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TSV Krankenhagen führt 4:1, doch die „Mentalitätsmonster“ des SV Engern kontern zum 4:4

TSV Krankenhagen führt 4:1, doch die „Mentalitätsmonster“ des SV Engern kontern zum 4:4

Foto: TSV-Doppeltorschütze Hergen Böttke (links) setzt sich gegen Jan-Luca Baake durch.


Fußball: Sie haben es schon wieder getan: Der SV Engern lag im Kreisliga-Derby beim TSV Krankenhagen bis zur 85. Minute mit 1:4 in Rückstand. Doch dann schlugen die „Mentalitätsmonster“ des SVE zurück und glichen innerhalb von sechs Minuten durch die Tore von Timo Zenker, Michael Mantik und Mathias Krebs zum 4:4-Endstand aus. TSV-Trainer Dean Rusch war konsterniert, sein Gegenüber Marco Gregor total erzürnt, über die schwache Vorstellung seiner Truppe in weiten Teilen der Begegnung.


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Da war die Welt des TSV Krankenhagen noch in Ordnung: Vorbereiter Volkmar Vöge (links) beglückwünscht Arne Schmieding zum Torerfolg.

Der TSV Krankenhagen dominierte von Beginn an die Partie. In den ersten 25 Minuten rollte ein richtiger Angriffswirbel auf das SVE-Gehäuse. Engern war schläfrig und behäbig und fand im Angriff nicht statt. Bereits in der 4. Minute zwang Arne Schmieding SVE-Torwart Lennart Dieterich zu einer Glanzparade. Das Spiel ging weiter nur in Richtung des Tores des SVE. So war die Führung der Hausherren überfällig. Ecke Engern – Tor Krankenhagen: Volkmar Vöge schnappte sich den abgewehrten Ball, lief der SVE-Verteidigung davon, ein Querpass und Schmieding machte das 1:0 (9.). Danach fischte Dieterich einen Freistoßhammer von Nico Golub (11.) aus dem Winkel und parierte auch zwei Versuche von Vöge.

Den ersten Abschluss des SV Engern von Michael Mantik (17.) hatte TSV-Keeper Karsten Struckmann im Nachfassen. Krankenhagen weiter in Spielfreude, Dominik Melcher (34.) und Dominik Brand (42.) zwangen Dieterich zu weiteren Paraden. In der 43. Minute staubte Hergen Böttke eine Kopfballverlängerung am zweiten Pfosten völlig blank zum 2:0 für den TSV ab.



Nach dem Seitenwechsel gingen die guten Vorsätze des SVE nach hinten los. Nach einem Freistoß stand Böttke mutterseelenallein und stocherte die Kugel zum 3:0 über die Linie (46.). Der SV Engern war mausetot, aber man darf diese Truppe nie abschreiben. Chris Hope hatte in der 65. Minute den ersten Abschluss der Gäste in der zweiten Halbzeit. Zwei Minuten später zeigte Schiedsrichter Andreas Thienel nach einem Handspiel von Finn Kogel auf den Punkt. Michael Mantik verwandelte sicher zum 3:1. Nun war der SVE wachgeküsst und drängte auf das Krankenhäger Tor. Der TSV geriet in der Defensive ins Schwimmen und kam kaum noch zu Entlastungsangriffen. Struckmann rettete in höchster Not vor dem einschussbereiten Krebs (68.). Angriff auf Angriff rollte auf das TSV-Tor. „Die Jungs können 90 Minuten lang marschieren und wenn es sein muss, auch noch ein paar Minuten länger“, lobte Gregor die physische Verfassung seiner Spieler.

Als dann nach einer Ecke von Arne Schmieding TSV-Kapitän Dominik Melcher (84.) am zweiten Pfosten unbedrängt zum 4:1 einköpfte, dachten die TSV-Anhänger das Spiel sei entschieden. Doch Timo Zenker traf im direkten Gegenzug zum 4:2 (85.). Die Defensive des TSV pennte, war wohl noch in Jubelstimmung. Engern roch Lunte, Mantik holte aus 18 Metern nach einem Querschläger von Cedrik Neuhaus den Hammer raus und verkürzte zum 4:3 (89.). Der TSV verteidigte wie ein aufgeschreckter Hühnerhaufen, verlor völlig die Kontrolle und den Überblick. In der 91. Minute fiel der 4:4-Ausgleich: Eine scharfe Ecke von Nico Luther wuchtete Mathias Krebs mit einem Kopfball-Torpedo ins Netz. Grenzenloser Jubel beim SVE und seinem Anhang, konsternierte Blicke und blankes Entsetzen beim TSV und seinen Fans.

Mathias Krebs (vorne) köpft in der Nachspielzeit zum 4:4 für den SV Engern ein.

„Die Moral ist unfassbar, allerdings ist es auch unfassbar, was wir für ein Müll spielen und erst aufwachen, wenn wir hoch zurückliegen. Wie viele Tore wollen wir denn schießen, damit wir mal wieder ein Spiel gewinnen“, ärgerte sich Gregor über die schwache Vorstellung seiner Mannschaft in den ersten 65 Minuten.

TSV: Karsten Struckmann, Nico Golub (82. Deniz Bilgen), Fynn Voigt, Dominik Brand, Hergen Böttke (63. Cedrik Neuhaus), Volkmar Vöge, Arne Schmieding, René Dresenkamp, Christian Puppich (70. Maximilian Stegner), Finn Kogel, Dominik Melcher.

SVE: Lennart Dieterich, Nico Luther, Paul Albrecht, Oliver Watermann, Timo Zenker, Hagen Wöhlk (70. Bogdan-Sasa Herakovic), Fynn Flentge (46. Marvin Harting), Mathias Krebs, Chris Hope, Jan-Luca Baake (79. Hannes Riesner), Michael Mantik. 

Danach kannte der Jubel beim SVE und seinen Fans keine Grenzen.