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TSV Eintracht Exten II verabschiedet sich aus dem Titelrennen

TSV Eintracht Exten II verabschiedet sich aus dem Titelrennen

Foto: Eintracht-Trainer Kay Mühlenharz macht seinen Spielern von der Seitenlinie immer viel Dampf. Zuletzt fand er aber wenig Gehör und die Extener Reserve kassierte zwei Heimpleiten.


Fußball. In der 2. Kreisklasse hat es am vergangenen Wochenende das große Favoritensterben gegeben. Der SC Rinteln II unterlag dem Beckedorfer SV (1:3), der TSV Eintracht Exten II verlor gegen die SG RW Stadthagen (1:3), der SC Auetal II kam beim TuS Jahn Lindhorst nur zu einem Remis (2:2) und der SV Victoria Sachsenhagen II kassierte im Gipfeltreffen beim TSV Hespe eine klare Niederlage (0:3). Die Gunst der Stunde nutzte der TSV Hagenburg II und sprang mit einem 4:0-Erfolg gegen den SV Victoria Lauenau II an die Tabellenspitze. Durch die zweite Pleite in Folge verabschiedete sich die Eintracht-Reserve erst einmal aus dem Titelrennen. Mal sehen, ob der 11. Spieltag wieder einige Überraschungen parat hält.



2. Kreisklasse: SC Auetal II – TuS Germania Apelern II (Freitag, 19:30 Uhr): Nach nur einem Punkt aus den letzten beiden Spielen droht der Tabellenfünfte den Anschluss an die Aufstiegsplätze zu verlieren. Der Rückstand auf den Zweitplatzierten SC Rinteln II beträgt drei Zähler, auf Tabellenführer TSV Hagenburg II sind es fünf Punkte. Das Manko der Auetaler ist momentan die verbessrungswürdige Chancenverwertung. Da verballert die SCA-Reserve zu viele Hochkaräter. Für Trainer Sven Jung und für seinen Gegenüber ist es ein besonderes Spiel. Auf ein Wiedersehen freut sich Lars Janisch, Trainer des TuS Germania Apelern II. „Mit Sven Jung spielte ich vier Jahre gemeinsam in einer Mannschaft. Drei beim SV Hattendorf, später noch eine Saison bei den Alten Herren in Apelern. Sven ist ein fantastischer Mensch und höchst interessanter Trainer. Auch wenn er es nicht hören will, ist für mich der SC Auetal II neben Hagenburg und Hespe ein Aufstiegsfavorit. Die Abwehr hat enorm an Stabilität gewonnen durch den Zugang der Hattendorfer Spieler.“ Dass der TuS Germania II als Meister der Liga tiefer die 2. Kreisklasse wieder erreicht hat, sieht Janisch der neuen Vereinsphilosophie geschuldet. „Vor Jahren bestand die 1. Mannschaft nur noch aus Legionären. Das wollten wir nicht, setzen auf einen Umbruch mit Apelerner Jungs. Das ist geglückt. Wir haben unsere ehemalige A-Jugend zur Zweiten gemacht. Auch frühere Spieler aus Bückeburg kehrten zurück.“ Spiele in der 2. Kreisklasse sind für den TuS Germania II Rekord. In diesem Jahrtausend war man noch nie in einer derart „hohen“ Liga. Noch schlimmer, die 2. Mannschaft war bis 2012 ganz von der Bildfläche verschwunden. Doch der Saisonstart beim Auetaler Gegner ging völlig in die Binsen. Sechs Niederlagen und ein Unentschieden sollten eigentlich für Panik sorgen. „Bis auf die Niederlage gegen Hespe waren wir chancentechnisch in allen Spielen gleichwertig. Doch jetzt, wo alle Spieler wieder dabei sind, läuft‘s. Wir versuchen, mehr Offensivfußball aufs Feld zu bringen. Auch beim SC Auetal II ist punkten unser Ziel. Schließlich schnürt man die Fußballschuhe nicht, um Schadensbegrenzung zu erreichen, sondern um zu gewinnen.“ Der Optimismus von Lars Janisch scheint berechtigt. Die letzten drei Spiele hat der TuS Germania Apelern II nicht mehr verloren (1 Sieg, 2 Unentschieden). Käme es zu einer Punkteteilung, wäre dies für den SC Auetal II zu wenig. Um den Kontakt zur Spitze zu behalten, braucht der SCA II den Dreier. Hoffnung macht, dass Marcel Kerkhoff seine fünfte gelbe Karte abgebüßt hat und wieder zur Verfügung steht.

Theo Dieterich will mit dem SC Auetal II das Heimspiel gegen den TuS Germania Apelern II unbedingt gewinnen.

