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Mathias Krebs ist der „Gentleman“ unter den Fußballern

Mathias Krebs ist der „Gentleman“ unter den Fußballern

Foto: Mathias Krebs (rechts) geht aktuell für den SV Engern auf Torejagd.

Fußball. Mathias Krebs ging den besonderen Weg aus der A-Junioren-Landesliga in die 3. Kreisklasse. Mit 18 Jahren kehrte „Matti“ – wie ihn seine Freunde rufen – seiner Heimat, dem brandenburgischen Neuruppin, den Rücken. Aus beruflichen Gründen kam der Stürmer nach Rinteln und heuerte beim VfB Rinteln als Spieler an. Für den kopfballstarken und schnellen Angreifer waren die Niederungen der 3. Kreisklasse ein Kulturschock. Nach der Auflösung des VfB hießen die weiteren Stationen des Torjägers TSV Krankenhagen und SV Engern. Die Weserstadt wurde sein Zuhause, mit seiner Partnerin ist er bereits seit 18 Jahren glücklich liiert. „In jungen Jahren war Matti der mit Abstand beste Stürmer in Schaumburg und auch heute noch lässt er mit seinen 41 Jahren sein Können immer wieder aufblitzen“, findet sein langjähriger Trainer Marco Gregor nur lobende Worte für seinen Goalgetter. Krebs fühlte sich in der Gemeinschaft beim VfB Rinteln pudelwohl, deshalb kam für ihn ein Wechsel zu einem höherklassigen Verein nie infrage – obwohl es viele Anfragen gab. Der 41-Jährige gibt in jedem Training Vollgas, haut sich in jedem Spiel voll rein, ist für die jungen Spieler auf und neben dem Platz stets ein Vorbild und pflegt die Kommunikation zur neuen Spielergeneration. „Er ist der Gentleman unter den Fußballern. Matti spielt sehr elegant, sein ganzes Auftreten auf dem Platz wie im Privatleben, aber auch sein Kleidungsstil gleichen dem, eines richtigen Gentleman“, beschreibt Gregor den Charakter seines Stürmers. Rinteln-Sport stellt den Routinier im Angriff des SV Engern mit elf persönlichen Fragen näher vor.

Wie bist du zu deiner Sportart gekommen?
Ich kann mich gar nicht genau erinnern, aber ich glaube mein erstes Spielzeug war ein Fußball. Zu DDR-Zeiten gab es nur Turnen oder Fußball, da war die Entscheidung für mich sehr einfach.

In welchem Alter hast du mit deiner Sportart begonnen?
Mit 5 Jahren habe ich begonnen.

In welchem Verein?
Beim MSV Neuruppin, dort habe ich bis zur A-Jugend gespielt.

„Matti“ (hinter dem weißen Ball) startete seine Fußball-Karriere beim MSV Neuruppin.
„Matti“ (hinter dem weißen Ball) startete seine Fußball-Karriere beim MSV Neuruppin.

Wann bist du in die Herrenmannschaft gewechselt?
Ich kam mit 18 Jahren beruflich nach Rinteln und schloss mich dem VfB Rinteln an. Ich wechselte aus der A-Jugend-Landesliga in die 3. Kreisklasse. Das war fußballerisch für mich ein Kulturschock, aber vom drumherum her war das die schönste Zeit, die ich je hatte. Wir hatten beim VfB einen tollen Mannschaftsgeist.

Was sind deine Stärken und Schwächen?
Ich diskutiere zu viel mit den Schiedsrichtern und Gegenspielern. Das kann ich auch im Alter nicht ablegen, auch meine Kondition ist nicht mehr die allerbeste. Zu meinen Stärken zählt natürlich die Erfahrung, die ich habe und, dass man sich auf und neben dem Platz immer auf mich verlassen kann. Das gehört eben auch dazu und ist für mich eine Selbstverständlichkeit.

Wer sind deine kongenialen Mitspieler?
Auf dem grünen Rasen habe ich mich mit Dean Rusch beim VfB Rinteln und beim TSV Krankenhagen immer gut verstanden. Er hat viele meiner Tore vorbereitet. Es gibt aber noch einige Spieler mehr in den vergangenen 23 Jahren, mit denen ich gut auf dem Feld harmonierte. Dazu zähle ich auch Fabian Khedr und Sebastian Pasko.

Was war dein sportlich größter Erfolg?
In der Jugend waren es sicherlich Spiele gegen den SV Werder Bremen, die SG Wattenscheid oder gegen Prag. Im Herrenbereich sicherlich der Aufstieg in die Kreisliga mit dem TSV Krankenhagen.

Der torgefährliche Stürmer (links) kam aus beruflichen Gründen nach Rinteln und wechselte aus der A-Jugend-Landesliga in die 3. Kreisklasse.
Der torgefährliche Stürmer (links) kam aus beruflichen Gründen nach Rinteln und wechselte aus der A-Jugend-Landesliga in die 3. Kreisklasse.

Gibt es ein sportliches Erlebnis, das dir immer in Erinnerung bleiben wird?
Also da gibt es drei Highlights. Einmal ein negatives: als ich im Kreispokalhalbfinale den 5. Elfmeter gegen den SV Engern verschossen habe. Das musste ich mir noch lange anhören, Grüße an Björn Möller. Die positiven Höhepunkte waren die Dart-WM im Ally Pally, die Stimmung war der Wahnsinn und natürlich der Kreispokalsieg mit den Altherren.

Engagierst du dich auch als Trainer und Funktionär? Von wann bis wann und wo?
Im Moment nicht. Ich war für ein paar Wochen Spielertrainer beim VfB Rinteln und zeichnete für kurze Zeit zusammen mit Dean Rusch für den TSV Krankenhagen verantwortlich. Zudem war ich für vier Jahre Jugendtrainer beim SV Engern. Meine aktive Zeit ist ja nun bald vorbei, dann könnte ich mir durchaus vorstellen, wieder im Jugendbereich etwas zu machen.

Was machst du in deiner Freizeit?
Eigentlich verbringe ich die meiste Zeit auf dem Sportplatz, ansonsten gucke ich jegliche Art von Sport im Fernsehen oder verbringe meine Zeit mit meiner Frau und Freunden im Garten.

Wie sieht dein Dream-Team aus?
Tor: Karsten Struckmann, einer der besten Keeper mit dem ich gespielt habe.
Abwehr: Fabian „Kartoffelsack“ Khedr, Sebastian Pasko, Björn Möller, Sven Wollbrink
Mittelfeld: Dean Rusch, Dominik Melcher, Oliver Watermann, Janus Rhein
Sturm: Chris Hope, Peter Dresenkamp
Trainer: Marco Gregor (war bei allen drei Vereinen mein Trainer) und Dean Rusch
Bank: Jan Walter, Jan Redeker, Steffen Redeker, Paul Vernon, Mario Cimino, Deniz Bilgin, Yannik Dreier, Michael Mantik und die Ikone am Grill Ralf „Ralli“ Hildebrand

Viele Erfolge feierte der heute 41-Jährige (links) beim TSV Krankenhagen.
Viele Erfolge feierte der heute 41-Jährige (links) beim TSV Krankenhagen.