Sven Eberwein glänzt als Torjäger und Sänger
Foto: Sven Eberwein erzielte für den SC Schwalbe Möllenbeck viele Tore.
Fußball. Über ein Jahrzehnt war Sven Eberwein der Schrecken aller Abwehrreihen. Der 37-Jährige war blitzschnell, hatte ein gutes Näschen, einen super Abschluss und glänzte viele Jahre sowohl für den SC Schwalbe Möllenbeck als auch für den SC Rinteln als eiskalter Torjäger. „Wenn er vor dem gegnerischen Tor frei zum Schuss kam, dann war der Ball meist drin“, berichtet Karsten Schröder, sein Freund und langjähriger Wegbegleiter bei den Schwalben. Der Justizvollzugsbeamte ist verheiratet und hat zwei Kinder. Das Klosterdorf ist der Heimatverein von „Ebse“ – wie ihn seine Freunde und Mitspieler rufen – doch sein Lieblingsverein in der Bundesliga ist der SV Werder Bremen.
Als junger Stürmer des SC Möllenbeck schaute sich Eberwein viel von „Schlitzohr“ Ralf Thalau ab. Seinen guten Antritt und seine Abschlussstärke stellte der Angreifer auch mehrere Jahre in der Bezirksliga beim SC Rinteln unter Beweis. Im Herbst seiner Karriere wurde der Knipser zwar langsamer, aber sein Torjägerinstinkt blieb. „Ebse stellte sich immer in den Dienst der Mannschaft, so musste er in Möllenbeck auch einige Male als Libero auflaufen“, erinnert sich Schröder. Nach einem Doppelpack gegen den Beckedorfer SV im November 2019 endete die aktive Laufbahn des Reinschießers. In der Vorbereitung auf die Rückrunde machte sein lädiertes Knie nicht mehr mit.
Eberwein ist aber ein Macher und steht dem SC Schwalbe Möllenbeck bereits seit fast zehn Jahren als 1. Vorsitzender vor. Der 37-Jährige ist ein Fußballer durch und durch und weil der Fuß immer noch zuckt, unterstützt „Ebse“ das Trainerteam um Dennis Winter. „Er kann sehr bestimmend auf dem Trainingsplatz sein, doch er achtet immer darauf, dass die Spieler Spaß haben. So reißt er die Leute mit“, weiß Schröder. Eberwein sei ein toller Kumpel, ein Top-Mensch und auch ein sehr geselliger Typ. „Zu später Stunde soll er als Sänger glänzen“, erzählt Schröder mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Rinteln-Sport stellt den eiskalten Knipser mit zwölf persönlichen Fragen näher vor.
Wie bist du zu deiner Sportart gekommen?
Wie so viele Kinder, war auch ich früher jeden Sonntag mit meinem Vater auf dem Sportplatz. So bin ich dann ein Fußballer geworden.
In welchem Alter hast du mit deiner Sportart begonnen und in welchem Verein?
Mit fünf Jahren beim SC Schwalbe Möllenbeck.
Bei welchem Verein war die schönste Zeit in deiner Karriere und warum?
Da muss ich natürlich meinen Heimatverein SC Möllenbeck nennen, bei dem ich alle Jugendmannschaften durchlaufen und natürlich auch meine ersten Spiele im Herrenbereich absolviert habe. Aber auch meine Zeit beim SC Rinteln werde ich immer in guter Erinnerung behalten.
Was waren deine Stärken und Schwächen?
Zu meinen Stärken gehörten aus meiner Sicht der Antritt und der sichere Torabschluss. Meine Schwäche war wohl eher das Kopfballspiel. Wenn ich so überlege, dann kann ich meine Tore mit dem Kopf wohl an einer Hand abzählen. Mit zunehmendem Alter bin ich natürlich auch nur noch das Nötigste gelaufen.
Wann hast du deine sportliche Laufbahn beendet und warum?
Mit dem aktiven Spielen habe ich im November 2019 nach einem Doppelpack in Beckedorf aufgehört. In der Vorbereitung auf die Rückrunde hat dann endgültig das lädierte rechte Knie die Mitarbeit aufgegeben.
Wer waren deine kongenialen Mitspieler?
Da gab es sicherlich viele. In meinem ersten Herrenjahr konnte ich unheimlich viel von Ralf Thalau lernen. Ein super Techniker mit feinem Torriecher. Zu Rintelner Zeiten muss ich natürlich André Bentrup nennen. Später folgten dann Spieler wie Kamuran Özkan und Dennis Nottmeier. In unserer Aufstiegssaison haben wir über 100 Tore geschossen. Wir waren das magische Dreieck der Kreisklasse.
Bist du heute noch sportlich aktiv? Andere Sportarten?
Zu normalen Nicht-Corona-Zeiten findet man mich zweimal die Woche auf dem Trainingsplatz in Möllenbeck. Allerdings nur noch zur Unterstützung im Trainerteam unserer Herrenmannschaft.
Was war dein sportlich größter Erfolg?
Ganz klar die Meisterschaft mit dem SC Möllenbeck in der Saison 2010/11 und der damit verbundene Aufstieg in die Kreisliga. In der gleichen Saison standen wir zudem noch im Kreispokalfinale.
Gibt es ein sportliches Erlebnis, das dir immer in Erinnerung bleiben wird?
Das ist einfach: Der Double-Gewinn des großen SV Werder Bremen in der Saison 2004. Gerne erinnere ich mich auch an ein ganz besonderes Kreisligaspiel zurück: In der Saison 2011/12 lagen wir zur Halbzeit mit den Schwalben beim SV Engern mit 1:4 zurück und am Ende siegten wir 5:4. Das war ein geiles Spiel damals.
Hast du dich auch als Trainer, Funktionär oder im Jugendbereich engagiert? Von wann bis wann und wo?
Ich bin jetzt seit fast 10 Jahren 1. Vorsitzender beim SC Möllenbeck. Des Weiteren unterstütze ich das Trainerteam unserer Herrenmannschaft seit letzter Saison und gelegentlich helfe ich auch mal bei der JSG Süd-Weser als Trainer aus.
Was machst du heute in deiner Freizeit?
Natürlich verbringe ich viel Zeit mit meiner Familie. Am Haus und im Garten gibt es auch immer etwas zu tun. Man trifft mich aber auch zwischendurch auf dem heimischen Sportplatz und im Bremer Weserstadion.
Wie sieht dein Dream-Team aus?
Tor: Bernd „Boller“ Reinhard und Rolf „Rollo“ Bergmann
Abwehr: Marcel Nottmeier, Ferhat Gür, Sven Mingram, Sebastian Pasko, Matthias Gregor, Murat Sevdigem, Tobias Niehoff
Mittelfeld: Thomas Mau, André Bentrup, Stefan Pappas, Michael Meyer, Dennis Winter, Matthias Spieß, Eike Kölling
Angriff: Ralf Thalau, Kamuran Özkan, Dennis Nottmeier und Sven Eberwein
Trainer: Helmut Giesel, Uwe Oberländer und Frank Herzog