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SV Hattendorf: Mit Tempofußball zum Klassenerhalt

SV Hattendorf: Mit Tempofußball zum Klassenerhalt

Foto: Der SV Hattendorf will in der 2. Kreisklasse nichts mit dem Abstieg zu tun bekommen. 


Fußball. Der SV Hattendorf gehört in der 2. Kreisklasse zur Kategorie „Wundertüte“. So umfasst der Kader sieben Spieler, die in Deutschland Asyl suchen. Die Flüchtlinge haben allesamt afrikanische Wurzeln. „Da sind schon ein paar Raketen dabei“, freut sich Trainer Christian Vaas über die Qualität. Deshalb gibt der erfahrene Coach als Saisonziel nicht nur den Klassenerhalt aus. „Wir wollen drinbleiben, das hat absolute Priorität. Aber wir wollen auch positiv überraschen“, kündigt Vaas an.

Der SV Hattendorf befindet sich seit zehn Wochen in der Vorbereitung. „Wir haben nach der langen Pause langsam angefangen und dann die Intensität stetig gesteigert“, berichtet Vaas. Für Hattendorfer Verhältnisse sei die Trainingsbeteiligung phänomenal gewesen. „Manchmal haben sich die Jungs sogar zu einer Extra-Einheit getroffen“, weiß Vaas. Der Coach setzte auf viel Ballarbeit, bat aber auch zum Duathlon und Triathlon. „Das hat allen sehr viel Spaß gemacht“, freut sich Vaas und die gute Trainingsmoral. So hätten die Spieler wieder richtig Bock auf Fußball.

Mittelfeldabräumer Salif Sangara (rechts) verfügt über eine hohe individuelle Klasse.

Der SV Hattendorfer verfügt über viel Qualität im Kader. Marco Großardt im Tor, die Defensive um Marian Müller und Marcel Ollenborger, das starke Mittelfeld mit Marcel Kerkhoff, Salif Sangara und Leopold von Alten-Nordheim sowie der Angriff mit Sebastian Huck und Kamao Traoré ist eine starke Achse für ein Team aus der 2. Kreisklasse. Das Manko ist der dünne Kader. „Es wird schwer, Ausfälle gleichwertig zu kompensieren“, weiß der erfahrene SV-Coach. Der Hattendorfer Trainer setzt auf sein bewährtes 4-4-2- oder 4-2-3-1-System. „Mit welcher taktischen Marschroute wir letztendlich auflaufen, hängt immer vom vorhandenen Spielermaterial ab“, erklärt Vaas.

Die Stärke seiner Mannschaft sieht der Hattendorfer Trainer im super Teamgeist. „Die Jungs sind ein verschworener Haufen“, lobt Vaas das Miteinander in der Truppe. Allerdings besitzt der Kader auch Tempo und Schnelligkeit. „Das wird unsere Waffe. Wir haben schon einige trickreiche Flitzer in der Offensive“, weiß Vaas. Allerdings übertreiben Kamao Traoré, Mohamed Soumaoré, Abdoulaye Diakite oder Abdoul Karim Sangare zu oft das Einzelspiel. „Ihnen fehlt das Auge für den Nebenmann. Aber das werde ich ihnen noch eintrichtern“, will Vaas die Jungs weiterentwickeln.



Zum Saisonstart reist der SV Hattendorf zum Beckedorfer SV. Der Gastgeber zählt in der Liga zur Spitzengruppe. „Da wollen wir gleich einen Überraschungscoup landen“, fährt Vaas optimistisch zum ersten Saisonspiel.

Der Kader

Trainer: Christian Vaas

Betreuer: Sascha Melicchio, Kevin Steierwald

Torhüter: Marco Großardt

Abwehr: Jens Spitzer, Marian Müller, Marcel Ollenborger, Christoph Möller, Shwan Spitzer, Marcel Gundlach, Aboukarim Sylla

Mittelfeld: Marcel Kerkhoff, Salif Sangara, Leopold von Alten-Nordheim, Pascal Rieck, Sekou Koné, Abdoulaye Diakite, Abdoul Karim Sangare, René Bierschwale

Angriff: Sebastian Huck, Kamao Traoré, Mohamed Soumaore, Kevin Steierwald

Zugänge: Kamao Traoré (TSV Bokeloh), Abdoul Karim Sangare (vereinslos), Marcel Gundlach (reaktiviert)

Abgänge: Maurice Pernau (SC Auetal), Sari Alfaki (SG Liekwegen/Sülbeck/Südhorsten), André Quante (TSV Steinbergen II)

Der SVH mit Kapitän Marcel Kerkhoff (links) will positiv überraschen.