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Marco Lorig ist Rintelns Sportler des Jahres

Marco Lorig ist Rintelns Sportler des Jahres

Foto: Der Bergrennfahrer Marco Lorig ist Rintelns Sportler des Jahres.


Vom Kunstturner zum erfolgreichen Motorsportler. Das ist die interessante Geschichte von Marco Lorig. Der 30-jährige Rintelner von der Sportfahrer-Gemeinschaft (SFG) Rinteln im ADAC ist im Jahr 2023 im DMSB-Automobil-Berg-Cup für Sportwagen deutscher Vizemeister geworden. Nur 18 von über 30 Fahrer kamen in die Wertung. Nach acht Rennen lag der Tscheche Patrick Zajelsnik mit 137 Punkten an der Spitze. Lorig kommt auf 67 Zähler. „Das ist wie David gegen Goliath. Patrick ist ein Profi und verfügt über ganz andere Möglichkeiten“, verrät der Rintelner.

Für Lorig war die Serie im Berg-Cup die erste komplette Saison. „Einige Strecken kannte ich noch gar nicht. Deshalb ist die Vizemeisterschaft so wertvoll wie der Sieg und kam völlig überraschend“, berichtet der 30-Jährige. Der Rintelner muss in jedem Rennen die richtige Balance zwischen Risiko und Sicherheit treffen. „Fahre ich mein Auto zu Schrott, ist die Saison vorbei“, weiß Lorig. Der SFG-Fahrer verfügt aber über außerordentlich gute fahrerische Fähigkeiten.

Jubelpose mit Sohnemann Mika: Der 30-Jährige holt zwei erste Plätze, vier zweite Plätze und einen dritten Platz und beendet die Serie als deutscher Vizemeister.

In der Klasse bis zwei Liter Hubraum sammelte Lorig mit seinem Dallara F 305 die meisten Punkte. „Wir sind bei jedem Rennen um den Sieg mitgefahren“, weiß der SFG-Fahrer. Lorig hat in seiner ersten Rennsaison schon echte Duftmarken gesetzt und viel Lob von der Konkurrenz eingeheimst. Die Bilanz ist mit zwei ersten Plätzen, vier zweiten Plätzen und einem dritten Platz sehr eindrucksvoll. Nur beim Heimrennen in Osnabrück stand Lorig nicht auf dem Podest.



Mit dieser kompletten Rennsaison ist für Lorig ein echter Traum in Erfüllung gegangen. Der 30-Jährige wandelt in den Fußstapfen seiner Eltern Susanne und Ingo. Das Motorsport-Gen war ihm in die Wiege gelegt. Mutter Susanne und Vater Ingo lernten sich beim Rennsport kennen. „Mein Papa war ein erfolgreicher Bergrennfahrer“, erklärt Sohn Marco. Der Rintelner ist mit dem Kartsport groß geworden, doch seine ersten sportlichen Erfolge feierte er beim Kunstturnen. Unter Trainer Bernd Jäger turnte Marco Lorig beim Deutschland-Pokal und gehörte dem Landeskader an. Sein Paradegerät waren die Ringe. Vom 7. bis zum 23. Lebensjahr sammelte Lorig viele Medaillen im Kunstturnen ein. Doch, dass Benzin in seinem Blut fließt, hatte Lorig schon früh erkannt. Bei einer Ferienspaßaktion der SFG Rinteln entdeckte er die große Leidenschaft für das Kartfahren. „So waren die Wochenenden mit Kunstturnen und Kartfahren vollgepackt“, berichtet der 30-Jährige.

Mit seinem Dallara F 305 fährt der Rintelner im DMSB-Automobil-Berg-Cup für Sportwagen.

In den vergangenen Jahren sparte Lorig jeden Cent, damit sein Traum vom Bergrennfahrer in einem Formel-Fahrzeug Wirklichkeit werden konnte. Vor drei Jahren bekam er ein interessantes Angebot. „Ich konnte ein Formel 3-Chassis von Paul di Resta erwerben“, verrät Lorig. Der passende Honda-Motor kam aus Irland. So bastelten, tüftelten und bauten Lorig sowie seine beiden besten Freunde und ebenfalls SFG-Fahrer Martin Neubauer und Hendrik Feige über ein dreiviertel Jahr das Auto zusammen. Das Trio fuhr zu jedem Bergrennen. Lorig ist der Pilot, Neubauer und Feige kümmern sich um die Feinabstimmung des Formel-Fahrzeugs. „Ohne Martin und Hendrik bin ich nicht schnell“, weiß Lorig. Eine großartige Unterstützung und an jedem Rennwochenende dabei sind zudem Freundin Joel und Sohnemann Mika.

Nun freut sich Lorig auf die neue Rennsaison. In den nächsten Wochen wird der Dallara F 305 komplett auseinandergebaut. Dann werden die Flüssigkeiten ausgetauscht, die Gelenke kontrolliert und die Karbonkupplungen nachgestellt. Wenn das Auto wieder zusammengeschraubt ist, steht der erste Test am 13. April in Meppen auf dem Programm. „Ich bin sehr gespannt, was in der neuen Saison so geht“, brennt Lorig auf das erste Rennen am ersten Mai-Wochenende im luxemburgischen Eschdorf. 

Bei der Sportlerwahl steht Lorig Moderator Frank Rasche zum Interview zur Verfügung.