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A-Jugend des SC Rinteln 1968: Erst Meisterschaft und dann Aufstieg in die Bezirkssonderklasse

A-Jugend des SC Rinteln 1968: Erst Meisterschaft und dann Aufstieg in die Bezirkssonderklasse

Foto: Die A-Jugend des SC Rinteln wurde im November 1967 Herbstmeister: Trainer Karl-Heinz Janson (h.v.l.), Eberhard Hänsel, Karl-Heinz Wesemann, Axel Vollbrecht, Helmut Wehrhahn, Hans-Jürgen Ludewig, Karl Stegen, Co-Trainer Willi Korff, Michael Menge (v.v.l.), Peter Blaumann, Paul Preisach, Wolfgang Korff und Hans-Jürgen Janson.


Fußball. Die A-Jugend des SC Rinteln sorgte in der Saison 1967/68 für Furore. Das Team von Trainer Karl-Heinz Janson eilte von Erfolg zu Erfolg, wurde überlegen Herbstmeister und wenige Monate später unangefochten Kreismeister. Auch in den Aufstiegsspielen zur Bezirkssonderklasse zeigte der SCR-Nachwuchs seine individuelle Stärke und mannschaftliche Geschlossenheit und stieg als erste Nachwuchsmannschaft der Weserstädter in den Bezirk auf.

Die A-Jugend des SC Rinteln wurde im Mai 1968 Kreismeister: Eberhard Hänsel (h.v.l.), Mario Scotti, Karl Stegen, Helmut Wehrhahn, Hans-Jürgen Ludewig, Axel Vollbrecht (v.v.l.), Peter Blaumann, Hans-Jürgen Janson, Paul Preisach, Karl-Heinz Wesemann und Wolfgang Korff.

Der Doppeljahrgang des SC Rinteln gehörte schon im Schüler- und B-Jugend-Bereich zu den Top-Teams im Kreis, es reichte jedoch immer nur zur Vize-Meisterschaft. Die entscheidenden Spiele im Kampf um die Kreismeisterschaft wurden häufig knapp verloren.

In der Saison 1967/68 gehörte die SCR-A-Jugend einmal mehr zu den Meisterschafts-Favoriten. Trainer Karl-Heinz Janson bereitete sein Team optimal vor die Spielserie vor und es lief für Rinteln von Beginn an hervorragend. Am Ende stand im November 1967 die Herbstmeisterschaft. Im entscheidenden Spiel gegen den starken Konkurrenten aus Beckedorf setzte sich Rinteln auf dem Steinanger in einer wahren Schlammschlacht mit 7:2 durch. Nach zehn Spielen führte der SCR mit 19:1 Punkten und 60:6 Toren die Tabelle an. Auch in der Rückrunde war Rinteln das dominierende Team, gab keinen Punkt mehr ab und sicherte sich die Kreismeisterschaft.



Damit war die Saison aber noch nicht beendet. Es folgten im Juni 1968 die Aufstiegsspiele zur Bezirkssonderklasse. Rinteln musste mit einem neuformierten Team antreten. Die Spieler des älteren Jahrgangs Eberhard Hänsel, Axel Vollbrecht, Helmut Wehrhahn, Hans-Jürgen Ludewig und Mario Scotti wechselten in den Herrenbereich. In den Gruppenspielen traf Rinteln auf Hannover-Würfel, Eimbeckhausen und Hemmendorf/Salzhemmendorf. Die beiden erstplatzierten Teams schafften den Aufstieg in den Bezirk.

Im Vorfeld der Aufstiegsrunde verletzte sich SCR-Stammkeeper Wilhelm Becker. Mit Peter Schledzewski wechselte der etatmäßige Rechtsaußen in das Tor. Für den verletzten Hans-Jürgen Bergmann rückte das Ausnahmetalent, der erst 15-jährige Juan Emilio Cabrera, ins Team, Sohn des Trainers der ersten Herrenmannschaft.

Die A-Jugend des SC Rinteln stieg im Juni 1968 in die Bezirkssonderklasse auf: Trainer Karl-Heinz Janson (h.v.l.), Detlef Buschmeier, Wolfgang Korff, Hans-Jürgen Bergmann, Michael Hellmich, Wolfgang Timm, Michael Menge, Betreuer Wilhelm Hopmann, 1. Vorsitzender Karl-Heinz Lehmeier, Peter Blaumann (v.v.l.), Juan Emilio Cabrera, Peter Schledzewski, Hans-Jürgen Janson, Karl-Heinz Wesemann und Karl Stegen.

Die JSG Hemmendorf/Salzhemmendorf war der erwartet schwere Gegner. Die JSG war körperlich überlegen und dominierten die ersten 20 Minuten. Danach setzte sich die spielerische Klasse des SCR mehr und mehr durch. In der 37. Minute brachte Peter Blaumann die Steinanger-Elf mit 1:0 in Führung und Juan Emilio Cabrera traf in der 72. Minute zum 2:0-Endstand. „Die Rintelner hielten bis zum Schluss das Tempo durch und bewiesen damit eine beachtliche Kondition. Anerkennung dafür verdient vor allem auch Trainer Karl-Heinz Janson, der die Jungen mit Hingabe und Ausdauer geschickt trainiert hat“, so der O-Ton der heimischen Presse. „Wir waren allen Mannschaften konditionell überlegen“, erinnert sich Hans-Jürgen Janson, Sohn des Trainers. „In der Wintervorbereitung mussten wir in der Halle in der Herrengasse mit Ziegelsteinen auf der Schulter die Treppen hundertfach auf und ab laufen, bis die Muskeln brannten.“

Die B-Jugend des SC Rinteln in der Saison 1965/66: Trainer Karl-Heinz Janson (h.v.l.), Eberhard Hänsel, Peter Blaumann, Hans-Jürgen Janson, Helmut Wehrhahn, Hans-Jürgen Ludewig, Wolfgang Korff, Mario Scotti (v.v.l.), Karl Stegen, Axel Vollbrecht, Paul Preisach und Karl-Heinz Wesemann.

In der zweiten Partie traf Rinteln auf Eimbeckhausen, das Würfel mit 6:1 besiegt hatte und als Favorit in das Spiel ging. Auf dem Steinanger entwickelte sich ein Duell auf hohem Niveau. Rinteln unterstrich einmal mehr seine spielerische Klasse und führte zur Pause mit 2:0. Als der Schiedsrichter ein reguläres Tor der Gastgeber aus unverständlichen Gründen nicht anerkannte und Eimbeckhausen Mitte der zweiten Halbzeit zum 1:2 verkürzte, wurde es für den SCR-Nachwuchs noch einmal brenzlig. Doch nach dem 3:1 war die Partie gelaufen.

In der letzten Begegnung musste Rinteln in Hemmendorf gegen Würfel antreten. