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Winter-Abgänge gefährden beim SV Goldbeck die Mission „Aufstieg in die 2. Kreisklasse“

Winter-Abgänge gefährden beim SV Goldbeck die Mission „Aufstieg in die 2. Kreisklasse“

Foto: Der SV Goldbeck muss den Abgang von Stürmer Eduard Janzen (links) im Winter verkraften. Der sechsfache Torschütze wechselt zum SC Deckbergen-Schaumburg.

Fußball. Vor der Saison wurde der SV Goldbeck runderneuert. Marcel Bonte löste Lars Pielsticker auf der Kommandobrücke ab. Und der Verein aus der 3. Kreisklasse schlug auf dem Transfermarkt zu und lockte zehn neue Spieler zum SVG. Der neue Trainer und die Neuzugänge brachten frischen Wind in den Klub. Die Goldbecker eilten in der Hinrunde von Sieg zu Sieg und führen nach fünf Saisonspielen mit weißer Weste die Tabelle in der 3. Kreisklasse Staffel B an. Die Meisterrunde ist fest gebucht, der Aufstieg in die 2. Kreisklasse ist zum Greifen nahe. Doch nun gefährden die Abgänge von Daniel Kiensvater und Eduard Janzen die Mission.

Kiensvater ist ein super Techniker, der immer wieder die Spitzen gut in Szene setzt. Neben Vereinsikone und Torjäger Wladislaw Feiser blühte Janzen auf. Der kräftige Stürmer schoss bislang sechs Tore in fünf Spielen. Das Duo wechselt zum SC Deckbergen-Schaumburg in die 1. Kreisklasse. Beide wollen es noch einmal wissen und höherklassig Gas geben. Für den SV Goldbeck sind die beiden Abgänge herbe Verluste.

Doch Trainer Marcel Bonte sieht nicht schwarz. „Wir haben in unseren Reihen Spieler, die die Lücke ausfüllen können“, ist sich Bonte sicher und denkt dabei an Kai und Marc Pieper. „Beide haben das Potenzial, um in die Bresche zu springen“, glaubt der SVG-Coach. Durch die Erfolgsserie sei der SV Goldbeck zudem attraktiver für andere Spieler geworden. „Es haben sich einige Spieler bei uns angeboten, die mithelfen wollen, den SV Goldbeck in die 2. Kreisklasse zu schießen. Da stehen wir in aussichtsreichen Gesprächen, aber vermelden können wir noch nichts“, bleibt Bonte optimistisch.

Fatos Povata (links) ist mit seinen 43 Jahren der Abwehrchef des SVG.
Fatos Povata (links) ist mit seinen 43 Jahren der Abwehrchef des SVG.

Die Goldbecker erwischten einen Traumstart und besiegten am 1. Spieltag in einem tollen Match den Tabellenzweiten SV Nienstädt 09 II mit 5:3. Danach folgten Siege gegen den SC Auetal III (5:0) und SV Victoria Sachsenhagen III (4:2). „Da haben wir richtig guten Fußball gespielt“, weiß Bonte. Die Auswärtserfolge bei der SG Liekwegen/Sülbeck/Südhorsten/Enzen III (2:1) und beim FC Hevesen III (4:2) fielen dagegen unter die Kategorie Arbeitssieg. „Da war unser spielerisches Niveau nicht so hoch, aber dafür stimmte unser Kampfgeist und Wille. Das Team hat trotz Rückstand nie aufgegeben und beide Spiele in einen Sieg gedreht“, blickt Bonte zurück.

Unter dem neuen Trainer hat sich das Defensivverhalten des SVG stark verbessert. Keeper Dmitrij Cervev ist der große Rückhalt. Zudem wurde „Altmeister“ Fatos Povata reaktiviert. Der 43-Jährige ist mit allen Wassern gewaschen und der Abwehrchef beim Spitzenreiter. Aber auch Lennard Fritsche zeigte als rechter Verteidiger Top-Leistungen. Kapitän Anton Stark geht keinem Zweikampf aus dem Weg und im Angriff ist die Tormaschine Wladislaw Feiser von keinem Verteidiger in der 3. Kreisklasse zu stoppen. Das Goldbecker Urgestein kommt bereits auf sechs Saisontreffer. „Aber am meisten freue ich mich, dass auch die Spieler aus dem zweiten Glied immer mitziehen, obwohl sie weniger Spielzeit bekommen“, ist Bonte begeistert.

Der Tabellenführer trotzte auch den schlechten Platzverhältnissen in Goldbeck. Der Sportplatz wurde von Wühlmäusen und Maulwürfen heimgesucht und zerstört (siehe Bericht: Nicht bespielbar: Maulwürfe und Wühlmäuse zerstören den Sportplatz des SV Goldbeck). So konnte der SVG lediglich das erste Spiel gegen den SV Nienstädt 09 II auf heimischen Geläuf bestreiten. Dann wurde der Platz in Goldbeck für den Spielbetrieb gesperrt und es folgten vier Auswärtsspiele am Stück. „Wir trainieren auf kleinen Flächen, wo es geht. Aber die Trainingsbedingungen sind natürlich alles andere als ideal“, verrät Bonte. Obwohl die Goldbecker fast ausschließlich auswärts antreten mussten, bekommt der Verein große Unterstützung seiner Fans. „Unsere Zuschauer sind stets in der Überzahl und wandeln durch ihren Zuspruch das Auswärtsspiel gefühlt in ein Heimspiel“, lobt Bonte den Support der SVG-Fans.

Nach dem Re-Start sind die Ziele des SV Goldbeck klar definiert. Der Spitzenreiter hat das Erreichen der Meisterrunde fest eingeplant. „Sechs Punkte Vorsprung bei einem Spiel noch in der Hinterhand müssen reichen“, fordert Bonte. Und in der Einfachrunde um den Aufstieg in die 2. Kreisklasse wollen sich die Goldbecker die Butter nicht mehr vom Brot nehmen lassen.

Kapitän Anon Stark (links) geht keinem Zweikampf aus dem Weg.
Kapitän Anon Stark (links) geht keinem Zweikampf aus dem Weg.