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Rintelner Nachwuchspiloten beim Streckenfluglehrgang in Aue-Hattorf

Rintelner Nachwuchspiloten beim Streckenfluglehrgang in Aue-Hattorf

Foto: Malte Bachmann startet zum Trainingsflug.

Gastautor: Dieter Vogt


Segelfliegen. Ole und Malte Bachmann vom LSV Rinteln nahmen an einem Streckenfluglehrgang des Niedersächsischen Landesverbandes in Aue-Hattorf (Südharz) teil, mit dem Ziel, ihr fliegerisches Können und die Sicherheit bei Überlandflügen zu erweitern und zu verbessern.

„Wenn Fliegen für dich das Größte ist, wenn du gerne Zeit in und mit der Natur verbringst, wenn du die Welt auch mal gern aus der Vogelperspektive betrachten möchtest, wenn dich Technik fasziniert und du Menschen toll findest, die dein Hobby teilen und du selbst auch noch besser beim Überlandfliegen werden möchtest, dann ist es Zeit, mal wieder auf einen Streckenfluglehrgang zu gehen. Neben den tollen gemeinsamen Erlebnissen sind auch die erreichten Qualifikationen und Erfahrungen nützlich, noch mehr Freude am sicheren Fliegen zu entwickeln“, erklärt Malte Bachmann seine Motivation.

Ole Bachmann wird von der Seilwinde in den blauen Himmel gezogen.

Segelfliegen macht viel Spaß, aber auf diesem Lehrgang sollte zusätzliches Wissen vermittelt werden, um Flugstrecken zukünftig noch professioneller motorlos zu bewerkstelligen. „Die erste Übung war, gemeinsam mit dem Trainer und zwei weiteren Teilnehmern in ihren Einsitzern eng beieinander zu bleiben und gemeinsam die beste Thermik zu erfliegen. Das enge gemeinsame Fliegen mit dem Trainer in einem Aufwind sind die ersten Schritte zum gemeinsamen Teamflug“, so Malte Bachmann.



„Gerne fliege ich den Wolken hinterher. Nun weiß ich, wann sich welche Umwege unter Wolkenstraßen lohnen, um schneller und leichter ans Ziel zu kommen. Ich habe durch den Lehrgang gemerkt, dass Streckenfliegen deutlich mehr bedeutet als nur lange mit einem Segelflugzeug geradeaus zu fliegen. Mir hat am Lehrgang das koordinierte Teamfliegen gefallen und wie viel man dadurch erreichen kann und dies vor allen Dingen auch bei schwacher Thermik. Mein persönliches Highlight war zu lernen, wie man Strecken planen und diese dann auch abfliegen kann, ohne immer nur frei nach Wolken zu fliegen und wie gut man sich in niedrigen Höhen dann an der Bodenbeschaffenheit orientieren kann, das Ganze dann auch bei schwacher oder schwieriger Thermik bei geringer Basishöhe. Außerdem hat mir die ganze Atmosphäre und das Zusammenkommen mit allen anderen Lehrgangsteilnehmern gut gefallen“, so das Fazit von Ole Bachmann nach dem Lehrgang.

Nach jedem Flugtag gab es ein Feedback der durchgeführten Flüge und nach den Verbesserungsvorschlägen von den Trainern begann die Vorfreude auf den kommenden Flugtag. Mit den motivierten und zugleich motivierenden Trainern funktionierte die Überlandfliegerei bei allen Beteiligten richtig klasse, waren sich die Zwillinge einig.

Malte Bachmann checkt vor dem Start noch einmal die Instrumente.

„Mein schönstes Erlebnis in Aue war meine Außenlandung. Im Anflug auf den Acker habe ich aus dem Augenwinkel beobachtet, wie ein weißes Auto an einer Kreuzung in meine Richtung abbog. Auf dem Acker angekommen, erfuhr ich von einer Polizistin, dass dieses Auto wegen eines ,abstürzenden Flugzeuges‘ und der Unachtsamkeit des Fahrers von der Straße abgekommen sei. Ich erklärte ihr, dass es kein Absturz war und referierte kurz über Außenlandungen, als ein zweiter Streifenwagen am Außenlandefeld ankam. Die Polizisten waren neugierig und boten Hilfe beim Abrüsten an. Unvorstellbar für die Polizisten war, dass unser Segelflugzeug mit den langen Flügeln, immerhin 15 Meter Spannweite, in so einen schmalen Anhänger passen sollte“, erzählt Bachmann.

Trotz oder gerade wegen der schwierigen Wetterbedingungen waren die beiden Piloten vom LSV Rinteln zufrieden, konnten ihr fliegerisches Können verbessern und zusätzlich Sicherheit gewinnen. Jetzt sind die Fliegerkameraden vom LSV gespannt, wie sich die Zwillinge in der nächsten Bundesliga-Saison mit ihren Flügen in den Wettbewerb einbringen werden.

Ole Bachmann kehrt vom Streckenflug zurück.