SC Auetal ist zurück in der Erfolgsspur
Foto: Philip Dunkley (Mitte) erzielt seine Saisontore Nummer 16 und 17.
Fußball. Nach vier sieglosen Spielen in der Kreisliga ist der SC Auetal durch einen glanzlosen 4:1-Arbeitssieg beim Tabellendrittletzten SG Liekwegen/Sülbeck/Südhorsten zurück in der Erfolgsspur. „Die erste Halbzeit war grottenschlecht, die zweite Hälfte dagegen wesentlich besser, deshalb geht der Dreier für uns auch in Ordnung“, meinte SCA-Trainer Thomas Reh nach Spielschluss.
„Hurra, hurra, eine lange Durststrecke ist beendet. Nach 13 Jahren gewinnt der SC Auetal wieder in Liekwegen!“ Doch diesen Jubelschrei können nur Witzbolde ausstoßen. Damals war es die letzte Saison, als der TSV Liekwegen noch eigenständig in der Kreisliga war. Dann folgten lange Jahre des Schweigens. Später sorgte der Corona-Virus dafür, dass zwar im Auetal gespielt wurde, die Rückspiele aber nie stattfanden. Bis letztes Jahr ein 2:2 erreicht wurde. Da dachten alle Kicker aus dem Auetal jedoch bereits ans Kreispokalfinale und boten Dienst nach Vorschrift.
Nach vier Spielen ohne Sieg im Kreisoberhaus war eine gewisse Verunsicherung beim Tabellenvierten in den ersten 45 Minuten zu spüren. „Wir waren ganz schwach, machten zu viele individuelle Fehler und hatten so viel Leerlauf in unserem Spiel“, monierte Reh. Es war ein wildes Spiel. Die SCA-Spieler hielten ihre Positionen nicht, so war die 2:1-Führung der Auetaler zur Pause mehr als schmeichelhaft. „Wir hatten Glück, dass die SG zwei Top-Chancen nicht nutzte“, verriet Reh. Der Gastgeber präsentierte sich offensivkräftiger und hatte große Chancen durch Niklas Müller und Ahmet Akman.
Tobias Feldmann (16.) brachte die Gäste mit 1:0 in Führung. Da gibt es eine kuriose Parallele. Beim 2:1 an jenem 27. September 2009 sorgte Tobias Feldmann für das 1:0. Genau wie diesmal, auch wenn der Auetaler Schlüsselspieler, gereift an Jahren und Erfahrung, inzwischen defensiver spielt. Vorn aufgerückt köpfte er einen Sebastian-Wagner-Eckball zur Auetaler Führung ein (16.). Beim 1:1-Ausgleich durch Ahmet Akman (39.) halfen die SCA-Kicker dann aber fleißig mit. „Den Ball haben wir uns quasi selbst reingelegt“, schilderte Sebastian Wagner die Szene. „Bei Abwehrversuchen schießen wir uns dreimal an und treffen dann den Kopf von Akman. Von dort aus ging der Ball ins Tor. Ahmet war selbst überrascht, als er sich umdrehte und sah, dass dies ein Tor war.“ Doch Torjäger Philip Dunkley antwortete prompt und schoss den SCA zur Pause mit 2:1 in Front (43.). „Benedikt Friedrichs flankte von Rechtsaußen. Ich nahm den Ball dann an und schob ihn mit links ins lange Eck“, erklärte der Torschütze. Trotz einer schwachen 1. Halbzeit war die Welt der Männer von der Aue wieder in Ordnung.
In der Kabine stellte Reh an einigen Schrauben und mahnte seine Truppe zu mehr Spieldisziplin. Die Vorgaben fruchteten. Mit einer deutlichen Leistungssteigerung nach dem Seitenwechsel ließ der SC Auetal gegen den Abstiegskandidaten nichts mehr anbrennen. Die SG brach ein, die Auetaler erhöhten durch die Treffer von Sebastian Wagner (62.) und Dunkley (79.) zum 4:1-Endstand. „Benedikt Friedrichs hat ein starkes Spiel gemacht“, lobte Torschütze Wagner seinen Mitspieler. „Über die Stationen Friedrichs und Dunkley kam der Ball zu mir. Ich merkte, dass der Torwart auf einen Querpass spekulierte und schoss aus spitzem Winkel humorlos unter die Latte“, freute sich Wagner über sein Traumtor zum 3:1-Zwischenstand. „Wir hätten aber eigentlich noch höher gewinnen müssen. Die Chancen dazu hatten wir. Der Dreier ist wichtig für den Kopf“, berichtete Trainer Thomas Reh.
Ein Wermutstropfen blieb aber: In der ersten Halbzeit musste der SCA zweimal verletzungsbedingt wechseln. Nach einem Pressschlag hatte Keeper Marco Großardt auf dem Spann eine Verletzung davongetragen und wurde bereits in der 12. Minute ausgewechselt. Für ihn kam Frederik Meier rein, der zweimal stark parierte. Zudem verließ in der 41. Minute Julien Erdmann mit Kreislaufproblemen das Feld. „Ich hoffe, dass beide nächste Woche wieder zur Verfügung stehen“, wünscht Reh dem Duo eine schnelle Genesung.
SCA: Marco Großardt (12. Frederik Meier), Felix Rauhut, Tobias Feldmann, Julien Erdmann (41. Jonas Winkler), Sebastian Wagner (77. Lukas Herrmann), Florian Meyer, Tim Neermann (83. Maurice Pernau), Marc Steinsiek, Jan Köhler (72. Nico Winkelhake), Benedikt Friedrichs, Philip Dunkley.
