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Viele Träume platzen bei Piergiulio Ruhe

Viele Träume platzen bei Piergiulio Ruhe

+++ Bericht mit Bildergalerie und Video +++

Boxen. Am 30. November sind für Piergiulio Ruhe viele Träume geplatzt. Der Rintelner Profiboxer verlor den GBC Intercontinental Titelkampf in der Yayla Arena in Krefeld gegen Hamisi Maya aus Tansania nach technischem K.-o. nach der vierten Runde. Die Überlegenheit des Afrikaners war einfach zu groß, sodass Ruhes Trainer Robert Gaub das Handtuch warf.


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Bildergalerie (67 Bilder):

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Es sollte ein großer Abend für den 24-jährigen Deutsch-Italiener werden. Die Yayla Arena ist die Heimstätte des Eishockey Bundesligisten Krefeld Pinguine und war mit 7500 Zuschauern ausverkauft. Auch das Fernsehen sendete live aus der Multifunktionshalle. Doch es kam für „Toto“ ganz anders. Der Titelkampf zwischen Ruhe und Maya wurde nur als Vorkampf ins Programm genommen. Bereits um 18:10 Uhr stieg der Deutsche Meister im Weltergewicht (bis 66,7 Kilogramm) in den Ring. Da war die Halle noch fast leer und das Fernsehen übertrug den Kampf auch nicht live. „So ist das Business. Viele Unterstützer meines Sohnes sagten ihr Kommen ab, da sie nicht um 18 Uhr in Krefeld sein konnten“, berichtete Vater und Manager Torsten Ruhe.

Lediglich in der ersten Runde konnte Ruhe seinem Gegner ein wenig Paroli bieten. Maya nutzte seine Größenvorteile gnadenlos aus. Zudem fand der Rintelner überhaupt nicht in den Kampf. „Ich hatte eine Blockade, konnte die Taktik meines Trainers nicht umsetzen“, erklärte ein enttäuschter Ruhe nach dem Kampf. Der Afrikaner war als Rechtsausleger angekündigt, doch Maya beherrschte auch die Linksauslage. „Einen Gegner aus Afrika zu analysieren und zu studieren ist fast unmöglich. Toto war zwar konditionell auf einem Top-Niveau, hatte auch die besten Sparring-Partner in der Vorbereitung gehabt, doch gegen den unorthodoxen Kampfstil von Maya hatten wir keine Antwort parat“, verriet Trainer Robert Gaub.

„Toto“ ist nach der Aufgabe total enttäuscht.
„Toto“ ist nach der Aufgabe total enttäuscht.

Von Runde zu Runde wurde die Überlegenheit des Gegners deutlicher. Ruhe verpasste es Körperkontakt mit Maya herzustellen, in den Infight zu kommen. So fing sich Ruhe immer wieder Wirkungstreffer von Maya. „Ich wollte schon nach der dritten Runde das Handtuch werfen, hoffte aber noch auf einen Lucky Punsch von Toto“, meinte Gaub. So flog das Handtuch nach der vierten Runde. „Ich musste meinen Schützling schützen. Die Gesundheit geht immer vor“, erklärte Gaub die Aufgabe. Trotzdem zeigte Piergiulio Ruhe sein Kämpferherz, versuchte seinen Trainer während der Pause davon zu überzeugen, noch eine fünfte Runde zu bestreiten. Doch die Vernunft siegte, „Team Giulio“ gab auf.

Die Enttäuschung beim 24-jährigen Profiboxer vom Energy Gym Hameln sitzt nach der ersten Niederlage in seiner noch jungen Karriere tief. Viele Träume des Rintelners sind an diesem Abend geplatzt. Aber das Duo Gaub und Ruhe wird die nächsten Tage nutzen und den Kampf noch einmal genau analysieren. „Ich werde nach einer Pause stärker zurückkommen“, verspricht Ruhe.

Trauriger Abgang: Piergiulio Ruhe verlässt nach seiner Niederlage den Ring.