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Rolle rückwärts: NFV zieht einen Saisonabbruch im Amateurfußball nun in Erwägung

Rolle rückwärts: NFV zieht einen Saisonabbruch im Amateurfußball nun in Erwägung

Foto: Die Sportplätze bleiben geschlossen. Deshalb überlegt der NFV die laufende Saison im Amateurbereich abzubrechen.

Fußball. Die Bund-Länder-Konferenz am vergangenen Montag (22. März) ist für die Amateurfußballerinnen und -fußballer sehr enttäuschend verlaufen. Bei den Corona-Beschlüssen von Bundesregierung und den Länderchefs ist der organisierte Amateursport mit keiner Silbe erwähnt worden. Der Lockdown, der den Sport im Amateur- und Jugendbereich seit Anfang November massiv einschränkt, wurde bis zum 18. April verlängert. Aufgrund dieser Beschlüsse steuert der Niedersächsische Fußballverband (NFV) eine Kehrtwende an. Der Optimismus, die laufende Serie sportlich zu beenden, ist beim NFV-Vorstand um Präsident Günter Distelrath mittlerweile gewichen. Auch in Niedersachsen wird ein Abbruchszenario ab der Oberliga abwärts im Erwachsenen- sowie im Jugendbereich immer realistischer. Eine finale Entscheidung zum weiteren Umgang mit der Spielzeit 2020/21 trifft der NFV-Vorstand in der kommenden Woche. Die Rolle rückwärts des NFV ist nachzuvollziehen, da ein Spielbetrieb im Amateurbereich für Frauen, Herren und Jugendliche nicht vor Anfang Juni realistisch erscheint.

In einer Presseerklärung seitens des Verbandes heißt es: Die Mitglieder des NFV-Vorstandes haben sich heute Abend (Dienstag, 23. März) in einer nicht turnusmäßigen Zusammenkunft über den weiteren Umgang mit der derzeit unterbrochenen Saison 2020/2021 beraten. „Der Verbandsvorstand, dem unter anderem die Vorsitzenden der 33 niedersächsischen Fußballkreise angehören, muss die Corona-Sachlage anhand von Fakten und ‚auf Sicht‘ bewerten, um zu verhältnismäßigen Entscheidungen im Umgang mit dem Spieljahr zu gelangen. Unsere feste Absicht war die sportliche Beendigung der Saison. Inwieweit dieses Ziel angesichts der inzwischen wieder drastisch gestiegenen Infektionszahlen und der Beschlüsse der Bund-Länder-Konferenz vom Montag noch realistisch ist, war Gegenstand unserer heutigen Erörterung“, erklärte NFV-Präsident Günter Distelrath.

Dabei zeichnet sich ab, dass mangels Eintritts der nach dem Stufenplan erforderlichen Inzidenzwerte und Öffnungsschritte das Mannschaftstraining und der Pflichtspielbetrieb nicht rechtzeitig wieder aufgenommen werden können, um an der sportlichen Fortsetzung und Beendigung der Saison 2020/2021 bis maximal zum 21. Juli 2021 festzuhalten. Insofern wird der Verband im Rahmen einer ordentlichen Verbandsvorstandssitzung in der kommenden Woche zur weiteren Planungssicherheit für Vereine und Verband eine alternative und finale Entscheidung zum Umgang mit dem Spieljahr 2020/2021 treffen. Bevorzugte Variante ist nach dem Austausch der Abbruch in Form der Annullierung – unter Berücksichtigung der Schnittstellenlösungen zwischen dem Niedersächsischen Fußballverband und den Spielklassen- und Pokalwettbewerben von übergeordneten Verbänden.