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2. Matchball für den SV Engern – TSV Exten krasser Außenseiter

2. Matchball für den SV Engern – TSV Exten krasser Außenseiter

Foto: Denis Stapel (rechts) hat für den SV Engern erst zwei Saisontore erzielt.


Fußball. Die Kreisliga biegt auf die Zielgerade der Saison ein. Der FC Stadthagen hat die besten Karten im Kampf um die Meisterschaft. Die Verfolger SC Auetal und FC Hevesen müssen auf Ausrutscher des Tabellenführers hoffen. Im Kampf um den Klassenerhalt dürfte der Abstieg des TSV Ahnsen so gut wie besiegelt sein. Doch welchen Verein wird es noch erwischen? Die Kandidaten sind der TSV Eintracht Exten, der TuS Lüdersfeld, die FSG Pollhagen-Nordsehl-Lauenhagen, der ETSV Haste und vielleicht der SV Engern, wenn er sich weiter weigert, seine Matchbälle zu verwandeln.

TSV Ahnsen – SV Engern (Sonntag, 15 Uhr): Der SVE hat am vergangenen Wochenende seinen ersten Matchball nicht genutzt, verlor das Heimspiel gegen die FSG Pollhagen mit 0:2. „Die Pleite geht auf meine Kappe“, sagt Trainer Marco Gregor. Nun soll der zweite Matchball sitzen. Mit einem Sieg kommen die Engeraner auf 30 Punkte. Das müsste reichen, um mindestens drei Mannschaften hinter sich zu lassen. Gegen die FSG verballerte der Tabellenelfte in der ersten Hälfte vier gute Torchancen. „Wir haben in dieser Saison keinen klassischen Torjäger“, weiß Gregor. Zuletzt wusste der SVE auf fremden Plätzen stets zu überzeugen, holte nach der Winterpause auswärts bereits acht Zähler in fünf Spielen. „In Ahnsen wollen wir die Kugel irgendwie reinmogeln und dann den Dreier nach Hause schaukeln“, verrät Gregor. Oliver Watermann ist wegen der 5. Gelben Karte gesperrt, Patrick Ruhe ist verhindert.

Kabinenfoto: Moussa Guire strahlte Dienstag wie ein Atomkraftwerk. Der Sechser verwandelt einen Elfmeter eiskalt und erreicht mit dem SC Auetal das Kreispokal-Halbfinale.

SC Auetal – SV Victoria Lauenau (Sonntag, 15 Uhr): Dieter Gruppe, SCA-Vorsitzender und Herr der Platzkassierung, könnte am Sonntag in Versuchung kommen. Wieso die Zuschauer nicht zweimal abkassieren? Zum einen lockt ein interessantes Ligaspiel. Zum anderen kann der Betrachter sich in Spionage-Diensten üben, was die Form der Pokal-Halbfinalisten anbelangt. Denn sportliches Geschick, gepaart mit Glück und Zufall will es, dass sich die Kontrahenten zehn Tagen später wiedersehen. Dann allerdings am Mineralbad in Lauenau, wenn das Halbfinale des Kreispokals bestritten wird. Beim SC Auetal ist zwar die Serie von 10 Siegen in Folge gebrochen, doch wurden die letzten 12 Spiele nicht verloren. Die Mannschaft möchte den Rekord gern ausbauen und zeigt sich ungeheuer nervenstark. Dies bewies am Dienstag das Elfmeterschießen im Pokal, als alle sechs Schützen den Ball im Netz versenkten. Als Beispiel hierfür dient Moussa Guire. „Eigentlich wollte ich nicht schießen“, gestand der Mittelfeldmann später in der Kabine. „Den letzten Elfer hatte ich vor Jahren für unsere Zweite geschossen, als ich noch neu in Deutschland war. Aber ich stellte mich in den Dienst der Mannschaft und meldete mich freiwillig.“ Es war eine gute Entscheidung, denn Guire knallte den Ball wuchtig in den Winkel und sorgte für die Verlängerung des Elfmeterschießens. Das Spiel gegen Lauenau hat die Mannschaft von Trainer Thomas Reh aber noch nicht gewonnen. Triumphierte der SCA auswärts in Lauenau stets prächtig und gewann die letzten drei Partien dort, bot man zu Hause meist Rumpel-Fußball. In den letzten fünf Heimspielen gab es nur einen Sieg. Beim letzten Treffen beider Mannschaften an der Obersburg, am 12. September 2019 unter dem Lauenauer Kurzzeit-Trainer-Engagement von Marco Gregor, entführte die Victoria beim 1:3 sogar die Punkte.  Fairerweise sei gesagt, dass es der einzige Erfolg der Lauenauer in diesem Jahrtausend in Rehren war. Trainer Thomas Reh ärgert, dass sein Team eine 2:0-Führung leichtfertig aufs Spiel setzte. „Das darf uns nicht passieren. Wir haben den am Boden liegenden SC mit unserer Fahrlässigkeit wieder ins Spiel geholt“, moniert der Fußballexperte. Das kündigte sich aber schon bei der trostlosen Nullnummer in Obernkirchen an. „Da machten wir schon leichte Fehler und viele Fehlpässe“, berichtet Reh. Man müsse immer wach sein und immer um jeden Ball kämpfen, egal wo man sich auf dem Platz befinde. 



