SC Deckbergen-Schaumburg steigt auf – Klassenerhalt für den SC Rinteln, TSV Eintracht Exten, SV Engern und SV Hattendorf
Foto: Jubel bei Julius Stemme (rechts) und Ilir Mena. Der SC Deckbergen-Schaumburg steigt in die 1. Kreisklasse auf, der SV Hattendorf schafft den Klassenerhalt in der 2. Kreisklasse.
Fußball. Nach langem hin und her hat sich der Niedersächsische Fußball-Verband (NFV) endlich einer Lösung angenähert. Die laufende Saison 2019/2020 soll abgebrochen werden. Die Aufsteiger werden durch eine Quotientenregel bestimmt, Absteiger gibt es keine. Da keine Relegationsspiele stattfinden, steigt auch der Vizemeister auf. Diese Variante wird vom NFV-Verbandsvorstand als Antrag auf dem außerordentlichen Verbandstag eingereicht, der am 27. Juni als voraussichtlich virtuelle Veranstaltung ausgetragen werden soll.
„Das Webinar am vergangenen Samstag hat noch einmal zur umfassenden Information der Vereine beigetragen. Die Resonanz hat gezeigt, wo die Präferenzen der Vereine liegen. Insofern ist der Verbandsvorstand auch nach Empfehlung des Präsidiums einmütig zur Beschlussfassung gekommen. Der Antrag auf einen Saisonbruch nach Quotientenregelung mit Auf-, aber ohne Absteiger wird der Einzige sein, der von Seiten des NFV-Verbandsvorstandes auf dem außerordentlichen Verbandstag eingebracht und zur Abstimmung gestellt wird. Unabhängig davon kann jeder Verein einen Antrag im Rahmen der Antragsfrist stellen“, erklärte NFV-Präsident Günter Distelrath.
Das bedeutet für den SC Deckbergen-Schaumburg den Aufstieg als Tabellenzweiter in die 1. Kreisklasse. Aber auch die zweite Mannschaft des TSV Eintracht Exten feiert den Aufstieg in die 2. Kreisklasse als Vizemeister. Die dritte Mannschaft des SC Auetal steigt als Meister der 4. Kreisklasse Süd in die 3. Kreisklasse auf. Großer Jubel herrscht auch beim SC Rinteln. Der Bezirksligist kommt mit einem blauen Auge davon. Der Tabellenvorletzte darf auch in der Saison 2020/2021 weiter im Bezirk Fußball spielen. Gerettet sind auch der TSV Eintracht Exten und der SV Engern in der Kreisliga. Auf ein weiteres Jahr in der 2. Kreisklasse darf sich das Tabellenschlusslicht SV Hattendorf freuen.
Neben dem einmütigen Votum für das Abbruchszenario ergab auch die Abstimmung zur Frage „Wer steigt auf“ ein klares Ergebnis. Mit großer Mehrheit sprach sich der NFV-Verbandsvorstand für die Variante „Regelaufsteiger + Relegationsplatz“ aus. Dass der vom Verband vorgesehene Antrag, der keine Absteiger und nur Aufsteiger vorsieht, spieltechnische Konsequenzen für die kommende Saison hat und eine große Herausforderung für die jeweiligen Spielausschüsse darstellt, ist den Verantwortlichen bewusst. „Wir müssen darauf achten, dass kein Verein und keine Mannschaft überfordert wird. Deshalb wird es zum Beispiel hinsichtlich der Planung der Saison keine Denkverbote geben“, erklärte Distelrath. Der NFV behalte sich darüber hinaus vor, Sonderregelungen für die Pokal-Wettbewerbe zu treffen oder die kommende Saison bis zum Beginn der Sommerferien am 22. Juli 2021 zu verlängern.
Da es keine Absteiger gibt, hat das Auswirkungen auf die Staffelstärken auf Bezirksebene. So werden wohl in der neuen Spielzeit in der Landesliga 19 Teams auf Punktejagd gehen. Das würde für jeden Verein 36 Saisonspiele bedeuten. Sollte der NFV beschließen, dass nach nur einem Jahr die Sollzahl von 16 Mannschaften in der Landesliga wieder erreicht werden soll, dann müssten nach der Serie 2020/2021 acht Mannschaften aus der Landesliga absteigen. Für den Bezirk Hannover würde die Variante mit zwei Aufsteigern aus den zehn Kreisligen 20 neue Teams in den Bezirksligen bedeuten. Ein mögliches Szenario wäre, zusätzlich eine fünfte Bezirksliga für einen gewissen Zweitraum zu schaffen. Auf jeden Fall ist große Kreativität bei der jeweiligen Staffelleitung gefordert. Da aufgrund der Corona-Pandemie noch kein genauer Starttermin für die Spielzeit 2020/2021 festgelegt werden kann, muss der Spielausschuss flexibel die Rückkehr in den Spielbetrieb im Amateursport gestalten können.
Auf Kreisebene sind die Auswirkungen nicht so drastisch. In der Kreisliga bleibt die Sollstärke von 16 Mannschaften bestehen. Der TSV Hagenburg und der TuS SW Enzen steigen auf, aus der 1. Kreisklasse füllen die SG Bad Nenndorf-Riehe und der ETSV Haste die Liga wieder auf 16 Vereine auf. Neu in der 1. Kreisklasse sind die SG Rodenberg und der SC Deckbergen-Schaumburg. Der TuS Lüdersfeld II und der TSV Eintracht Exten II vervollständigen die 2. Kreisklasse. Der ETSV Haste II und der SC Auetal III steigen in die 3. Kreisklasse auf. Lediglich die beiden 4. Kreisklassen verringern sich um zwei Teams. In der Nordstaffel gebe es noch acht Mannschaften und in der Südstaffel sieben Teams. Sollte die Corona-Krise zum Wegfall von Mannschaften führen, wäre auch eine eingleisige 4. Kreisklasse denkbar.