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Tobias Niehoff vom SC Möllenbeck ist ein „Wadenbeißer“ mit dem man Pferde stehlen kann

Tobias Niehoff vom SC Möllenbeck ist ein „Wadenbeißer“ mit dem man Pferde stehlen kann

Foto: Tobias Niehoff (rechts) gibt in der Defensive des SC Möllenbeck immer 100 Prozent.

Fußball. Der SC Schwalbe Möllenbeck ist sein Herzensverein. Schon immer schnürte Tobias Niehoff die Fußballschuhe für den Traditionsverein aus dem Klosterdorf. Der 31-Jährige lebt aktuell in Gütersloh und arbeitet dort als Personalexperte bei einem großen Onlineversandhändler. Zuvor war er in Dortmund sesshaft und kickte für den TuS Eichlinghofen. Doch die Wurzeln hat der Ur-Möllenbecker nie aus den Augen verloren. An den Wochenenden geht er mit seinen Freunden für das Team aus der 2. Kreisklasse auf Punktejagd. Denn mit dem Zweitspielrecht blieb er dem SCM in all den Jahren stets treu. In der Jugend spielte das Defensiv-Ass für die JSG Weser United.

Bei den Trainern Mario Deerberg (von links), Frank Herzog und Vater Joachim Niehoff beginnt „Tobi“ seine Fußballkarriere in der G-Jungend der Schwalben.
Bei den Trainern Mario Deerberg (von links), Frank Herzog und Vater Joachim Niehoff beginnt „Tobi“ seine Fußballkarriere in der G-Jungend der Schwalben.

„Tobi“ – wie ihn seine Freunde und Mitspieler rufen – ist ein zuverlässiger Verteidiger. „Er könnte locker höherklassig spielen“, meint sein bester Kumpel Dennis Winter, der auch Spielertrainer der Schwalben ist. Da Niehoff berufsbedingt nur selten trainieren kann, wurde daraus nichts. Der Defensivstratege ist auf dem Fußballplatz ein Arbeiter, geht keinem Zweikampf aus dem Weg. „Er ist ein richtiger Wadenbeißer, immer eng am gegnerischen Stürmer“, erklärt Karsten Schröder den Spielstil von Niehoff. Der 31-Jährige ist auf und neben dem Platz ein Vorbild und Meinungsbildner. „Er besticht durch große Leistungsbereitschaft. Aber er ist auch ein feiner Kerl. Mit Tobi kann man Pferde stehlen und er ist für seine Freunde immer da“, weiß Winter und schätzt die Charaktereigenschaften seines Freundes sehr. Nur mit dem Toreschießen hapert es bei Niehoff. „Ich kann mich nur an ein Tor von ihm erinnern. Aber diese Bude wurde ausgiebig gefeiert“, erinnert sich Schröder. Rinteln-Sport stellt das Möllenbecker Urgestein mit elf persönlichen Fragen näher vor.

Wie bist du zu deiner Sportart gekommen?
Durch meinen Vater, der mich mit auf dem Sportplatz genommen hat. Dort habe ich auch mit Sicherheit die ersten Freundschaften geschlossen.

In welchem Alter hast du mit deiner Sportart begonnen?
Mit 5 Jahren in der „Pampers-Liga“ (G-Jugend).

In welchem Verein?
Beim SC Schwalbe Möllenbeck.

Wann bist du in die Herrenmannschaft gewechselt?
Die ersten Spiele durfte ich bereits während meines letzten A-Jugend-Jahres, das ich als Gastspieler bei der JSG Rinteln/Engern verbracht habe, in der ersten Mannschaft der Schwalben absolvieren. Ab der Saison 2008/2009 gehörte ich dann fest zum Kader.

Was sind deine Stärken und Schwächen?
Zu meinen Stärken zählen mit Sicherheit die Zweikampfstärke und der Einsatzwille. Diese konnten zuweilen mein fehlendes technisches Vermögen ausgleichen.

Wer sind deine kongenialen Mitspieler?
Ich spiele und habe mit vielen tollen Fußballern und Typen zusammengespielt, wo es mir schwer fällt einige herauspicken zu müssen. Mit Dennis und Marcel Nottmeier zum Beispiel spiele ich seit der G-Jugend zusammen bei Schwalbe und habe mit den beiden sicherlich mit am meisten Zeit auf dem Feld verbracht. Mit Marcel spiele ich seit Jahren in der Defensive und Dennis gehört zu den besten Stürmern, mit denen ich zusammengespielt habe. Hier sind natürlich auch Sven Eberwein und Kamuran Özkan zu nennen, mit denen ich seit meinen ersten Herrenjahren zusammenspiele. Besonders freut mich, dass ich seit ein paar Jahren auch wieder mit ein paar Jungs aus dem Dorf auf dem Platz stehen kann.

In der A-Jugend kickte Niehoff (links) für die JSG Weser United, der Jugendspielgemeinschaft des SC Rinteln und SV Engern als Gastspieler.
In der A-Jugend kickte Niehoff (links) für die JSG Weser United, der Jugendspielgemeinschaft des SC Rinteln und SV Engern als Gastspieler.

Was war dein sportlich größter Erfolg?
Hier ist ganz klar die Meistersaison 2010/2011 zu nennen. Wodurch der SC Schwalbe Möllenbeck in die Kreisliga aufgestiegen ist. Wir haben eine richtig geile Runde gespielt und standen am Ende sogar noch im Kreispokalfinale. Aber auch das Erreichen des Finals der Stadtmeisterschaft 2018 nach der „Neugründung“ der ersten Mannschaft mit vornehmlich Spielern aus Möllenbeck, die ich als Kapitän anführen durfte, empfand ich als Erfolg und Schritt in die richtige Richtung.

Gibt es ein sportliches Erlebnis, das dir immer in Erinnerung bleiben wird?
Auf jeden Fall das Champions-League-Viertelfinale von Borussia Dortmund aus dem Jahr 2013, wo der BVB noch zwei Tore in der Nachspielzeit benötigte, um weiterzukommen. Viele Zuschauer hatten das Stadion bereits verlassen, als Felipe Santana den entscheidenden Ball über die Linie drückte. Als Dauerkartenbesitzer auf der Südtribüne in Dortmund habe ich schon einiges erlebt, aber das war einfach nur der Wahnsinn.

Engagierst du dich auch als Trainer und Funktionär? Von wann bis wann und wo?
Leider bin ich berufsbedingt nicht mehr so häufig in Möllenbeck, sodass ich dafür keine Zeit finde. Sollte meine Hilfe vor Ort benötigt werden, bin ich aber immer gerne mit einer helfenden Hand dabei.

Was machst du in deiner Freizeit?
Ich verbringe den Großteil meiner freien Zeit mit Freunden und der Familie. Ansonsten bin ich, wie schon erwähnt, wenn hoffentlich bald wieder erlaubt, am Wochenende auch gerne im Westfalenstadion in Dortmund. Bis vor kurzem habe ich sogar nur 500 Meter vom Stadion entfernt gewohnt.

Wie sieht dein Dream-Team aus?
Tor: Bernd „Boller“ Reinhard
Verteidigung: Marcel Nottmeier, Ferhat Gür, Philipp Schön, Murat Sevdigim
Mittelfeld: Eike Kölling, Dennis Winter, Atalay Özcan
Sturm: Sven Eberwein, Dennis Nottmeier, Kamuran Özkan
Trainer: Frank Herzog

Kann auch einstecken: Niehoff (links) besticht mit großem Einsatzwillen.
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