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Top-Spiel für den SC Auetal – TSV Krankenhagen und TSV Steinbergen unter Erfolgsdruck

Top-Spiel für den SC Auetal – TSV Krankenhagen und TSV Steinbergen unter Erfolgsdruck

Foto: Tim Neermann (links) und der SC Auetal freuen sich auf das Top-Spiel gegen den Tabellenführer SG Bad Nenndorf-Riehe. Dagegen ist SVE-Mittelfeldspieler Paul Albrecht nach seiner Roten Karte für acht Spiele gesperrt worden. Der SV Engern hat dagegen Einspruch eingelegt.


Fußball. Die Kreisliga biegt auf die Zielgerade ein. Noch drei Spieltage dann ist die Hinrunde beendet. Und die Tabellenlage im Kreisoberhaus verspricht Hochspannung. Sowohl im Titelrennen als auch im Abstiegskampf geht es sehr eng zu. Zwischen dem Spitzenreiter SG Bad Nenndorf-Riehe und dem Tabellensiebten FC Hevesen liegen nur vier Punkte Unterschied. Im Tabellenkeller ist lediglich das punktlose Schlusslicht SV Victoria Lauenau abgeschlagen. Der Tabellenvorletzte TuS Niedernwöhren kommt auf neun Zähler, der TSV Steinbergen hat als Tabellenelfter nur fünf Punkte mehr auf seinem Konto.



SV Engern – ETSV Haste (Samstag, 17 Uhr): Die Hausherren blicken auf drei Siege in Serie (zweimal in der Liga und einmal im Pokal) und haben sich etwas Luft auf die Abstiegsränge verschafft. Doch Trainer Marco Gregor hält die Spannung bei seinen Jungs hoch. „Wenn wir gegen Haste verlieren, dann waren die sechs Punkte vorher wertlos. Wir müssen die Haster als direkten Konkurrenten auf Abstand halten“, fordert der erfahrene Coach wieder 100 Prozent. Gregor kann sich auf seine Jungs zuletzt verlassen. Der SV Engern marschiert in jedem Spiel. Der 2:1-Auswärtserfolg beim FC Hevesen basierte auf einer gut bestückten Auswechselbank. „Ich konnte in der Schlussphase nachlegen. Und so konnten wir den drückenden Hevesern Paroli bieten“, freute sich Gregor, der erstmalig in dieser Saison alle fünf Wechselalternativen ausschöpfte. Haste habe sich nach dem Trainerwechsel stabilisiert und sei eine harte Nuss. Timo Zenker fällt mit einer Risswunde aus. Der SV Engern hat gegen die Sperre von Paul Albrecht Einspruch eingelegt. Der zweikampfstarke Mittelfeldspieler, der zuvor noch nie vom Platz geflogen war, sah wegen einer Tätlichkeit aus der Kategorie „leichter Fall“ die Rote Karte und wurde für acht Spiele gesperrt. „Paul wurde zweimal heftig getreten und gefoult, dann ist er aufgestanden und hat seinen Gegenspieler weggeschubst. Dafür eine Sperre von acht Spielen auszusprechen, ist ein Witz“, schildert Gregor die Situation, die zur Roten Karte führte.

Michael Krohn (rechts) ist verletzt. Das Fehlen tut dem TSV Eintracht Exten besonders weh. Der Abwehrrecke ist nicht zu ersetzen.

