Sie lesen gerade
Feuerwerk des SC Auetal stellt den TuS SW Enzen in den Schatten

Feuerwerk des SC Auetal stellt den TuS SW Enzen in den Schatten

Foto: Der Enzer Kapitän Kevin Wöbbeking (rechts) bleibt am überragenden und zweikampfstarken SCA-Verteidiger Felix Rauhut hängen.


Fußball. Die Zuschauer im Enzer Pappelstadion trauten ihren Augen nicht. Nachdem der SC Auetal vor zwei Tagen zu einem 1:0 gegen Lauenau gerumpelt war, präsentierte sich die Mannschaft im Spitzenspiel wie ausgewechselt. Lauffreudig, zweikampfstark und taktisch bestens eingestellt erarbeiteten sich die Männer von der Aue ein Feuerwerk an Chancen und ließen den Gegner nicht zur Entfaltung kommen. Am Ende war das Resultat noch schmeichelhaft. Das Team von Thomas Reh hat die Erfolgsserie von 22 Spielen ohne Niederlage ausgebaut und setzte mit diesem 3:0-Sieg in Enzen ein dickes Ausrufezeichen in der Kreisliga.

Philip Dunkley (Mitte) köpft den SC Auetal mit 1:0 in Führung.

Der TuS Schwarz-Weiß Enzen wurde vor der Partie als Favorit gesehen. Aber die 142 Zuschauer erlebten eine Vielzahl Auetaler Chancen. Rauschten ein Kopfball von Tim Neermann (10.) und ein Philip-Dunkley-Schuss noch über die Latte (13.), rappelte es dann doch im Enzer Torgehäuse. Bei einer Flanke von Tim Neermann grätschte Laurids Schölzel in den Ball. Die Kugel sprang hoch, und Philip Dunkley köpfte über Torwart Mathis Meyer zur Auetaler Führung ein: 0:1 (14.).

Die SCA-Chancen sprudelten munter weiter: Dunkley (24.), Köhler (27.) wieder Dunkley (31.) hätten das Resultat schnell höherschrauben können. Ein Treffer von Jan Köhler wurde vom Schiri-Assistenten Alan Bashar wegen Abseits abgewunken. Manche Auetaler Schlachtenbummler sahen die Situation anders. Vor der Halbzeit wurde die Führung dann doch ausgebaut. Sebastian Wagner sah bei einem Freistoß den freistehenden Tobias Feldmann, dessen Flachschuss das 0:2 bedeutete (45.).



„Die Auetaler Führung ist hochverdient. Ich habe den SCA auch im Pokal gesehen, da waren sie schon stark“, urteilte Helmut Nielaczny, der Vorsitzende des Wirtschaftsrates beim SV Nienstädt 09. „Von Enzen kommt eindeutig zu wenig. Man sieht, das 5:0 vom TuS Schwarz-Weiß in Niedernwöhren ist heute nichts wert.“

Tatsächlich fiel den Enzern wenig ein. Der Gastgeber versuchte es mit hohen Bällen, fand aber im kopfballstarken Felix Rauhut seinen Meister. Wurde es über Außen versucht, war beim bissigen Marc Steinsiek schnell Endstation. Nachdem Dunkley aus guter Position am Tor vorbeischoss (54.), forderten die Zuschauer bald Elfmeter. Markus Mensching hatte Sebastian Wagner von den Beinen geholt. Die Pfeife des Schiedsrichters blieb stumm (58.).

Der ehemalige Enzer Sebastian Wagner (rechts) wird in der 58. Minute elfmeterreif gefoult, doch die Pfeife des Schiedsrichters bleibt stumm.

In der 67. Minute kam Enzen zur einzigen richtigen Chance des Spiels. Fabian Schwalm bekam den Ball vors Tor gespielt, doch Schlussmann Marco Großardt und Marc Steinsiek klärten in höchster Not. Für den Endstand sorgte Philip Dunkley. Jan Köhler war bei einem Konter durch, übersah den freistehenden Wagner, wurde bei seinem Schussversuch aber geblockt. Das Leder fand den Weg zu Dunkley, der aus 20 Metern das Spielgerät wuchtig in die Maschen knallte (70.).

„Ich habe meinen Spielern gesagt, dass wir verglichen mit der Leistung vor zwei Tagen ein anderes Gesicht zeigen müssen“, so Trainer Thomas Reh. „Denn ich weiß, was diese Mannschaft kann. Wir wollten draufgehen, attackieren und den Gegner unter Druck setzen. Das wurde prima umgesetzt. Doch leider haben wir zu wenig Tore gemacht. In der Halbzeit fand ich mahnende Worte. Auch diese Vorgaben haben die Spieler beherzigt. Bis auf die Schlussphase hatte Enzen kaum Torchancen. Von uns war es eine Top-Leistung. Aber wir hätten das Spiel viel früher entscheiden müssen.“

Enzens Trainer Fabian Stapel zeigte sich angesichts der Niederlage ehrlich. „Ich habe Thomas Reh schon vor dem Spiel gesagt, für uns kam die Partie zu früh. Wir sind noch nicht so eingespielt, wie ich es gerne hätte. Daran müssen wir arbeiten. Der SCA spielte wie aus einem Guss. Heute haben wir nicht schnell genug Lösungen gefunden. Der Auetaler Sieg ist hochverdient. Am Ende können wir froh sein, dass es nur 0:3 ausging.“

SCA: Marco Großardt, Felix Rauhut, Tobias Feldmann, Sebastian Wagner, Florian Meyer, Tim Neermann (22. Marco Hauser/88. Maurice Pernau), Marc Steinsiek, Jan-Niklas Köhler, Philip Dunkley (90. Lukas Herrmann), Justin Andre (69. Niklas Brecht), Moussa Guire.

Auetals Trainer Thomas Reh ist nach Spielschluss sehr zufrieden und verteilt für diese blitzsaubere Leistung ein Lob an die Mannschaft.