrät Marcel Diedler.

Allerdings gehören die Seeprovinzler nicht zu den Lieblingsmannschaften des SC Auetal. Der TSV Hagenburg kann eine positive Bilanz gegen die Rehrener aufweisen. Seit der Saison 2009/10 gewannen die Auetaler nur drei Spiele. Zweimal ging die Partie unentschieden aus und siebenmal bejubelte der TSV einen Dreier. Dietmar Thake, Spartenleiter beim TSV Hagenburg, freut sich auf die Partie. „Zu Thomas Reh als Trainer kann ich den SC Auetal nur beglückwünschen. Wir kennen uns schon lange, waren vor Jahren gemeinsam beim 1. FC Wunstorf tätig. Thomas als Trainer und ich als Torwarttrainer. Natürlich ist dieses Spiel für uns eine interessante Standortbestimmung. Zusätzlicher Reiz entsteht, weil zwei Mannschaften aus unterschiedlichen Ligen aufeinandertreffen.  Ich habe vor dem SC Auetal großen Respekt.  Für mich ist es die Überraschungsmannschaft der letzten Saison. Auch der Kreispokalsieg spricht für sich. Dass wir höherklassig spielen, hat bei dieser Begegnung nichts zu sagen. Denn Thomas ist ein Schlitzohr und weiß, wie er die scheinbar Großen ärgern kann.“

Beim SV Hagenburg gibt es einige Änderungen. Nachdem der langjährige Trainer Felix Dyck nach Eilvese gewechselt ist, setzt der TSV auf eine vereinsinterne Lösung. Das Zepter übernimmt Florian Blaser, der bisher für die 2. Mannschaft zuständig war. Gewiss kennt auch Florian Blaser den SC Auetal, war vorigen November noch in Rehren, als sich die Zweitvertretungen mit 1:1 trennten. „Sicherlich spricht man vom Wechsel unseres Stürmers Dmitrij Salakin zum 1. FC Wunstorf. Aber auch Torwart Marc Engelmann ist dorthin zurückgekehrt. Oguzhan Mun ist ebenfalls weg und nach Kolenfeld gewechselt. An Neuzugängen freuen wir uns über Michael Fitzner, der als Stürmer beim FC Lehrte bisher für Gefahr sorgte. Er wird der neue Co-Trainer. Und wenn Trainer Blaser ihn aufstellt, belebt er sicherlich auch das Angriffsspiel“, ist sich Thake sicher. Die weiteren Neuzugänge geben die Seeprovinzler noch nicht bekannt. Sie werden am 11. Juli bei einer Mannschafspräsentation vorgestellt. In Lüdersfeld sind die Neuen aber natürlich alle mit dabei.

Der Spielplan: Viertelfinale: Dienstag, 19. Juli, 18 Uhr: MTV Rehren A/R – VfL Bückeburg II; 20 Uhr: VfR Evesen – FC Stadthagen. Mittwoch, 20. Juli, 18 Uhr: TSV Hagenburg – SC Auetal; 20 Uhr: VfL Bückeburg – TSV Algesdorf. Halbfinale: Freitag, 22. Juli, 18 Uhr: Sieger Spiel 2 – Sieger Spiel 4; 20 Uhr: Sieger Spiel 1 – Sieger Spiel 3. Finaltag: Sonntag, 24. Juli, 14 Uhr: Spiel um Platz 3; 16 Uhr: Finale.

Beim letzten Aufeinandertreffen mit dem TSV Hagenburg im Oktober 2019 kassiert der SC Auetal eine schmerzhafte 0:6-Pleite.