TSV Steinbergen zeigt Moral und gleicht in doppelter Unterzahl aus
Foto: Jan-Hendrik Rinne (links) gratuliert Keeper Florian Mehrens zu seinem verwandelten Elfmeter in der Nachspielzeit.
Fußball. Das Kreisliga-Punktspiel zwischen dem SV Victoria Sachsenhagen und dem TSV Steinbergen ist ein richtiges Fußballspektakel gewesen. Acht Tore, zwei Platzverweise und ein total aufgeweichter Fußballplatz, der zu einer Rutschbahn avancierte, sorgten für viel Emotionen auf und neben des Platzes. „Das war kein regelkonformes Fußballspiel. Ich kann den SV Sachsenhagen nicht verstehen, dass er bei diesem Dauerregen drei Spiele auf dem Platz hat stattfinden lassen“, monierte TSV-Coach Afrim Sulejmani.
Von Beginn an entwickelte sich eine Rutschpartie. „Die Spieler sind ineinander hineingerutscht, so kamen es zu vielen merkwürdigen Entscheidungen von Schiedsrichterin Kerstin Riepshoff“, fand der Steinberger Trainer. Malte Aumann (25.) brachte den Gastgeber mit 1:0 in Führung. Simon Strottmann (45.) nickte einen Freistoß von Maximilian Bartels zum 1:1 in die Maschen.
In der zweiten Hälfte wurde es dann kurios. Nach einer Ecke stand Marvin Hoheisel (60.) völlig frei und köpfte das 2:1 für den SV Sachsenhagen. Nur fünf Minuten später sah Niclas Franchi die Gelb-Rote Karte. „Das war völlig überzogen“, meinte Sulejmani. Als Steinbergens Stürmer Krystian Wachta (69.) in den Strafraum eindrang und gelegt wurde, gab es zur Verwunderung der Steinberger keinen Elfmeter, sondern Freistoß für die Victoria. Es wurde immer sonderbarer. Nach einem Foul an Lukas Kasseck (76.) im TSV-Strafraum zeigte die Unparteiische auf den Punkt. Marcel Richter erzielte das 3:1. Doch die Steinberger brachen nicht ein, zeigten Moral und Strottmann nickte einen Freistoß von Bartels zum 3:2 (79.) ein. Auch das 4:2 durch Tim Hensel (84.) brach dem TSV Steinbergen nicht das Genick. Sven Steep (87.) verwandelte einen Foulelfmeter zum 3:4. Danach flog der Abwehrchef wegen Beleidigung seines Gegenspielers mit Rot vom Platz. Aber auch in doppelter Unterzahl gab sich der TSV noch nicht geschlagen. In der Nachspielzeit wurde Strottmann im Strafraum gefoult, die Schiedsrichterin pfiff Elfmeter und Keeper Florian Mehrens behielt die Nerven und netzte zum 4:4 ein. „Ich kann meiner Mannschaft nur ein Riesenkompliment machen, sie hat zu keiner Zeit des Spiels aufgegeben“, lobte Sulejmani seine „Stehaufmännchen“.
TSV: Florian Mehrens, Niclas Franchi, Sven Steep, Jan-Hendrik Rinne, Mamadou Billo Diallo, Maximilian Bartels, Lukas Kasseck, Simon Strottmann, Krystian Wachta, Admed Tou Kenneh, Max Babakin (78. Alexander Pfohl).