SC Rinteln II – SG RW Stadthagen (Sonntag, 13 Uhr): Es ist immer wieder überraschend, mit welcher Mannschaft die Rintelner Reserve antritt. Woche für Woche muss das Trainer-Quintett die Rotationsmaschine anwerfen. Man darf also gespannt sein, ob der SCR am Sonntag den 45. Spieler im 11. Saisonspiel einsetzen muss. Das Duell gegen den Tabellenneunten wird kein Selbstläufer, denn die Rot-Weißen kämpfen stets bis zum Umfallen. So kassierten die Gäste in 10 Saisonspielen erst 12 Gegentore, schossen aber auch erst 13 Buden. Für den Tabellenzweiten ist die Marschroute aber klar: Ein Heimsieg soll her.

TuS Lüdersfeld II – TSV Eintracht Exten II (Sonntag, 13:15 Uhr): Beim Abstiegskandidaten will die Eintracht-Reserve wieder zurück in die Erfolgsspur. Trainer Kay Mühlenharz sah nach starkem Saisonstart und den Sprung in den Kreis der Titelaspiranten eine gewisse Sättigung bei seinen Spielern. Das Training wurde vernachlässigt und schon gab es zwei Pleiten am Stück. Scheinbar ist den Extenern die Höhenluft nicht bekommen. Allerdings musste die Zweite auch einige Spieler an die Erste abgeben, da im Kreisliga-Kader durch Verletzungen eine eklatante Personalnot herrscht. Mühlenharz kündigte nach der ernüchternden 1:3-Heimniederlage gegen die SG RW Stadthagen eine intensive Trainingswoche an. Bleibt nur zu hoffen, dass die Spieler sich den Formverfall zu Herzen nahmen und wieder im Training Gas gaben.

Nach der Bruchlandung gegen den Beckedorfer SV wollen Umut Bozkurt (rechts) und der SC Rinteln II wieder in die Erfolgsspur finden.

3. Kreisklasse: SG Engern/Deckbergen-Schaumburg II – TSV Eintracht Bückeberge II (Samstag, 14:45 Uhr): Nach zwei Siegen in Serie mischt die SG-Zweite wieder im Kampf um den zweiten Aufstiegsplatz mit. Der Rückstand auf den Tabellenzweiten SV Nienstädt 09 II beträgt nur vier Punkte. Zudem hat die Mannschaft von Trainer Cord Bredemeier noch das Nachholspiel gegen den SV Goldbeck – dem Prügelknaben der Liga – in der Hinterhand. Der Spitzenreiter SV 45 Krainhagen-Röhrkasten ist mit acht Siegen aus acht Spielen eine andere Kragenweite. Das Überteam dürfte den Aufstieg wohl sicher haben. Doch dahinter gibt es um den zweiten Aufstiegsplatz ein dichtes Gedränge. Gegen den Tabellensechsten soll der dritte Sieg in Folge gelingen. Doch wie so oft, wird sich der Kader der SG erst am Spieltag entscheiden. Da die Altherren spielfrei haben, dürften wieder einige alte Haudegen in der Startelf stehen.

SV Goldbeck – SG Bad Nenndorf-Riehe II (Sonntag, 14 Uhr): Was ist nur beim SV Goldbeck los? Diese Frage stellen sich alle SVG-Anhänger. Nach sieben Spielen weist das Team von Trainer Ingo Behrendt eine Horror-Bilanz auf: 0 Punkte und 3:41 Tore. Der Höhepunkt war die 1:9-Packung beim Tabellenvorletzten FSG Pollhagen-Nordsehl-Lauenhagen II in der Vorwoche. Wieder einmal standen dem Trainer nur elf Spieler zur Verfügung. „Verletzungsbedingt haben wir das Spiel nur mit acht Mann beendet“, erklärt ein frustrierter Trainer. Urlauber, Verletzungen und Krankheiten belasten den Kader. „Corona hat uns böse erwischt. Nun fallen schon wieder vier Spieler mit dem Virus aus. Drei Spieler leiden zudem an Long-Covid und konnten in dieser Saison noch gar nicht eingesetzt werden“, berichtet Behrendt. Es gab in der Woche eine Krisensitzung mit dem Vorstand. Es stand zur Debatte, ob die Mannschaft vom Spielbetrieb abgemeldet wird. „Es geht aber weiter. Wir müssen uns in die Winterpause retten und werden dann in der Rückrunde wieder durchstarten und angreifen“, versichert der SVG-Trainer. Behrendt ist seit 2016 im Verein und traditionell sind die Spiele nach der Winterpause erheblich besser bei den Goldbeckern. „Darauf ruhen unsere Hoffnungen“, sagt Behrendt. Das Spiel gegen die SG ist der letzte Heimauftritt in diesem Jahr, dann folgen im November noch fünf Auswärtsspiele bis zur Winterpause. „Wir hoffen, dass dann der Rückstand auf das rettende Ufer nicht zu groß ist“, erklärt Behrendt. Aufgeben ist beim punktlosen Tabellenletzten also keine Option.

4. Kreisklasse Süd: Sonntag, 12:15 Uhr: SG Steinbergen II – TSV Hespe II; 12:30 Uhr: TSV Krankenhagen II – SC Auetal III.

Nach einer Krisensitzung kündigt Trainer Ingo Behrendt an, dass es beim SV Goldbeck weiter geht.