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Steffen Kruse bringt seine Gegner mit seiner unorthodoxen Spielweise schier zur Verzweiflung

Steffen Kruse bringt seine Gegner mit seiner unorthodoxen Spielweise schier zur Verzweiflung

Foto: Der Paradeschlag von Steffen Kruse: Mit der Rückhand-Seite aus der Vorhand schlagen.

Tischtennis. Steffen Kruse ist ein richtiger Gewinn für den TSV Todenmann-Rinteln. Der 21-Jährige heuerte beim TSV zur Saison 2019/2020 in der Bezirksoberliga an. Mit dem angehenden Diplom-Finanzwirt an Position vier gelang den Todenmann-Rintelnern sofort der Aufstieg in die Landesliga. „Steffen ist für uns ein echter Gewinn und Glücksgriff. Er ist ein super Typ, macht jeden Spaß mit, hat sich nahtlos in das Team integriert und ist ein eifriger Punktesammler“, lobt Teamkapitän Maximilian Ehlert den Neuzugang. Mit seiner unorthodoxen Spielweise bringt Kruse seine Gegner schier zur Verzweiflung. „Steffen ist ein Mentalitätsmonster, gibt keinen Ball verloren und entnervt regelmäßig seine Kontrahenten mit seinem starken Abwehrspiel“, verrät Ehlert. Rinteln-Sport stellt den Abwehrspezialisten mit elf persönlichen Fragen näher vor.

Wie bist du zu deiner Sportart gekommen?
Als ich in der Grundschule war, hat der lokale Sportverein Werbung für die Mini-Meisterschaften gemacht. Hierbei handelt es sich um ein Nachwuchsförderungsprogramm des TTVN. Ich habe daran teilgenommen und war seitdem begeistert von der Sportart Tischtennis.

In welchem Alter hast du mit deiner Sportart begonnen und in welchem Verein?
Bei meiner Teilnahme an der örtlichen Mini-Meisterschaft war ich 8 Jahre alt. Seitdem bestritt ich Punktspiele für den MTSV Oederquart.

Bei welchem Verein ist/war die schönste Zeit in deiner Karriere und warum?
Die schönste Zeit in meiner Jugend war beim TSV Lamstedt. Wir haben als neu gegründete Mannschaft die Qualifikation zur Niedersachsenliga geschafft und uns über Jahre hinweg in dieser Liga etabliert. In meiner noch nicht so langen Karriere im Herrenbereich darf ich momentan die schönste Zeit beim TSV Todenmann-Rinteln erleben. In der letzten Saison konnten wir die Meisterschaft in der Bezirksoberliga und den damit verbundenen Aufstieg in die Landesliga feiern. Wichtig ist auch, dass es nicht nur während der Punktspiele gut läuft. Auch abseits der Platte wurde ich schnell nach meinem Wechsel in die Mannschaft und den Verein integriert. Mannschaftsabende, Weihnachtsfeiern und vieles mehr waren hierfür sicherlich förderlich.

Was sind deine Stärken und Schwächen?
Meine Stärke ist mein Ehrgeiz. Ich kämpfe um jeden Ball. Dies wird vor allem bei den teilweise sehr lang andauernden Abwehrballwechseln deutlich. Meine Schwäche ist meine Technik. Ich habe mir das Tischtennisspielen mehr oder weniger selbst beigebracht und nie am Kader-Training oder ähnlichem teilgenommen.

Der 21-Jährige spielt beim TSV Todenmann-Rinteln in der Landesliga an Position vier.
Der 21-Jährige spielt beim TSV Todenmann-Rinteln in der Landesliga an Position vier.

Was ist dein Paradeschlag und warum?
Mit der Rückhand-Seite aus der Vorhand schlagen.

Mit wem bildest du ein unschlagbares Doppel und warum?
Beim TSV Todenmann-Rinteln war meine Doppel-Bilanz bisher nicht sehr erfolgreich. Der beste Doppelpartner für mich bisher war Tim Voß. Wir haben im Jugendbereich zusammengespielt und sogar die Bezirksmeisterschaften im Doppel in der Jugend gemeinsam gewonnen. Mein Abwehr- und sein Angriffsspiel haben sich gut ergänzt. Mittlerweile schlägt er in der Verbandsliga beim TSV Rostock-Süd auf.

Was war dein sportlich größter Erfolg?
Der Aufstieg mit dem TSV Todenmann-Rinteln in die Landesliga in der letzten Saison.

Gibt es ein sportliches Erlebnis, das dir immer in Erinnerung bleiben wird?
Ich habe mal an den Andro Kids Open in Düsseldorf teilgenommen. Das ist das größte Tischtennis-Turnier Deutschlands, an dem Nachwuchsspieler aus der ganzen Welt teilnehmen. Dies war eine großartige Erfahrung, auch wenn ich nie sonderlich weit im Turnierverlauf gekommen bin. Die Konkurrenz war schlichtweg zu stark.

Engagierst du dich auch als Trainer, Funktionär oder im Jugendbereich? Von wann bis wann und wo?
Ich habe mit 15 Jahren meinen Co-Trainerschein und mit 16 Jahren meine C-Lizenz erworben. In den folgenden Jahren habe ich das Anfängertraining beim TSV Lamstedt geleitet. Seit meinem Wechsel nach Rinteln bin ich kein Trainer mehr, da mein Studium sowie mein eigenes Training und die Punktspiele zu viel Zeit rauben. Nichtsdestotrotz absolviere ich zurzeit meine Trainer-Fortbildung, da ich mich nach meinem Studium wieder im Nachwuchsbereich engagieren möchte.

Was machst du sonst noch in deiner Freizeit?
Ich spiele Fußball bei der SG Freiburg/Oederquart und bin generell leidenschaftlicher Fußball-Fan. Ich feuere den FC Schalke so oft wie möglich bei Heim- und Auswärtsspielen im Stadion an. Das vermisse ich zurzeit sehr. Ansonsten treffe ich mich mit meinen Freunden oder verbringe Zeit mit meiner Familie.

Wie sieht dein Dream-Team aus, mit welchen Spielern würdest du gerne zusammenspielen?
Die aktuelle Mannschaft des TSV Todenmann-Rinteln kommt dem Dream-Team schon ziemlich nah. Dennoch gibt es einige Spieler, mit denen ich gerne noch mal zusammenspielen würde. Zum einen mit Tim Voß, zum anderen mit Kai Krüger (langjähriger Kumpel von mir, gemeinsame Zeit beim MTSV Oederquart sowie beim TSV Lamstedt) und Jan Haack (mein erster Trainer und großer Förderer, der sogar stundenlange Anfahrten auf sich nimmt, um mich anzufeuern). Als Trainer für diese Mannschaft würde ich mir Stephan Schrader wünschen. Er hat die B-Lizenz und coachte damals unsere Niedersachsenligatruppe. Mit ihm hatten wir eine coole Zeit. Er ist ein absoluter Tischtennisfanatiker, der jede freie Minute unserem Sport widmet.

Im Jahr 2014 gewinnt Kruse (links) die Kreisrangliste.
Im Jahr 2014 gewinnt Kruse (links) die Kreisrangliste.