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Stadtwerke Rinteln empfangen Delegation aus Nigeria

Stadtwerke Rinteln empfangen Delegation aus Nigeria

Foto: Jan-Philipp Giltmann (technischer Leiter der Stadtwerke Rinteln, 2.v.l.) empfing gemeinsam mit Aglaia Nagel (Mull und Partner Ingenieurgesellschaft, 4.v.l.), Dr. Stephan Hüttmann (3.v.r.) und Sebastian Reimers (beide Sensatec, 4.v.r.) den nigerianische Umweltminister Balarabe Abbas Lawal (5.v.l.) mit seiner Delegation auf dem Betriebsgelände der Stadtwerke Rinteln.


Der nigerianische Umweltminister Balarabe Abbas Lawal hatte mit einer Delegation die Stadtwerke Rinteln besucht. Der Grund dafür: Das afrikanische Land interessiert sich für ein innovatives biologisches Verfahren, mit dem das lokale Energieunternehmen auf dem Betriebsgelände verunreinigtes Grundwasser saniert. Die Kontamination stammt aus der früheren Gasproduktion aus Kohle und Koks.

Initiiert und begleitet hatten den Besuch die beiden Spezialunternehmen Sensatec GmbH und Mull und Partner Ingenieurgesellschaft mbH, die das Verfahren bei der Stadtwerke Rinteln in enger Abstimmung mit dem Landkreis durchführen.



Nigeria sucht nach umweltschonenden Lösungen, um Grundwasser, das durch die Erdölförderung vielerorts mit schädlichen Stoffen belastet worden ist, zu sanieren. „Wir freuen uns über das internationale Interesse und informieren gerne über Technik, erste Ergebnisse und unsere Erkenntnisse“, sagte Ulrich Karl, Geschäftsführer der Stadtwerke Rinteln, anlässlich des Besuchs. Jan-Philipp Giltmann, technischer Leiter der Stadtwerke Rinteln, führte die Delegation über das Gelände. „Sauberes Grundwasser ist essenziell“, erklärte Jan-Philipp Giltmann und ergänzte: „Wenn wir durch die Vorstellung der Technik und unsere praktische Erfahrung helfen können, dass woanders Verunreinigungen aus dem Grundwasser bzw. Trinkwasser entfernt werden, nehmen wir uns dafür gerne Zeit.“

Die Stadtwerke Rinteln haben vor zwei Jahren auf ihrem Betriebsgelände begonnen, mit diesem biologischen Verfahren die vorhandenen Altlasten des früheren Gaswerks zu beseitigen. Das Prinzip ist einfach: Bakterien, die sowieso im Boden leben, fressen die Rückstände auf. Damit sie in genügend großer Zahl vorhanden sind, wird biologisch nachgeholfen. Über Bohrlöcher werden die Bakterien mit Sauerstoff und Glukose gefüttert, um ihre Anzahl stark zu vermehren. Nach einiger Zeit machen sich die Bakterien über das belastete Material her und vernichten so die Schadstoffe. Der große Vorteil dieses Verfahrens: Es ist rein biologisch, kostengünstiger und es fällt kein Sondermüll an, der dann wieder wo anders entsorgt und gelagert werden muss.