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Kein Frauen-Handball mehr bei der HSG Exten-Rinteln

Kein Frauen-Handball mehr bei der HSG Exten-Rinteln

Foto: Aus und vorbei: Bei der HSG Exten-Rinteln gibt es keinen Frauen-Handball mehr.


Handball. Nun ist es traurige Gewissheit: In der nächsten Saison wird es keinen Frauen-Handball mehr bei der HSG Exten-Rinteln geben. „Wir haben einfach nicht genügend Spielerinnen“, berichtet ein enttäuschter Trainer Felix Kortemeier. Torfrau Sarah Benckendorff zieht nach Süddeutschland, ob und wann die drei frisch gewordenen Mütter wieder in den Kader zurückkehren, ist ungewiss. Deshalb zog das Team auf einer Mannschaftssitzung schweren Herzens einen Schlussstrich.

Das Gros des Kaders ist über 30 Jahre, sodass der Standort Exten-Rinteln im Frauen-Handball wohl tot ist. In den letzten Jahren sind viele jüngere Spielerinnen abgewandert, sahen bei der HSG keine Perspektive. „Da wurden viele falsche Entscheidungen getroffen. Und so hat sich der Frauen-Handball bei der HSG zum Auslaufmodell entwickelt“, findet Kortemeier klare Worte. Auch sei eine Spielgemeinschaft keine Option, da man nur mit ho-Handball hätte zusammen gehen können. In Hessisch Oldendorf sei der Leistungsgedanke zu groß gewesen, so Kortemeier. Das hätte nicht gepasst.



Dafür konnte die HSG Exten-Rinteln wenigstens den Herrenstandort retten und meldet für die neue Saison zwei Erwachsenenmannschaften zum Punktspielbetrieb an. Die Erste wird unter Spielertrainer Alexander Ermakov in der Regionsliga an den Start gehen (siehe Bericht: Alexander Ermakov wird Spielertrainer bei der HSG Exten-Rinteln) und die Zweite wird zu einer Ü32-Mannschaft umfunktioniert und startet in der Altherrenliga. Dafür konnte Kortemeier mit Christian Winter, Saulius Tonkunas und Jobst Deichmann drei alte Recken der HSG gewinnen.

So blickt Kortemeier auf ein sehr herausforderndes Spieljahr im Herrenbereich zurück. Die vielen coronabedingten Spielausfälle waren für Trainer und Spieler extrem nervig. „Es war nicht so leicht, die Bedürfnisse von Jung und Alt unter einen Hut zu bringen“, erklärt Kortemeier. Während bei den jungen Spielern der Leistungsgedanke noch höher angesiedelt war, wollten die Routiniers eher Spaß haben. „Da musste ich an den Trainingsabenden stets einen Mittelweg finden“, verrät Kortemeier.

Das wird zur neuen Saison anders. Ermakov strebt mit der Ersten eine gute Rolle in der Regionsliga an. Dann stehen wieder Stabilisations- und Konditionsübungen, Wurftraining und das Einstudieren von Spielzügen und Abwehrvarianten überwiegend auf dem Trainingsplan. Und die alten Recken treffen sich einmal die Woche, kicken zum Warmmachen Fußball, werfen den Torwart warm und spielen dann einfach nur Handball.

Kortemeier freut sich nun auf eine Handballpause und wird dann die Geschicke der Ü32-Mannschaft leiten. Wer Co-Trainer von Alexander Ermakov wird, das ist noch nicht entschieden. „Ich kann mir das aber, wenn es zeitlich passt, ganz gut vorstellen“, verrät Kortemeier.

Dafür meldet die HSG ein Herrenteam in der Regionsliga und eine Ü32-Mannschaft für die Altherrenliga. Dort wird dann Routinier Benjamin Timm im Tor stehen.