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Keine Rückrunde mehr: TTVN-Präsidium beschließt eine Einfachrunde

Keine Rückrunde mehr: TTVN-Präsidium beschließt eine Einfachrunde

Foto: Auf einer Sitzung des TTVN-Präsidiums wurde eine Unterbrechung der Saison bis zum 28. Februar 2022 beschlossen. Zudem findet nur noch eine Einfachrunde statt.


Tischtennis. Das Präsidium als Entscheidungsgremium des Tischtennis-Verband Niedersachsen (TTVN) hat auf einer Sitzung am vergangenen Dienstag (18. Januar 2022) Fakten geschaffen: So wird die coronabedingte Unterbrechung der Spielzeit zunächst bis zum 28. Februar verlängert. Danach wird in allen Gruppen eine sogenannte Einfachrunde – ohne Rückspiele – gespielt.

Das bedeutet, dass die noch ausstehenden Vorrundenspiele in der Rückrunde – mit den Mannschaftsmeldungen und den Spielberechtigten der Rückrunde – ausgetragen werden. Ein einvernehmlicher Tausch des Heimrechts ist möglich. Der Zeitraum für Punktspiele wurde jetzt bis zum Wochenende 23./24. April 2022 verlängert. Die Relegation soll unverändert am 7./8. Mai 2022 stattfinden.

Aufgrund der Unterbrechung des Punktspielbetriebes vom 1. Dezember 2021 bis 28. Februar 2022 sind bis zu neun Punktspielwochenende entfallen. „Die Pandemie hat uns leider erneut schwer getroffen. Die Inzidenzen steigen rasant und werden im Februar sicherlich ihren Höchstwert erreichen. Einige Mannschaften müssen noch vier und mehr Spiele aus der Vorrunde nachholen. Es ist ausgeschlossen, dies durch eine Verlängerung der Saison in den Mai hinein aufzuholen, sodass eine Hin- und Rückrunde nicht mehr darstellbar ist“, erklärt Dieter Benen, Vizepräsident Wettkampsport, die Entscheidung.

„Auf der anderen Seite haben wir jedoch auch einen klaren Auftrag den Tischtennissport, da wo es geht, aufrecht zu erhalten. Diesen Auftrag sehen wir im Individualspielbetrieb. Denn mal abgesehen von weiterführenden Turnieren kann hier jeder Spieler selbst entscheiden, ob er das Angebot wahrnimmt oder nicht. Mittlerweile gibt es genügend Testmöglichkeiten, um den erforderlichen Hygienemaßnahmen nachzukommen“, so Benen weiter. Daher dürfen ab dem 1. Februar 2022 wieder offene Vereinsturniere, Turnierserien wie das TTVN-Race und TTVN-Kids-Race sowie Ortsentscheide der mini-Meisterschaften oder Schulentscheide des Rundlauf-Team-Cups durchgeführt werden. Der TTVN weist jedoch ausdrücklich auf die Eigenverantwortung der Teilnehmenden und die Kontrolle seitens der durchführenden Vereine hin.



Das TTVN-Präsidium wird in der zweiten Februarhälfte unter Berücksichtigung der dann eingetretenen Situation entscheiden, ob – und wenn ja, wie lange – die Unterbrechung des Punktspielbetriebs über den Februar 2022 fortgesetzt wird.

Beate Mast, die Abteilungsleiterin des TSV Steinbergen, hat mit diesem Entschluss gerechnet und hofft, dass zumindest die Einfachrunde abgeschlossen werden kann. „So kann man einigermaßen gerecht, die Abstiegskandidaten ermitteln“, sagt Mast. Sie vermisse den Punktspielbetrieb, denn das sei das Salz in der Suppe. „Aber die Gesundheit geht natürlich vor“, unterstreicht die Steinberger Abteilungsleiterin.

Auch Hans-Hermann Dommel, der Vereinschef des TTC Strücken, hat Verständnis, glaubt aber, dass die Entscheidung seitens des TTVN zu früh gefallen ist. „Meine große Befürchtung ist, dass durch die erneute Saisonverkürzung viele Spieler ihre aktive Laufbahn beenden. Denn das ist bereits die dritte Saison, die nicht zu Ende gespielt wird“, gibt Dommel zu bedenken. Auch für die Jugendspieler fehlt das Sammeln von Punktspielerfahrungen, der interessante Leistungsvergleich gegen andere Spieler. „Wer fleißig trainiert, will sich auch oft mit anderen messen“, meint Dommel.

Maximilian Ehlert spielt an Position zwei beim Landesligisten TSV Todenmann-Rinteln. Für den Tabellensechsten geht es noch um den Klassenerhalt. „Die Verbände haben sich untereinander abgesprochen. Das ist in meinen Augen die einfachste und sicherste Entscheidung“, erklärt Ehlert. Allerdings findet er es problematisch und sieht darin auch eine leichte Wettbewerbsverzerrung, dass die verbleibenden Spiele der Hinrunde mit der Rückrundenaufstellung gespielt werden. „So hat sich unser Konkurrent im Abstiegskampf vom TSV Heiligenrode mit einer starken Nummer zwei verstärkt. Jetzt wird das direkte Duell gegen sie wohl zum Endspiel um den direkten Klassenerhalt“, glaubt Ehlert.