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Bürgermeisterin Andrea Lange zur Hochwasser-Situation

Bürgermeisterin Andrea Lange zur Hochwasser-Situation

Foto: Bürgermeisterin Andrea Lange dank allen Einsatzkräften für die bis jetzt geleistete Arbeit.


In einer Pressemitteilung gibt Bürgermeisterin Andrea Lange Informationen zur aktuellen Hochwasser-Situation bekannt.   

Liebe Rintelnerinnen und Rintelner,

das Weihnachtsfest war in diesem Jahr für viele Menschen dieser Stadt anders als sonst. An den Weihnachtstagen hatte ich Ihnen viele schöne Stunden im Kreis Ihrer Familien und Freunde gewünscht. Einige von Ihnen haben wohl aber noch nicht einmal Zeit gefunden, um Ihre Weihnachtsgeschenke auszupacken: Da Sie im Hochwassereinsatz waren, Sie mit weiteren Nachbarn die vielen freiwilligen Helfer und Helferinnen der Einsatzkräfte unterstützten oder Sandsäcke schleppten, um Gebäude zu sichern. Denn seit den Weihnachtstagen kämpfen wir gemeinsam gegen das Hochwasser.

Lag der Pegel der Weser in Rinteln am 22. Dezember noch bei 4,65 Meter, so verzeichneten wir am Abend des 24. Dezember einen Pegel in Rinteln von 6,00 Meter. Prognosen an den Weihnachtstagen waren aufgrund der sich dynamisch verändernden Wettervorhersagen sehr unsicher. Heute liegt der Pegel der Weser bei 6,65 Meter – Stand: gleichbleibend.

Leider sind viele Teile des Stadtgebiets von Rinteln vom Hochwasser nicht verschont geblieben, einige Bereiche hat es sehr getroffen. In einem Bereich musste evakuiert werden, Anwohner konnten nach etwa 24 Stunden wieder in ihre Wohnungen zurück. Viele Straßen und Parkplätze sind im Stadtgebiet derzeit aufgrund der Hochwasserlage gesperrt. An verschiedenen Orten haben unsere Einsatzkräfte zum Teil mit Unterstützung des städtischen Bauhofs Hochwasserschutzwände aufgebaut, um den Wassermaßen Einhalt zu gebieten. Wohnhäuser konnten so geschützt werden. Viele Keller sind vollgelaufen, einzelne Häuser wurden zwischenzeitlich stromlos geschaltet, viele bauliche Anlagen sind nur eingeschränkt oder nicht nutzbar. Das THW hat einen Steg am Seetor errichtet. Mehrere Sandsacksammelpunkte werden von den Einsatzkräften eingerichtet. Viele tausend Sandsäcke wurden an den Weihnachtstagen an die Bevölkerung zur Unterstützung der Eigenvorsorge verteilt. Seit dem 23. Dezember haben freiwillige Einsatzkräfte über 40.000 Sandsäcke befüllt, verlastet und ausgegeben. Dazu kommen mehrere tausend Sandsäcke aus Stadthagen.



Die Hochwasserlage macht den betroffenen Bereichen unverändert zu schaffen. Daher meine Bitte an Sie, halten Sie die Zufahrten für unsere Einsatzkräfte frei, umfahren Sie keine Absperrungen. Die Fußgängerzone ist aktuell der einzige Rettungsweg für alle Blaulichtkräfte.

Trotz der zum Teil schwierigen Lagen in ihren Heimatkommunen haben viele Wehren aus Nachbarkommunen unsere örtlichen Einsatzkräfte unterstützt. Ich war an den Weihnachtsfeiertagen an verschiedenen kritischen Stellen im Stadtgebiet unterwegs, habe mit vielen Einsatzkräften gesprochen und viel nachbarschaftliche Hilfsbereitschaft wahrgenommen. Die Nachbarschaftshilfe, die vor Ort überall geleistet wurde und wird, der Zusammenhalt unserer Ortsteile, die Hilfe und die überörtliche Hilfe, die unsere Stadt noch immer erreicht, ist mehr als beeindruckend.

Mein großer Dank geht an alle Einsatzkräfte und an deren Familien, die unentwegt für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt da waren. Unsere Einsatzkräfte sind da, wenn wir sie brauchen! Erinnern wir uns stets daran.

Den Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr, dem THW und den Kolleginnen und Kollegen der Polizei gebühren Dank, Anerkennung und großer Respekt dafür, insbesondere an den Weihnachtstagen im Dauereinsatz gewesen zu sein. Ein herzlicher Dank an alle, die ihre Nächsten so tatkräftig unterstützt haben.

Rinteln ist bekannt dafür, in schwierigen Situationen zusammenzuhalten und sich gegenseitig zu unterstützen. Die letzten Tage haben dazu geführt, dass die Bürgerinnen und Bürger noch enger zusammenstehen. Darauf können wir stolz sein.

Die Erfahrungen und Ergebnisse der letzten Tage werden wir in das Hochwasserschutzkonzept der Stadt Rinteln übernehmen. Unsere Freiwillige Feuerwehr, das THW und die Polizei schützen uns alle auch jetzt noch weiter vor den Wassermassen. Die Hochwasserlage wird uns in dieser Woche noch weiter in Atem halten; noch ist das Hochwasser nicht vorbei. Der Pegel bleibt derzeit bei 6,65m. Der Krisenstab kommt unverändert weiter zusammen.

Das Bürgertelefon im Rathaus ist für Sie weiter besetzt und gibt Ihnen Auskunft auf Ihre Fragen. Auf der Homepage und in den sozialen Medien der Stadt können Sie stets alle aktuellen Entwicklungen verfolgen.

Die Lage bleibt angespannt. Die Extertalstraße ist weiter nicht befahrbar.