LSV Rinteln Deutscher Meister ohne Rundensieg
Foto: Norbert Siebert (v.l.), Wilhelm Wielage (v.l.), Rolf Bödecker, Reinhard Schramme, Ulrich Kaiser, John Berroa und Stephan Beck (vorne) lassen nach der Übergabe der Urkunde für die Deutsche Meisterschaft 2020 den Sekt fließen.
Segelfliegen. Das ist sicherlich ein Novum: Der LSV Rinteln holte sich nach 2019 in diesem Jahr zum zweiten Mal in Folge die Deutsche Meisterschaft und das, ohne eine der 13 Runden als Tagessieger zu beenden. Die Weserstädter übernahmen nach der 2. Runde die Tabellenführung in der 1. Bundesliga und gaben sie bis zum Schluss nicht wieder ab.
Auf Grund der Corona-Pandemie begann die Bundesliga-Saison 2020 nicht im April, sondern Ende Mai, und wurde von 19 auf 13 Runden verkürzt. Trotzdem gingen die LSV-Piloten bis in die Haarspitzen motiviert in die verkürzte Saison. Das Ziel war klar abgesteckt: Rinteln wollte den Titel verteidigen. „Von Beginn an war spürbar, dass jeder den Titel noch einmal holen wollten. Es herrschte Aufbruchstimmung. Jeder hatte den Willen zum Erfolg und zeigte Herz für die Sache Titelverteidigung! Das Wir-Gefühl und Motivation pur über die komplette Saison war entscheidend für den Sieg“, so das Fazit von Team-Kapitän Reinhard Schramme.
Eine Meisterschaftsfeier wie im letzten Jahr fiel auf Grund der Corona-Pandemie aus. Die LSV-Piloten versammelten sich am Abend des 5. Septembers nach dem jährlichen Oldtimer-Fly in auf der Terrasse vor dem Vereinsheim zu einem kleinen Umtrunk. Der 1. Vorsitzende, Stephan Beck, dankte allen Piloten, den Helfern am Boden und der Presseabteilung in Person von Ulrich Kaiser und Dieter Vogt für ihren Einsatz. Ein besonderer Dank ging an Reinhard Schramme, der die Mannschaft immer wieder motivierte, stets ein gutes Händchen für Flugweg und Taktik hatte und immer mit gutem Beispiel voranflog.
Der LSV Rinteln holte sich mit 185 Punkten den Titel vor der Fliegergruppe (FG) Wolf Hirth (155), FSC Odenwald Walldürn (153), AC Bamberg (139), LSV Schwarzwald (122), LSG Bayreuth (121) und distanzierte die starke Konkurrenz aus Baden-Württemberg und Bayern um mindestens 30 Punkte – eine wahre Meisterleistung.
Erster Tabellenführer war die FG Wolf Hirth. Mit einem zweiten Platz in der 2. Runde übernahm der LSV Rinteln die Tabellenführung und verteidigte sie bis zum Schluss. Erster Verfolger waren die FG Oerlinghausen bis Runde 6, die FG Wolf Hirth bis Runde 10 und der FSC Odenwald Walldürn bis Runde 12.
Die FG Wolf Hirth (1. und 8. Runde) und der AC Bad Nauheim (11., 13.) gewannen jeweils zwei Runden. Die anderen Rundensieger hießen FV Celle (2.), AC Lichtenfels (3.), LSV Burgdorf (4.), AC Pirna (5.), LSV Gifhorn (6.), AC Nastätten (7.), LSR Aalen (9.), LSG Bayreuth (10.) und der LSV Homberg/Ohm (12.)
Der LSV Rinteln startete mit einem vierten Platz in der 1. Runde in die Saison. Danach folgten drei zweite Plätze in den Runden 2, 4 und 9, zwei dritte Plätze in den Runden 6 und 7, ein fünfter Platz in Runde 13 und zwei sechste Plätze in den Runden 5 und 11. Ausrutscher nach unten waren die Plätze 12 (Runde 3), 11 (8), 17 (10) und 15 in Runde 12.
Der LSV Rinteln bestritt in den 13 Runden mit 22 Piloten insgesamt 85 Wertungsflüge. Fleißigster Punktesammler war einmal mehr „Leader“ Reinhard Schramme. „Air“ Schramme stieg 13 Mal in die Luft und gehörte 13 Mal zu den drei schnellsten LSV-Piloten. Wesentlich am Gewinn der zweiten Deutschen Meisterschaft beteiligt waren außerdem Adrian Glauner (10 Starts/5 Platzierungen), Christine Grote (7/4), Bernd Goretzki (3/3), Ulli Gmelin (5/3), Ulrich Kaiser (7/2), Frerk Frommholz (2/2), Madleen Frommholz (2/2) und Arndt Hovestadt (2/2). Einmal in die Wertung flogen Wilhelm Wielage (6 Starts), Rolf Bödeker (3) und Michael Sasse (4). Ole Bachmann (3 Starts), Dietmar Heintze (3), Volker Fiebig (2), Stephan Beck (2), Carsten Seehof (2), Christoph Bäßler (3), Malte Bachmann (2), Oliver Bax (2), Armin Lukas (1) und Gero Kuhlmann (1) blieben ohne Platzierung unter den Top-3.
Mit der SFG Stadtlohn, AC Braunschweig, FV Celle, AC Pirna, FCC Berlin, AC Berlin und AC Schweinfurt sind sieben Teams aus der 1. Bundesliga abgestiegen. Den Sprung aus der 2. in die 1. Bundesliga schafften die FLG Blaubeuren, LSV Hofgeismar, SFV Bad Wörishofen, FSV Laichingen, FSV Eisenhüttenstadt, LSG Fallersleben und SFC Schwäbisch Hall.