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SC Auetal II: erst top und dann flopp

SC Auetal II: erst top und dann flopp

Foto: SCA-Keeper Daniel Hohmeier bewahrt sein Team mit starken Paraden vor einer Niederlage.


Fußball. In der 2. Kreisklasse ist der SC Auetal im Reserveduell beim TuS Jahn Lindhorst nicht über ein 2:2-Unentschieden hinausgekommen. Die Elf von Trainer Sven Jung legte zwei grundverschiedene Halbzeiten hin: erst top und dann flopp.

Das Spiel am Sonntag bedeutete für die etablierten Spieler des SC Auetal und die Fraktion der Hattendorfer Zugänge eine Premiere. Alle sind seit Jahren in der 2. Kreisklasse zu Hause. Aber gegen den TuS Jahn Lindhorst II spielten sie noch nie. Der Gastgeber gilt als „Frischling“ in der Liga. Erst seit fünf Jahren läuft diese Mannschaft zu Punktspielen auf. Im ersten Jahr noch ohne Wertung, dann kamen die Erfolge im Zwei-Jahres-Rhythmus:  Zwei Jahre 4. Kreisklasse, zwei Jahre 3. Kreisklasse, und nun frisch aufgestiegen in eine Liga, wo der TuS Jahn II die Zweitvertretungen des SC Rinteln, SC Auetal und des TSV Eintracht Exten kennenlernen darf.



 Die Zuschauer sahen zwei völlig verschiedene Halbzeiten. Im ersten Durchgang spielten nur die Auetaler. Nach einer schönen Kombination markierte Marco Thies (22.) das 1:0 für die Gäste. Der SCA blieb am Drücker, Wojciech Bachul scheiterte, die Fernschüsse von Keanu Wiechmann und Patrik Schaper verfehlten ihr Ziel nur um Millimeter. Dann bejubelten die Gäste das 2:0. Zumindest dachten das die Auetaler. Ein Lindhorster spitzelte Patrik Schaper den Ball vom Fuß, das Leder landete bei Marco Thies und der Goalgetter netzte ein. Aber Schiedsrichter David Lange gab das Tor wegen einer Abseitsstellung nicht.

Wahrscheinlich waren Baldriantropfen im Pausengetränk der Auetaler. Der SCA kam schläfrig aus der Kabine und schluckte zwei Gegentreffer. Daniel Weigl (52.) und Timo Leib (59.) drehten die Partie. Doch Trainer Sven Jung sah beim zweiten Tor eine klare Abseitsstellung des Torschützen. „Unser Keeper Daniel Hohmeier pariert den ersten Ball super, dann schiebt der klar im Abseits stehende Stürmer die Kugel über die Linie. Das waren mindestens fünf Meter“, meinte Jung. Trotzdem zählte der Treffer. Auetal glich durch Janic Vogt (68.) zum 2:2 aus. Danach kam nichts mehr von den Gästen. Die Lindhorster verdaddelten mehrere Hochkaräter zum möglichen Sieg oder aber SCA-Keeper Daniel Hohmeier war auf dem Posten. „Heute habe ich mal wieder viel über das Abseits gelernt“, erklärte Jung schmunzelnd.

In der ersten Halbzeit streicht ein Schuss von Keanu Wiechmann (rechts) nur um Millimeter am Tor vorbei. Das wäre das 2:0 für die Auetaler gewesen.

Trainer Matthias Klein ist von Anfang an dabei. „Wir möchten den Klassenerhalt. Da hilft uns jeder Punkt. Heute beim 2:2 sah man, dass wir gut beieinander sind und die Moral der Truppe stimmt. Durch das 0:1 haben wir uns nicht aus der Ruhe bringen lassen. Die 2. Halbzeit gehörte uns. Eigentlich hätten wir einen knappen Sieg verdient gehabt“, bilanzierte der TuS-Jahn-II-Trainer. Die unterschiedlichen Resultate seiner Mannschaft kann er leicht erklären. „Beim 3:1 gegen den Aufstiegskandidaten SC Rinteln II spielten wir in optimaler Besetzung. Genau wie heute auch. Doch wenn du Freitagabend in Hagenburg antreten musst und dir sechs Leute fehlen, dann wird es schwierig. Dass wir dort 2:10 verloren, lag einfach am zu kleinen Kader. Natürlich ist der TSV Hagenburg II auch eine sehr gute Mannschaft.“ 

An jenem Tag der hohen Niederlage war der TuS Jahn II „auf den Hund gekommen“. So lautet eine alte Redensart, wenn schlimme Umstände einsetzen. Aber man darf das „Hunde-Kommen“ auch humorvoll werten. Ein grauer Vierbeiner zeigte sich vom Kick der beiden Zweitvertretungen so angetan, dass er mitspielen wollte und übers Spielfeld flitzte. In puncto „Ballsicherung“ ist dieses Tier gewiss brauchbar und flößt Respekt beim Gegner ein. Die kurze Episode sorgte bei Spielern, Zuschauern und auch Schiedsrichter David Lange (SVD Auhagen) für Erheiterung. „In der 1. Halbzeit war das Spiel einfach zu pfeifen. Doch nach dem Seitenwechsel wurde es hektisch und es kamen viele Emotionen hinein“, bemerkte der Unparteiische. Kam Lange in der 1. Halbzeit ohne Verwarnung aus, verteilte er im zweiten Spielabschnitt gleich sieben gelbe Karten. 

Mit dem Punktgewinn muss sich der SC Auetal II zufriedengeben. Damit die Sicht auf die begehrten Aufstiegsränge nicht verloren geht, steht die Mannschaft von Trainer Sven Jung am Freitag in der Pflicht. Dann kommt der TuS Germania Apelern II zur Obersburg nach Rehren (19.30 Uhr). Erneute Punktverluste darf sich der SCA II dabei nicht leisten.

SCA II: Daniel Hohmeier, Arne Sassenberg, Christoph Möller, Marian Müller, Theo Dieterich, Caius Fels, Wojciech Bachul, Keanu Wiechmann, Marco Thies, Patrik Schaper, Marcel Ollenborger; Patrick Tadge, Janic Vogt, Manoel Maske.

Während des Spiels bekam SCA-Spieler Christoph Möller einen neuen Gegenspieler.