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SC Rinteln gewinnt die Stadtmeisterschaft um den Sparkassen-Fußballcup

SC Rinteln gewinnt die Stadtmeisterschaft um den Sparkassen-Fußballcup

Foto: Der SC Rinteln feiert in der 42-jährigen Geschichte zum 17. Mal die Stadtmeisterschaft.


Fußball. Der SC Rinteln gewinnt zum 17. Mal die Rintelner Stadtmeisterschaft um den Sparkassen-Fußballcup. Der Bezirksligist schlug im Finale auf dem Steinanger den TSV Eintracht Exten durch ein Slapstick-Tor in der 16. Minute mit 1:0.

Die Rollen waren klar verteilt. Exten stand tief, machte die Räume vor dem eigenen Strafraum eng, überließ das Mittelfeld komplett dem SC Rinteln, griff erst zehn Meter hinter der Mittellinie an und versuchte, mit überfallartigem Pressing Konter einzuleiten, die aber fast immer verpufften. Zielspieler war dabei „Edeljoker“ Matthias Appel, der in der Startelf stand.


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Rinteln wurde quasi zur Offensive gezwungen, leistete sich katastrophale Fehler im Spielaufbau, agierte fast nur mit langen Bällen, die von der TSV-Abwehr ohne Mühe abgefangen wurden. Der SCR stand sehr hoch, war dadurch anfällig für Konter und wirkte äußerst behäbig in der Rückwärtsbewegung.

Die erste Chance der Partie hatte Exten in der 3. Minute, als Rinteln auf den Abseitspfiff wartete, Florim Mustafa alleine auf den Torwart zulief, doch Jonathan Reuther mit einer Blitzreaktion die Null festhielt. Das war die einzige Torchance für den TSV im gesamten Spiel. In der 16. Minute das Tor des Abends: Kaoa Aosman schlug einen Freistoß aus 30 Metern in den Strafraum. Ein TSV-Spieler verlängerte den Ball mit dem Kopf in Richtung eigenes Tor und TSV-Keeper Sebastian Steinke faustete das Leder – von der tief stehenden Sonne geblendet – ins eigene Gehäuse. Ärgerlich für Steinke, der danach zum besten Eintracht-Spieler avancierte und Exten durch seine Paraden bis zum Abpfiff im Spiel hielt. Vier Minuten später hatte Exten Glück, als ein Heber von Torben Maibaum nur an den Pfosten sprang.

Danach 20 Minuten fußballerischer Leerlauf. Aosman und Latif Kiki liefen sich sehr häufig im Mittelfeld fest, das Passspiel in die Spitze war haarsträubend ungenau und fand fast nie den eigenen Spielspieler. Von Exten war in dieser Phase nichts zu sehen. Für Hektik sorgten unnötige Foulspiele auf beiden Seiten. Die Rededuelle mancher Akteure ließen Unruhe aufkommen. Erst zum Ende der ersten Halbzeit nahm das Spiel wieder Fahrt auf. Aosman (41.) und Max Gahr (43.) scheiterten an Steinke. So endete die gruselige erste Halbzeit nach einem enttäuschenden Auftritt der Rintelner mit einem glücklichen 1:0 für den Favoriten.

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Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit präsentierte sich Rinteln weit von der Form der letzten Saison entfernt. Bis zur 70. Minute nur Krampf von beiden Teams. Exten war körperlich einfach zu schwach, um sich gegen die robusten Abwehrspieler des SCR entscheidend durchzusetzen. Die wenigen Offensivaktionen brachten kaum Gefahr. Die beste Chance hatte der eingewechselte Luis Steinleger in der 70. Minute, als der Youngster aus elf Metern abzog, aber Steinke prächtig reagierte. Der 16-Meter-Schuss von Appel in der 71. Minute wurde zur leichten Beute von Reuther. Chancen blieben auf beiden Seiten weiter Mangelware. In der 84. Minute strich ein Hammer von Denis Anklam knapp über die Latte, eine Minute später rutschte Melwin Mehic fünf Meter vor dem Tor an einer Flanke vorbei. In der 96. Minute hatte Steinleger das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte jedoch an Steinke. Dann war Schluss.  

TSV-Trainer Ruzmir Mehic war mit dem Auftritt seines Teams trotz der knappen Niederlage sehr zufrieden: „Das Tor ist wirklich ärgerlich. Unser Plan ist voll aufgegangen. Wir wollten sehr tief stehen, Rinteln zu langen Bällen zwingen. Nur die Konter saßen nicht. Trotzdem mussten wir mit 1:0 in Führung gehen.“

SCR-Trainer Uwe Oberländer war nach dem Abpfiff bedient: „Es ist fast schon peinlich, dass wir mit dieser äußerst schwachen Leistung die Stadtmeisterschaft feiern können. Bei uns lief nach vorne nichts zusammen. Einzig die Abwehr stand sicher, ließ in 90 Minute nur eine Chance zu. Das Passspiel im Mittelfeld war desaströs, die Spitzen waren völlig abgemeldet.“  

SCR: Jonathan Reuther, Torben Maibaum (62. Luis Steinleger), Jonas Kütemeyer, Alban Ramushi (90. Ivo Walter), Latif Kiki (72. Constantin Rachow), Ward Ben Naceur (71. Umut Bozkurt), Max Gahr (46. Benedikt Eckel), Dennis Kirasic (60. Ivo Kirasic), Denis Anklam, Artur Kalis, Kaoa Aosman (79. Mika Höfemann).

TSV: Sebastian Steinke, Marco Lackner, Dennis Bub (23. Martin Jaskulski), Phil Wehling, Ahmed Mohamed (46. Liridon Mustafa), Florim Mustafa, Melwin Mehic, Matthias Bittner (61. Bogdan Herakovic), Michael Krohn, Marcel Kattenhorn, Matthias Appel (71. Sebastian Schmidt).

Das ist die Riesenchance zur 1:0-Führung für Exten: SC-Keeper Jonathan Reuther bleibt Sieger gegen Florim Mustafa.