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SC Rinteln holt 0:2-Rückstand auf und verliert 2:3

SC Rinteln holt 0:2-Rückstand auf und verliert 2:3

Foto: Arber Ramushi trifft zum 1:2.


Fußball. Die Defensive bleibt die Achillesferse des SC Rinteln. Sieben Gegentore in drei Spielen ist einfach zu viel. In Kolenfeld kassierte die Oberländer-Elf drei Tore und verlor die Partie mit 2:3. Der TSV Kolenfeld gehört mit diesem Erfolg weiter zu den Top-Teams der Bezirksliga.

Ohne die Urlauber Julian Bedey, Max Gahr und Jonas Kütemeyer, ohne die Verletzten Alban Ramushi und Torben Maibaum, ohne die Langzeitverletzten Sinan Boga und Domenic Fahrenkamp sowie ohne den verhinderten Yannik Walter geriet der SC Rinteln schon in der 1. Minute mit 0:1 in Rückstand. Jan Scholz wurde vom Anpfiff an freigespielt und traf eiskalt zur schnellen Führung. Damit war die taktische Marschrichtung von SCR-Trainer Uwe Oberländer über den Haufen geworfen. Rinteln trat danach völlig verunsichert auf. Der TSV machte richtig Betrieb, drängte auf das 2:0, der SC schwamm in der Defensive. SCR-Keeper Jonathan Reuther rettete zweimal in höchster Not. „Der TSV ist eine spielstarke Truppe“, so Oberländer. „Man sieht, dass etliche Spieler schon in höheren Klassen gespielt haben.“

Qendrim Krasniqi auf dem Weg zum 2:2.

Nach 15 Minuten kam Rinteln in die Partie zurück, stemmte sich vehement gegen die TSV-Angriffe, stand hinten besser und startete erste zaghafte Offensivaktionen. Michele Schiavano und Julian David scheiterten am Keeper. Kolenfeld vergab etliche Chancen. So ging es mit einem schmeichelhaften 0:1-Rückstand in die Pause.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit stellte Oberländer um, Rinteln agierte jetzt mit zwei Spitzen, gestaltete die Partie immer ausgeglichener. David verpasste in dieser Phase den Ausgleich. In der 70. Minute schloss Kolenfeld einen fantastischen Konter zum 2:0 ab. Die Messe schien gelesen. Aber Rinteln gab nicht auf und kam noch einmal zurück. Nach brillanter Vorarbeit von Schiavano traf Arber Ramushi in der 78. Minute zum 1:2. Der TSV begann zu schwimmen. Zwei Minuten später startete Qendrim Krasniqi zum Solo, umspielte gleich drei Gegenspieler, spielte mit Kaoa Aosman Doppelpass und markierte das 2:2. Als ein Abstoß von SCR-Keeper Reuther in der 85. Minute kurz vor der Mittellinie abgefangen wurde und die SCR-Abwehr zu weit aufgerückt war, wurde Mike Ehlert per Kopf in den Lauf bedient und es hieß 3:2 für Kolenfeld.



„Aufgrund der zweiten Halbzeit wäre ein Punkt für uns durchaus verdient gewesen“, zog Oberländer sein Fazit. „Aber Kolenfeld war über die 90 Minuten gesehen das bessere Team und der Sieg war letztendlich verdient. Der TSV gehört sicherlich zu den stärksten Teams in der Liga. Das Mittelfeld und der Angriff besitzt große Qualitäten. Trotz der Niederlage muss ich meiner Mannschaft Respekt zollen. Sie hat nie aufgegeben und ist stark zurückgekommen.“

SCR: Jonathan Reuther, Noshkar Sharo (65. Ward Ben Naceur), Qendrim Krasniqi, Arber Ramushi, Julian David, Constantin Rachow (90. Ugur Gercekci), Dominik Schrader, Dennis Kirasic, Kaoa Aosman, Jannik Flügel (57. Ivo Kirasic), Michele Schiavano.

Stimmen zum Spiel

Der weitgereisteste Besucher war Peter Kupka von Atlas Delmenhorst. Der Groundhopper schreibt Artikel für die Stadionzeitung des Regionalligisten und „sammelt“ Fußballplätze. „Das Kanalstadion in Kolenfeld kannte ich noch nicht. Es ist mein 1180. Sportplatz. Auch Rinteln habe ich vorher noch nie gesehen. Nach dem schnellen Führungstor deutete alles auf einen souveränen Sieg der Kolenfelder hin. Aber Rinteln fand gut ins Spiel zurück und war mit einer Doppelchance (28. Minute) nahe am Ausgleich. Zum Ende der ersten Halbzeit wurde Kolenfeld dann wieder stärker und hätte auch den zweiten Treffer schießen können. In meinen Augen ist die knappe Pausenführung für den TSV Kolenfeld gerecht“, analysierte der Fußballreisende in der Halbzeitpause.

Der Gegentreffer zum 2:3-Endstand ärgerte die SC-Rinteln-Spieler maßlos. „Was war das für ein Gegentor! Ein einfacher Kopfball und Mike Ehlert läuft alleine auf das Tor zu. So etwas darf uns nicht passieren“, haderte Kaoa Aosman mit der Abwehrleistung und dem Schicksal.

Auch Daniel Aust, Innenverteidiger vom TSV Hagenburg, verfolgte interessiert das Spiel. „Einige der Kolenfelder Spieler kenne ich aus meiner Zeit ins Wunstorf.  Daher komme ich ab und zu ins Kanalstadion.  Es war ein ausgeglichenes Spiel mit leichten Feldvorteilen für die Heimmannschaft. Die erste Halbzeit ging an Kolenfeld. Der SC Rinteln konnte sich nicht effektiv durchsetzen. Nach dem Seitenwechsel sah es anders aus. Rinteln hat in der zweiten Halbzeit gedrückt, mehr Chancen herausgearbeitet und verdient das 2:2 erzielt. Am Ende hat der Glücklichere gewonnen.“ Beim entscheidenden Gegentreffer half der SC gewaltig mit. Fast wäre noch das 3:3 gefallen, aber ein Distanzschuss von Kaoa Aosman zischte in der Nachspielzeit am Lattenkreuz vorbei.

SCR-Keeper Jonathan Reuther kann das 3:2 von Mike Ehlert nicht verhindern.