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Spielerflucht stellt den SV Hattendorf auf das Abstellgleis

Spielerflucht stellt den SV Hattendorf auf das Abstellgleis

Foto: Ilir Mena (rechts) ist der Dreh- und Angelpunkt im Spiel des SV Hattendorf.

Fußball. In der Vorsaison verpasste der SV Hattendorf als Tabellendritter nur um Haaresbreite den Aufstieg in die 1. Kreisklasse. Im Team von Trainer Helmut Wittek spielten Klasse-Fußballer wie Hitaf Bamba oder Issouf Doumoy. Die guten Leistungen der Spieler weckten Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen und so musste der SVH im Sommer eine echte Spielerflucht verkraften. „Neun Spieler haben uns verlassen. Das konnten wir nicht auffangen“, weiß Wittek. Und so befinden sich die Hattendorfer im Abstiegskampf. Nach elf von 26 Saisonspielen rangiert der SVH mit nur drei Punkten auf dem letzten Tabellenplatz. Aber das rettende Ufer ist nur fünf Zähler entfernt.

Dass der SV Hattendorf vor einer komplizierten Serie stehen würde, das war Helmut Wittek von Beginn an klar. Aber eigentlich hatte der SVH-Trainer mit mehr Punkten gerechnet. Doch verletzungs- und berufsbedingte Ausfälle brachten das Tabellenschlusslicht in arge Personalnöte. „Unser Kader verlor Qualität und Quantität. Das konnten wir nicht mehr kompensieren“, weiß der erfahrene Coach. Mit Marcel Kerkhoff verletzte sich der Kopf der Mannschaft schwer und fiel mit einem Schienbeinbruch die komplette Hinrunde aus. Zum akuten Personalmangel kam auch noch Spielpech dazu. Es gab einige Spiele, in denen die Hattendorfer hätten punkten können, aber es fehlte das Quäntchen Glück. „Gegen Wiedensahl müssen wir 2:0 führen, gegen den SC Deckbergen-Schaumburg war ein Remis drin und auch gegen Pohle verballern wir drei hundertprozentige Chancen bevor wir das 0:1 schlucken“, erinnert sich Wittek zurück. Das große Manko des Tabellenletzten ist das Toreschießen. Nur neun Treffer in elf Spielen bestätigen das. Der SV Hattendorf sieht sich mit RW Stadthagen und dem Beckedorfer SV auf Augenhöhe und hat sich bei fünf Punkten Rückstand noch lange nicht aufgegeben.

Torjäger Sebastian Huck (rechts) soll den Tabellenletzten zum Klassenerhalt schießen.
Torjäger Sebastian Huck (rechts) soll den Tabellenletzten zum Klassenerhalt schießen.

In der Winterpause verstärkte sich der Tabellenletzte mit Rückkehrern und neuen Spielern. Jens Spitzer kehrt vom VfL Münchehagen an die alte Wirkungsstätte zurück. Marcel Kerkhoff und Bamba Abdoulaya kommen nach langer Verletzungspause immer besser in Schwung und sind für die Rückrunde wertvolle Alternativen. Salif Sangare hat nach einer Fußballpause wieder neue Begeisterung entwickelt. Und Daniel Müller ist aus Braunlage ins Auetal gezogen und verstärkt den Kader ebenfalls in die Breite. „Wir sind noch an einem weiteren Spieler interessiert, der auch schon oft bei uns mittrainiert hat. Er ist Stürmer und würde super zu uns passen“, hofft Wittek noch eine weitere Verpflichtung unter Dach und Fach zu bringen. Der Königstransfer kam leider nicht zu Stande. Michael Mantik war als Retter und neuer Spielertrainer für die neue Saison fest eingeplant, aber den Torjäger zog es dann kurzfristig in die Kreisliga zum SV Engern. Trotzdem sieht Wittek eine reelle Chance auf den Klassenerhalt. „Den Abstieg können wir nur vermeiden, wenn viele Dinge gut laufen und wir vom Verletzungspech der Hinserie verschont bleiben“, ist sich der SVH-Trainer sicher.

Die Vorbereitung auf die Rückrunde lief bis zur Corona-Zwangspause optimal. Die Mannschaft hat im Training voll mitgezogen. „Alle waren heiß auf den Rückrundenstart, das sah alles recht gut aus“, meint Wittek. Deshalb ist der Trainerfuchs auch optimistisch, dass der SV Hattendorf den Klassenerhalt schafft. Wie es in der neuen Spielzeit beim SVH weitergeht, das werden die Gespräche im April entscheiden. „Ich spreche mit den Verantwortlichen beim SVH und entscheide dann, ob ich weiterhin als Trainer zur Verfügung stehe“, erklärt Wittek abschließend.

Trainer Helmut Wittek hatte in der Hinserie oftmals Personalmangel zu beklagen.
Trainer Helmut Wittek hatte in der Hinserie oftmals Personalmangel zu beklagen.