TSV Eintracht Exten – TuS SW Enzen (Sonntag, 15 Uhr): Die Eintracht kassierte drei Niederlagen in Folge und pfeift personell aus dem letzten Loch. Den Personalmangel lässt Trainer Duran Gök aber nicht als Ausrede gelten. „Es stehen immer noch gute und gestandene Spieler auf dem Platz. Das Problem sind die leichten Gegentore nach Standardsituation. Das verteidigen wir nicht gut, sind da zu unkonzentriert“, moniert der Fußball-Experte. Man habe sich auch zu wenig zugetraut. So lag die Eintracht bei der SG Bad Nenndorf-Riehe bereits zur Pause aussichtslos mit 0:3 in Rückstand. Gegen die Schwarz-Weißen kehren Phil Wehling und Jan Kaufmann wieder in die Startelf zurück. Doch es gibt weitere Hiobsbotschaften. Melwin Mehic brach sich den Mittelfuß. Für den Mittelfeldspieler ist Winterpause. Felix Kaufmann ist krank und Michael Krohn auch noch nicht wieder fit. „Michael können wir in der Defensive nicht ersetzen“, weiß Gök. Das Problem beim Tabellenneunten sei der zu kleine Kader. „Da tut jeder Ausfall doppelt weh. Doch das Jammern bringt uns nicht weiter. Wir müssen die Situation annehmen und das Beste daraus machen“, meint Gök.

TSV Krankenhagen – SV Obernkirchen (Sonntag, 15 Uhr): In den Spielen gegen die Kellerkinder TuS Niedernwöhren und bei der SG Liekwegen/Sülbeck/Südhorsten sollten sechs Punkte die angespannte Lage beruhigen. Doch daraus wurde nichts. Der TSV Krankenhagen kassierte zwei Pleiten. Nun funkt Trainer Dean Rusch SOS. Der Aufsteiger hat nur noch drei Zähler auf einen Abstiegsplatz Vorsprung. „Es wird so langsam eng. Wir haben beide Spiele versemmelt, weil die Einstellung nicht passte“, ärgerte sich Rusch über die schwachen Darbietungen. Doch nach wie vor ist die Personalsituation angespannt. Hinter der Aufstellung stehen viele Fragezeichen. René Dresenkamp ist krank, Fynn Voigt, Simon Druffel, Luis Schmieding und Finn Kogel sind angeschlagen, Nico Golub ist beruflich verhindert. Großer Hoffnungsträger des TSV ist die Rückkehr von Jannic Selchow. Der Ball klebt am Fuß des Edeltechnikers und er soll das Offensivspiel der Krankenhäger aufwerten. „Die Mannschaft muss eine Reaktion zeigen. Der SVO ist eine gallige Truppe mit großem Kämpferherz. Da müssen wir voll dagegenhalten“, weiß Rusch.

Jannik Selchow ist der große Hoffnungsträger beim TSV Krankenhagen.

TSV Steinbergen – TuS Jahn Lindhorst (Sonntag, 15 Uhr): Die Steinberger sind im Oktober noch sieglos. In drei Spielen gab es für den Tabellenelften nur einen Punkt. Die Abstiegsregion kommt immer näher. So beläuft sich der Vorsprung des TSV auf einen Abstiegsplatz nur noch fünf Punkte. Deshalb schrillen bei Trainer Afrim Sulejmani die Alarmglocken. „Das ist für uns eine völlig neue Situation, denn in den vergangenen Jahren gehörten wir stets zur Spitzengruppe“, erklärt der erfahrene Trainer. Die Defensive schwächelt, die Offensive erspielt sich viel weniger Torchancen und verballert zudem noch etliche Hochkaräter. „Das Fehlen von Admed Tou Kenneh ist klar zu erkennen. Er hat als Sechser viel abgeräumt“, weiß Sulejmani. Doch den zweikampfstarken Mittelfeldspieler hat es nach Hannover verschlagen. Die Mannschaft müsse die schwierige Lage erkennen. „Ohne Fleiß kein Preis. Wir müssen jetzt an unsere Leistungsgrenze gehen, Vollgas geben und so den Bock umstoßen, um wieder in sichere Fahrwasser zu gelangen“, fordert Sulejmani in den verbleibenden Spielen bis zur Winterpause absoluten Einsatzwillen und volle Konzentration. Gegen den starken Aufsteiger aus Lindhorst geht der TSV als Außenseiter in die Partie. „Wir müssen als Team überzeugen“, weiß Sulejmani. Robin Mieruch fällt aus, die Einsätze von Jan-Hendrik Rinne, Tim Franzmeier, Alex Pfohl und Max Babakin sind fraglich.