FSG Pollhagen-Nordsehl-Lauenhagen – TSV Steinbergen (Sonntag, 15 Uhr): Beim Tabellenfünften wird sich die Aufstellung erst kurzfristig entscheiden. Nur eins dürfte klar sein: Mittelfeldmotor Maximilian Bartels wird im Spiel beim Abstiegskandidaten wieder für die Steinberger mitmischen können. Nach einer Durststrecke von vier Niederlagen in Folge soll der 5:1-Erfolg gegen die SG Liekwegen/Sülbeck/Südhorsten befreiende Wirkung haben. Trainer Afrim Sulejmani stellt seine Jungs auf ein Kampfspiel ein. „Wir müssen voll dagegenhalten“, fordert Sulejmani. Die Zielsetzung des TSV für die Restsaison ist klar definiert: Platz fünf soll abgesichert werden, Platz vier bleibt im Visier. Die Partie wird auf dem Sportplatz in Pollhagen angepfiffen.

Maximilian Bartels (links) steht dem TSV Steinbergen am Sonntag wieder zur Verfügung.

TSV Eintracht Exten – FC Hevesen (Sonntag, 15:30 Uhr): Der Tabellenvorletzte ist seit drei Spielen unbesiegt und holte fünf Zähler. Der Rückstand auf den Tabellenzwölften beträgt nur zwei Punkte. „Wir sind dran“, freut sich Trainer Michael Treichel. Mit dem FC Hevesen kommen die Überflieger der letzten Wochen nach Exten. Der FCH beeindruckte zuletzt mit einem 3:0-Pokalerfolg beim FC Stadthagen. „Wir haben nichts zu verlieren“, nimmt der erfahrene Treichel den Druck von seinem Team. Bei den Gästen fällt mit Alexander Wellschmidt ein Fixpunkt aus. Der bullige Stürmer sah gegen den FC die Rote Karte. „Wir schauen auf uns, müssen die Grundfacetten des Fußballs zeigen, dann gelingt vielleicht eine Überraschung“, hofft Treichel. Der Eintracht würde im Kampf um den Klassenerhalt ein Überraschungscoup sehr gut zu Gesicht stehen. Serhat Merdoglu hat Muskelprobleme.

Die weiteren Spiele:

Sonntag, 15 Uhr: ETSV Haste – SV Victoria Sachsenhagen, TuS Niedernwöhren – FC Stadthagen, SG Liekwegen/Sülbeck/Südhorsten – SV Obernkirchen; 15:15 Uhr: SG Bad Nenndorf-Riehe – TuS Lüdersfeld. 

Serhat Merdoglu (links) plagt sich mit Muskelproblemen herum. Sein Einsatz für den TSV Eintracht Exten ist fraglich.