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SV Hattendorf hat die Aufstiegsrunde im Visier

SV Hattendorf hat die Aufstiegsrunde im Visier

Foto: Neuzugang Leopold von Alten-Nordheim (links) gefällt als Antreiber beim SV Hattendorf.

Fußball. Mit ein wenig Kopfschmerzen startete der SV Hattendorf in die neue Spielzeit 2020/2021. In der Abbruchsaison gelang der Mannschaft in der 2. Kreisklasse nur ein Sieg. Der SVH war Tabellenletzter, hielt aber die Klasse, weil durch den coronabedingten Saisonabbruch die Abstiegsregelung ausgesetzt wurde. Vor der neuen Serie verließ mit Ilir Mena zudem ein wichtiger Spieler die Hattendorfer. Der feine Techniker war an fast allen gefährlichen Szenen beteiligt. „Die Jungs waren zu Beginn sehr pessimistisch“, berichtet Trainer Christian Vaas. Der neue Mann an der Seitenlinie sorgte für frischen Wind. Vaas ist beim SVH kein unbeschriebenes Blatt, denn er coacht die Auetaler bereits zum dritten Mal und löste im Sommer Helmut Wittek als Trainer ab, der aus gesundheitlichen Gründen sein Traineramt abgab.

Marcel Ollenborger (hinten) schlüpft gleich in die Rolle des Abwehrchefs beim Tabellenvierten.
Marcel Ollenborger (hinten) schlüpft gleich in die Rolle des Abwehrchefs beim Tabellenvierten.

Und so entfachte der alte Bekannte auf der Hattendorfer Trainerbank eine Aufbruchstimmung. In der Vorbereitung auf die neue Spielzeit zeigte sich das Team sehr trainingsfleißig. „Ich hatte zunächst bedenken, ob ich die Jungs mit vier Einheiten die Woche nicht überfordere. Aber das Gegenteil war der Fall. Am liebsten hätten sie nach der coronabedingten Pause jeden Tag trainiert“, ist Vaas vom Engagement seiner Truppe begeistert. Mit großer Euphorie gingen die Hattendorfer in die ersten Spiele und starteten mit drei Siegen in Folge. Das Bruderduell gegen die zweite Mannschaft des SC Auetal wurde zum Auftakt mit 1:0 gewonnen. „Das brachte Selbstvertrauen“, weiß Vaas. Es folgten Siege gegen den TuS Lüdersfeld II (3:2) und FC Stadthagen II (3:1). Die knappe 0:1-Niederlage gegen den Titelaspiranten TSV Hagenburg II war ärgerlich. „In diesem Spiel hat sich mein Team super verkauft. Ein Remis war möglich“, erklärt Vaas. Lediglich die 0:2-Niederlage gegen den Aufsteiger SG Engern/Deckbergen-Schaumburg II war ein Dämpfer. „Das war eine schlechte Leistung“, analysiert der SVH-Trainer, die nicht eingeplante Niederlage.

Der SV Hattendorf rangiert in der 2. Kreisklasse Staffel B als Tabellenvierter in Lauerstellung. Die Top-Drei qualifizieren sich für die Aufstiegsrunde. Aktuell liegt der SV Victoria Sachsenhagen II auf dem begehrten 3. Platz. Die Victoria und die Viertplatzierten Hattendorfer sind punktgleich. Das direkte Duell steht noch aus. „Da ist alles möglich“, weiß Vaas.

Die Stärken des SV Hattendorf ist die gute Kameradschaft. „Das ist eine eingefleischte Truppe“, sagt der SVH-Coach und lobt die tadellose Einstellung und den unbändigen Kampfeswillen. Der Kader sei klein, aber fein. „Da sind schon starke Fußballer dabei, die ein gutes Niveau präsentieren“, weiß Vaas. Torwart Marco Großardt ist in dieser Spielklasse ein Ausnahmekönner. Neuzugang Marcel Ollenborger hat sich gleich zum Abwehrchef gemausert. Rückkehrer Jens Spitzer macht als Außenverteidiger eine Seite dicht. Mit Marcel Kerkhoff und Maurice Pernau ist das defensive Mittelfeld gut besetzt. Das Offensivspiel kurbelt Leopold von Alten-Nordheim an. Der Neuzugang gefällt als Antreiber und Torschütze. Über große individuelle Klasse verfügen Salif Sangara und Sari Alfaki. Für die Tore sollen Pascal Rieck und „Altmeister“ Sebastian Huck sorgen. „In diesem Gerüst ist schon sehr viel Klasse vorhanden“, so Vaas.

Der Hattendorfer Trainer verteilte in der coronabedingten Trainingspause seine Hausaufgaben für die Spieler. „Wir haben uns in einem Laufprogramm eingelockt, sodass wir beim Trainingsstart nicht bei Null anfangen müssen“, berichtet Vaas. Der Coach baut als begeisterter Triathlet auch ein Wechseltraining in das konditionelle Aufbauprogramm ein. „Dann gilt es einen Kilometer zu laufen und dann drei Kilometer Fahrrad zu fahren und dies über eine Strecke von 12 Kilometer“, verrät Vaas. Er biete aber auch Individualtraining an und plant ein paar Läufe hoch zum Klippenturm. „Damit sie mal eine andere Laufstrecke kennenlernen“, meint Vaas.

Beim Re-Start soll seine Mannschaft im konditionellen Bereich auf einem Top-Niveau sein. „Die körperliche Fitness brauchen wir für unsere Spielweise. Denn bei uns ist Kampf Trumpf“, weiß Vaas. Nach der verlängerten Winterpause hofft der SVH-Trainer, weiter auf die Dienste von Leopold von Alten-Nordheim zurückgreifen zu können. „Leo studiert in Göttingen. Ich würde mich freuen, wenn er uns als Spielgestalter weiter unterstützen könnte“, sagt Vaas. Denn die Zielsetzung der Hattendorf für die Restsaison ist klar. „Wir wollen über die Aufstiegsrunde den Klassenerhalt einfahren“, verfolgt der Hattendorfer Trainer ehrgeizige Ziele.

Rückkehrer Jens Spitzer (rechts) glänzt als Außenverteidiger.
Rückkehrer Jens Spitzer (rechts) glänzt als Außenverteidiger.