SC Auetal – SG Bad Nenndorf-Riehe (Sonntag, 15 Uhr): Einen Favoriten gibt es am Sonntag nicht. Zwar fehlen dem SC Auetal derzeit die Erfolgserlebnisse, denn nur ein kümmerliches Pünktchen hat die Mannschaft aus den letzten drei Partien eingefahren. Auch kommt mit der SG Bad Nenndorf-Riehe der Tabellenführer an die Obersburg. Doch in den letzten beiden Spielen gegen die SG gewann jeweils der SC Auetal. „Ich habe das Pokalspiel noch gut in Erinnerung. Sie waren aus meiner Sicht cleverer als unsere, haben Torchancen geschickt verhindert“, zollt Günter Bade den Männern von der Aue Lob. Bade war vor 40 Jahren in der großen Zeit des VfL Bad Nenndorf selbst als Spieler tätig, gewann den Kreispokal und ist Vorsitzender der SG. „Aber in solchen Spielen hat stets derjenige den Vorteil, der das erste Tor schießt. Es hätte genauso andersherum ausgehen können. Am Sonntag wird die bessere Tagesform entscheiden und natürlich, wer seine Chancen nutzt.“

Gegen den Spitzenreiter wird die Einstellung seiner Mannschaft passen. Da ist sich SCA-Trainer Thomas Reh sicher. Beim 2:2 in Lindhorst zeigten die Auetaler bereits eine deutliche Leistungssteigerung. Die Erfolgsformel für den Fußball-Experten ist relativ simpel: „Ein aggressives Zweikampfverhalten, eine gute defensive Stabilität, Fehlervermeidung, eine hohe Laufbereitschaft und schon steigen die Aussichten, Spiele zu gewinnen.“ Die SG sei im Angriff sehr stark. „Eigentlich brauchen sie nicht viele Chancen“, weiß Reh und fordert höchste Konzentration über die gesamte Spieldauer.

Darf die SG in die Bezirksliga aufsteigen? „Natürlich“, antwortet Günter Bade.  „Als sich vor viereinhalb Jahren die Fußballsparten vom VfL Bad Nenndorf und TuS Riehe zur Spielgemeinschaft zusammenschlossen, wäre das nicht möglich gewesen. Damals war es aus der personellen Not geboren. Beide Vereine hatten auf Dauer gesehen einen zu kleinen Spielerkader. Doch seit zweieinhalb Jahren sind wir ein eigenständiger Verein und erfüllen die Kriterien für die Bezirksliga. Wir hoffen auf den Aufstieg, müssen aber warten, wie sich die Saison entwickelt. Unsere Tabellenführung ist nur eine Momentaufnahme.“ Viele Schlüsselspieler haben eine interessante sportliche Vergangenheit.  „Gekauft haben wir keinen“, erklärt der SG-Vorsitzende. „Sie kamen freiwillig und das zu Zeiten, als wir noch in der 1. Kreisklasse spielten. Bis auf zwei oder drei sind es Ur-Nenndorfer, die zwischendurch höher gespielt haben und zurückgekommen sind.“ Für den SC Auetal ist dieser Gegner ein interessanter Gratmesser. Gewinnt das Team von Thomas Reh gegen den Spitzenreiter, ist der SCA im Aufstiegsrennen wieder voll dabei. An eine Niederlage will an der Aue aber niemand denken.

Die weiteren Spiele in der Kreisliga: Sonntag, 15 Uhr: VfL Bückeburg II – FC Hevesen, SV Victoria Sachsenhagen – TuS Niedernwöhren; Dienstag, 25. Oktober, 19:30 Uhr: SV Victoria Lauenau – SG Liekwegen/Sülbeck/Südhorsten, ETSV Haste – SG Bad Nenndorf-Riehe.

Admed Tou Kenneh (rechts) fehlt mit seiner Zweikampfstärke dem TSV Steinbergen an allen Ecken und Enden. Auch Matthias Appel ist verletzt und fehlt den Extenern mehrere Wochen.