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TSV Eintracht Exten verteidigt wie ein Absteiger

TSV Eintracht Exten verteidigt wie ein Absteiger

Foto: Patrick Ficke (rechts) wird im Strafraum gehalten und es gibt Elfmeter für den TSV Exten. +++ Mit Bildergalerie +++

Fußball. Nach dem enttäuschenden 3:3-Unenentschiedem gegen den TuS Lüdersfeld schrillen beim TSV Eintracht Exten die Alarmglocken. Das Team von Spielertrainer Steffen Führing verteidigte wie ein Absteiger, lud einen wenig überzeugenden Gast förmlich zum Toreschießen ein und verbleibt nach dem Remis im Kreisliga-Kellerduell akut vom Abstieg bedroht.


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Teresa Rovelli hatte in den letzten Tagen Schwerstarbeit zu verrichten. Die Torjägerin der Frauenmannschaft arbeitet als Sportwissenschaftlerin und kümmert sich bei der Eintracht um die verletzten Spieler. Für den Krisengipfel bekam sie viele TSV-Akteure wieder spielfähig. So ging die Eintracht mit einer guten Mannschaft in das Schicksalsspiel. Exten war von beginn an heiß wie Frittenfett, schnürte die Gäste in der eigenen Hälfte ein und hätte nach zehn Minuten schon 2:0 führen müssen. Patrick Ficke (5.) war frei durch, doch der Mittelfeldspieler scheiterte an TuS-Schlussmann Manuel Bade. Den nächsten Hochkaräter ließ Leon Dresenkamp (10.) liegen. Der Abschluss des Stürmers aus acht Metern geriet zu zentral, keine Probleme für Bade. Und auch der Versuch von Steffen Führing (7.) aus spitzem Winkel war keine Schwierigkeit für den Lüdersfelder Torhüter. Nach dem ersten Vorstoß der Gäste zappelte die Kugel im Netz der Eintracht. Nach einem langen Ball verschätzte sich Eintracht-Verteidiger Nils Hurkuck, Jan Van-Ohlen bedankte sich mit dem Lüdersfelder Führungstreffer (12.). Das Gegentor zeigte Wirkung beim Tabellendrittletzten, der Stecker war gezogen, Exten fand nicht mehr ins Spiel zurück. Aber auch die Gäste stehen nicht umsonst im Tabellenkeller und präsentierten sich in Geberlaune. Steffen Führing glich in der 30. Minute zum 1:1 aus. Der Spielertrainer pflückte gekonnt den Ball aus der Luft herunter, eine schnelle Drehung und das Leder schlug aus neun Metern im Torwinkel ein. Die weiteren Treffer zum 2:2-Pausenstand gehörten in die Kategorie „aus dem Kuriositätenkabinett“. Nils Hurkuck hätte den Ball links oder rechts zu seinen Außenverteidigern spielen können, doch der Routinier entschied sich für einen langen Schlag. Dabei schoss er Fynn Gorray an und die Kugel segelte als Bogenlampe über Eintracht-Keeper Sebastian Steinke ins Tor – 2:1 für Lüdersfeld (32.). Aber auch die Gäste verteilten Geschenke: Bade mit einem verunglückten Abschlag, Andreas Kramer bekam den Ball vor die Füße und traf aus 35 Metern 2:2 (38.).

In den zweiten 45 Minuten diktierte die Eintracht das Spielgeschehen, doch klare Chancen blieben Mangelware. Steffen Schönbeck hielt Patrick Ficke im Strafraum und Schiedsrichter Marius Schäfer zeigte auf den Punkt. Jan Kaufmann erzielte das 3:2 für Exten (59.). Die Führung war aber kein Befreiungsschlag. Die Eintracht verpasste aus ihrer Überlegenheit den vierten Treffer nachzulegen. Und so bekam der Gastgeber in der 86. Minute die Quittung, als Spielertrainer Ingo Poschlod zum 3:3 ausglich. „Wir haben den Dreier verdaddelt und katastrophale Gegentore geschluckt“. Ärgerte sich Eintracht-Manager Ralf Kaufmann.

Eintracht: Sebastian Steinke, Dennis Bub, Tim Kaufmann (53. Yannick Dreier), Nils Hurkuck, Michael Krohn, Jonas Hunze, Leon Dresenkamp (85. Justin-Julian Hensel), Patrick Ficke, Steffen Führing, Andreas Kramer, Jan Kaufmann (79. Michael Braunert).

Tim Kaufmann herzt seinen Bruder Jan nach dem 3:2-Führungstreffer.
Tim Kaufmann herzt seinen Bruder Jan nach dem 3:2-Führungstreffer.