Sie lesen gerade
Lange Ausfallliste: Beim SC Rinteln schrillen die Alarmglocken

Lange Ausfallliste: Beim SC Rinteln schrillen die Alarmglocken

Foto: Der SC Rinteln hat großes Verletzungspech. Deshalb wird es für den Bezirksligisten schwer, einen Platz in der Aufstiegsrunde zu ergattern.


Fußball. Mit großer Vorfreude blickte der SC Rinteln vor einigen Wochen der neuen Saison entgegen. Fast alle Leistungsträger konnte der Bezirksligist halten und mit der Verpflichtung von Qendrim Krasniqi gelang dem SCR ein echter Transfercoup. Der bewegliche Stürmer kehrte vom Landesligisten VfR Evesen zu seinem Heimatverein zurück. Den Abgang von Keeper Metin Yetiz kompensierte Jonathan Reuther. Dennis und Nino Kirasic verstärkten den SCR-Kader in die Breite. Nach dem überraschenden zweiten Rang in der Abbruchsaison galt die Elf von Trainer Uwe Oberländer als heißer Kandidat für einen Platz in der Aufstiegsrunde. Doch nur fünf Wochen später ist die Euphorie auf dem Steinanger verflogen, es schrillen die Alarmglocken beim SCR. Den Rintelnern ereilte ein unfassbares Verletzungspech. Zu den drei Langzeitverletzten Tino Bedey, Timo Schmidt und Meakel Andraws kamen die Kreuzbandverletzungen von Max Gahr und Joscha Obst, Dominik Schrader erwischte es an den Bändern, Bjarne Müller musste sich an der Nase operieren lassen, Ilir Mena zog es zu seiner Familie nach Süddeutschland und Julian Bedey macht ab September ein halbjähriges Auslandssemester. „Da sind dann gleich acht Spieler weggebrochen und mit Julian folgt Nummer neun. Jetzt darf nichts mehr passieren“, weiß der erfahrene SCR-Coach.

Und die Ausfälle sind keine Laufkundschaft, sondern absolute Leistungsträger. Schmidt, Andraws, Mena und Müller waren belebende Elemente im SCR-Angriff, Tino Bedey und Schrader in der Defensive gesetzt. Mit Obst fällt der Abwehrchef der Rintelner aus, Gahr war die Entdeckung der Vorsaison und absolute Stammkraft auf der rechten Seite. Und mit Julian Bedey geht ein wichtiger Antreiber im Mittelfeld.

Max Gahr (links) riss sich das Kreuzband und fällt die komplette Serie aus.

Das Ziel Klassenerhalt wird für die Rintelner durch die lange Ausfallliste natürlich nicht einfacher. Der letztjährige Tabellenzweite spielt in der Bezirksliga Staffel 3 in einer Siebenerstaffel. Gegner sind der TSV Hagenburg, TuS SW Enzen, TSV Algesdorf, MTV Rehren A/R, VfL Bückeburg II und der VfL Münchehagen. Der Erste und Zweite qualifiziert sich für die Aufstiegsrunde zur Landesliga, die Teams auf den Plätzen drei bis sieben müssen in die Abstiegsrunde. „Da kann jeder jeden schlagen. Jede Formkrise, jeder Ausrutscher kann die Abstiegsrunde bedeuten“, weiß Oberländer. Sein Team müsse nun noch enger zusammenrücken und wieder zu einer tadellosen Defensivleistung wie im Vorjahr finden.


Lesen Sie auch: Die Neuzugänge des SC Rinteln


Allerdings läuft die Vorbereitung beim SC Rinteln nicht optimal. „Durch die Verletzungen, Prüfungen, Urlaub und Impfungen ist die Trainingsbeteiligung nicht gut gewesen. Jetzt heißt es Gas geben bis zum Saisonstart in Hagenburg am 15. August“, fordert Oberländer nun volle Konzentration auf den Fußball. An den ersten fünf Spieltagen stehen für den SCR vier Auswärtsspiele auf dem Plan. „Das macht die Aufgabe nicht leichter“, glaubt der SCR-Coach. Oberländer setzt auf das gute Kollektiv, auf den guten Zusammenhalt in seiner Mannschaft. „Wir müssen eine Einheit sein. Das kann Berge versetzen“, appelliert der Rintelner Trainer an den starken Teamgeist in seiner Truppe. Sinan Boga, Kastriot Hasani, Yannik Walter und Qendrim Krasniqi bilden das Rückgrat des SCR. „Wir werden eine gute Startelf haben, doch durch die Ausfälle mangelt es an Alternativen“, weiß Oberländer. Basis für eine erfolgreiche Serie wird wieder eine sattelfeste Defensive sein. In der Vorsaison kassierte der SCR in neun Spielen nur sechs Tore. „Wir dürfen nur wenig zulassen und wollen nach Balleroberungen mit Tempo nach vorne spielen“, verrät der SCR-Coach die taktische Ausrichtung seiner Elf.



Mit einem erfolgreichen Saisonstart will der SC Rinteln erneut auf einer Euphoriewelle durch die Qualifikationsrunde schwimmen. Es sind nur zwölf Spiele, dann sind die Würfel gefallen, wer in die Auf- und wer in die Abstiegsrunde muss. Bereits am 14. November bestreitet der SCR sein letztes Spiel in Münchehagen. „Für uns ist jedes Spiel ein Endspiel. Mit diesem Geist gehen wir in jede Partie“, blickt Oberländer von Spiel zu Spiel und fordert von seinen Jungs den vollen Fokus auf den Fußball. Denn der Trainerfuchs weiß: Das Erreichen der Aufstiegsrunde wäre der einfachste Weg zum Klassenerhalt.

Der Kader

Trainer: Uwe Oberländer

Co-Trainer: Christoph Brandt

Torwarttrainer: Gordon Seymour

Torhüter: Moritz Jäger, Jonathan Reuther

Abwehr: Tino Bedey, Umut Bozkurt, Domenic Fahrenkamp, Kastriot Hasani, Ivo Kirasic, Nino Kirasic, Jonas Kütemeyer, Jonas Maibaum, Torben Maibaum, Arber Ramushi, Dominik Schrader, Yannik Walter

Mittelfeld: Julian Bedey, Sinan Boga, Marvin Büsscher, Dennis Kirasic, Joscha Obst, Ahmet Sariboga, David Schrader, Max Gahr

Angriff: Serdar Akgün, Benedikt Eckel, Qendrim Krasniqi, Bjarne Müller, Alban Ramushi

Zugänge: Dennis Kirasic, Nino Kirasic (beide SV Engern), Qendrim Krasniqi (VfR Evesen), Jonathan Reuther (SG Liekwegen/Sülbeck/Südhorsten), Marvin Büsscher (eigene Jugend)

Abgänge: Birkan Akaydin (FC Stadthagen), Marco Hauser (SC Auetal), Ilir Mena (unbekannt, Umzug nach Süddeutschland), Tano Struckmeier (TSV Ahnsen), Enis Tahirovic (FT Dützen), Metin Yetiz (TuS SW Enzen)

Neuer Hoffnungsträger: Rückkehrer Qendrim Krasniqi (rechts) soll die Offensive des SCR beleben.