Wunden lecken beim SC Auetal
Foto: Auf der Bank des SC Auetal herrscht nach dem Debakel in Hagenburg totale Frustration. Gegen den FC Stadthagen soll es freundlichere Gesichter geben.
Fußball. Das 0:6 beim Kreisliga-Spitzenreiter TSV Hagenburg musste Kastriot Hasani, Trainer beim SC Auetal, erst einmal verdauen. Das Debakel war eine kollektive Nichtleistung. Nun will der Tabellendritte im Heimspiel gegen den FC Stadthagen Wiedergutmachung betreiben. Ebenfalls vor einer Heimaufgabe am 15. Spieltag steht der TSV Steinbergen. Die Sulejmani-Truppe empfängt den Tabellennachbarn SV Obernkirchen. Vor hohen Auswärtshürden stehen der TSV Eintracht Exten und der SV Engern. Die Eintracht spielt beim Titelaspiranten TuS SW Enzen, der SVE beim Tabellenfünften SV Victoria Lauenau.
TuS SW Enzen – TSV Eintracht Exten (Sonntag, 15 Uhr): Die Personallage bei der Eintracht wird immer dramatischer. Fast eine komplette Mannschaft fällt im Spiel beim Tabellenzweiten aus. Neben Spielertrainer Steffen Führing (Muskelfaserriss) stehen die drei Kaufmann-Brüder Tim, Felix und Jan nicht zur Verfügung. Auch Maik Flörke, Marco Lackner, Fabio Hubert, Leon Dresenkamp und Matthias Appel müssen passen. „Die Verletzungsseuche hat uns tief getroffen“, beklagt sich Führing. Es herrscht die totale Verunsicherung beim Tabellen-13. Ein Abstiegsplatz ist nur noch zwei Punkte entfernt. „Es ist egal, ob ich in Enzen Beton anmische und mit fünf oder mit drei Verteidigern spiele. Uns bringen die vielen individuellen Fehler um den Lohn unserer Arbeit. Dagegen hilft keine Taktik, wir müssen die Fehler abstellen“, fordert der Spielertrainer. In Enzen ist die Eintracht krasser Außenseiter und versucht, die eigenen Fehler zu minimieren. Die Aussichten auf eine Überraschung sind sehr gering.
SV Victoria Lauenau – SV Engern (Sonntag, 15 Uhr): Nach dem 4:1-Pflichtsieg gegen den SC Stadthagen folgt nun die Kür. „Wir haben letzte Woche drei ganz wichtige Zähler eingesammelt“, freut sich SVE-Trainer Christian Vaas. Der Coach gab über die 90 Minuten verbal seiner jungen Elf von der Seitenlinie sehr viel Hilfestellung. „Ich habe die letzten Spiele reflektiert und bin zur Überzeugung gekommen, dass das die Jungs brauchen. Und es hat funktioniert“, freut sich Vaas. Aber auch seine Umstellungen fruchteten. Oliver Watermann dirigierte die Defensive als Innenverteidiger. Daniel Huck und Mario Cimino gefielen im defensiven Mittelfeld. Doch beim Tabellenfünften muss Vaas das neue Defensivgefüge wieder umsortieren, denn Watermann und Huck fallen aus. „Das ist zwar ärgerlich, aber wir wollen in Lauenau mindestens einen Punkt ergattern“, ist der SVE-Trainer optimistisch. Im Spiel gegen den SC Stadthagen nahm auf der Auswechselbank auch ein neuer Torwart Platz. Niclas Kurth arbeitet bei der Polizei in Rinteln und schloss sich dem SV Engern nach einer mehrjährigen Fußballpause an. „Er macht im Training einen guten Eindruck“, freut sich Vaas über eine weitere Alternative.
SC Auetal – FC Stadthagen (Sonntag, 15 Uhr): Das 0:6 in der Seeprovinz hat gezeigt, dass der TSV Hagenburg nicht die Kragenweite des SC Auetal ist. „Wir sind auf einem guten Weg, aber die Hagenburger sind ein anderes Kaliber. Deshalb kann ich meinem Team auch keinen Vorwurf für die schlechte Darbietung machen. Wir sind noch nicht so weit, hätten wohl auch keine Chance an einem Sahnetag gehabt“, findet Trainer Kastriot Hasani ehrliche Worte. Der SC-Coach verstärkte gegen den TSV die Außenpositionen. „Diese taktische Maßnahme hat nicht gefruchtet. Die zweite Halbzeit war nach der Umstellung zwar besser, aber noch lange nicht gut“, fand der Auetaler Trainer. In der Trainingswoche stand Wunden lecken auf dem Programm. Der Tabellendritte hat eine andere Spielanlage als die Hagenburger. „Beim FC kicken viele gute Einzelkönner, aber sie sind in der Defensive verwundbar“, weiß Hasani. Das wird der Ansatz für die Auetaler sein. Mit einem Überraschungscoup soll Wiedergutmachung bei den Fans betrieben werden. Der Einsatz von Alexander Enzi ist fraglich, dafür stehen Kerem Gökdemir und Samer Mahmo wieder bereit.
TSV Steinbergen – SV Obernkirchen (Sonntag, 15 Uhr): Hinter dem Kader des TSV stehen noch viele Fragezeichen. „Ich bin aber optimistisch, dass meine Wackelkandidaten allesamt zur Verfügung stehen“, hofft Trainer Afrim Sulejmani natürlich auf eine Rückkehr von Taktgeber Jannik Sasse. Beim 4:4 in Sachsenhagen kämpften die Steinberger bis zum Umfallen und verdienten sich so das Remis in doppelter Unterzahl. Seit einigen Wochen fehlen die Säulen Jannik Sasse und Robin Mieruch. „Das ist aber eine Chance für die Spieler aus dem zweiten Glied, sich in den Vordergrund zu spielen“, verrät der Trainerfuchs. Im Derby gegen den SVO rechnet Sulejmani in erster Linie mit einem Kampfspiel. „Wir brauchen eine stabile Defensive, müssen vorne den Ball gut sichern und dürfen nicht kopflos anrennen“, fordert der TSV-Coach eine intelligente Spielweise. Die gesperrten Niclas Franchi und Sven Steep fehlen.
Die weiteren Spiele: (Sonntag, 15 Uhr): TuS Niedernwöhren – FC Hevesen, SC Stadthagen – FSG Pollhagen-Nordsehl-Lauenhagen, SG Liekwegen/Sülbeck/Südhorsten – TSV Hagenburg, TuS Lüdersfeld – SV Victoria Sachsenhagen.
