Ist der TSV Eintracht Exten nur noch eine graue Maus der Kreisliga?

Foto: Der TSV Eintracht Exten geht stark verjüngt in die neue Saison.

Fußball. Und täglich grüßt das Murmeltier: Jedes Jahr startet der TSV Eintracht Exten mit Ambitionen in die Kreisliga-Saison. Unter Trainer Ruzmir Mehic feierte die Eintracht in der Spielzeit 2017/18 sogar die Wintermeisterschaft, am Ende sprang ein enttäuschender 10. Tabellenplatz heraus. In der Vorsaison holten die Extener zum Saisonauftakt drei Siege aus drei Spielen und grüßten von der Tabellenspitze. Danach folgten vier Pleiten und die Elf von Trainer Steffen Führing rutschte auf den drittletzten Tabellenplatz ab. Das wäre ein Platz in der Abstiegsrunde gewesen. Nach dem Abstieg aus der Bezirksliga in der Saison 2014/15 belegte die Eintracht in den beiden Folgejahren noch die Plätze sechs und fünf. Danach sprangen nur noch die Ränge 10, 10 und 14 heraus. Im Vorjahr wurde die Serie aufgrund der Corona-Pandemie nach sieben Spielen abgebrochen. So stellen sich dem Betrachter zwei Fragen. Erstens: Warum bekommt der TSV Eintracht Exten sein Potenzial nicht auf den grünen Rasen? Und zweitens: Ist die Eintracht nur noch eine graue Maus der Kreisliga?

Spielertrainer Steffen Führing hat das Abschmieren der Mannschaft im Vorjahr genau analysiert. „Nach den drei Siegen hatten wir zu viele Ausfälle. So ist mir der komplette Abwehrblock weggebrochen“, verrät der Eintracht-Trainer. In der Extener Mannschaft steckt viel Talent und Potenzial, aber die Mannschaft lässt es an Konstanz vermissen. „Wir müssen noch fokussierter sein und Woche für Woche an unsere Leistungsgrenze gehen“, fordert Führing. Sollte das gelingen, würden sich auch automatisch Erfolge einstellen und das eventuelle Image einer grauen Maus, hätte sich dann auch erledigt.

Der Spielertrainer ist mit der rund zehnwöchigen Vorbereitung ganz zufrieden. „Wir haben langsam angefangen, erst die Grundlagen wieder aufgebaut und sind so von Verletzungen verschont geblieben“, erklärt Führing. Die Jungs hätten gut mitgezogen. Ein Gewinner der Vorbereitung ist Neuzugang Dominic Heitmann. Der defensive Mittelfeldspieler ist sehr trainingsfleißig und engagiert. So hat sich der Youngster gute Chancen auf einen Stammplatz zum Saisonstart erarbeitet.

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Die Abgänge von Andreas Kramer, Tim Kaufmann, Simon Druffel, Yannick Dreier und Artur Wesner wiegen zwar schwer, doch der Spielertrainer ist sich nach den Eindrücken der Vorbereitung sicher, dass der aktuelle Kader die Abgänge kompensieren kann. „Nun haben andere Spieler die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen und blühen auf“, hofft Führing. So zeigte Nachwuchskraft Niclas Welsch in der Defensive als Innenverteidiger gute Spiele. Mit Dennis Bub und Leon Dresenkamp sind zwei Spieler wieder voll dabei. „Leon ist im Angriff ein stetiger Unruheherd für die gegnerische Verteidigung und Dennis ist sowieso die Zuverlässigkeit in Person“, lobt Führing. So bilden Artur Kalis, Fabio Hubert, Jan und Felix Kaufmann die neue Achse im Eintracht-Spiel.

Am Spielsystem wird Führing nichts verändern. „Nach so langer Wettkampfpause mit was Neuem kommen, das würde nur nach hinten losgehen“, ist sich der Fußball-Fachmann sicher. Ob Führing regelmäßig zum Einsatz kommt, steht auch noch in den Sternen. „Wenn es nicht sein muss, bleibe ich draußen und führe die Mannschaft von der Seitenlinie“, verrät der Spielertrainer. Natürlich wolle er jedes Spiel gewinnen, doch das werde nicht immer möglich sein. „Wir wollen mit einem guten Start uns Selbstvertrauen holen und nicht in den Tabellenkeller rutschen“, formuliert Führing die Ziele für die ersten Wochen. Er rechne mit einer sehr spannenden Spielzeit, da die Liga sehr ausgeglichen besetzt sei. „Man muss auch Glück haben, von Verletzungen und Corona-Erkrankungen oder Ähnlichem verschont bleiben“, hofft Führing. Dann sei eine sorgenfreie Saison mit einem Platz in der ersten Tabellenhälfte möglich.

Der Kader

Trainer: Steffen Führing, Ralf Kücker

Betreuer: Ralf Kaufmann, Denis Habijanec, Tim Kaufmann

Torhüter: Sebastian Steinke, Marvin Deerberg, Tobias Schmidt

Abwehr: Michael Krohn, Fabio Hubert, Artur Kalis, Niclas Welsch, Dennis Bub, Marco Lackner

Mittelfeld: Michael Braunert, Tobias Rehbock, Serdar Azman, Jan Kaufmann, Jonas Hunze, Serhat Merdoglu, Justin Hensel, Melwin Mehic, Dominic Heitmann, Martin Jaskulski, Cedric Kreye, Oliwer Kaminski

Angriff: Albert Kalis, Felix Kaufmann, Lars Anke, Matthias Appel, Leon Dresenkamp

Zugänge: Dominic Heitmann (SV Engern), Albert Kalis (SG Bad Nenndorf-Riehe), Marvin Deerberg (SC Rinteln), Niclas Welsch (1. FC Wunstorf), Tobias Rehbock (SV Engern), Oliwer Kaminski (TSV Krankenhagen), Cedric Kreye (eigene Jugend)

Abgänge: Andreas Kramer, Tim Kaufmann (beide Karriereende), Simon Druffel (VfL Bückeburg), Yannick Dreier (SC Extertal), Artur Wesner (SV Lachem-Haverbeck)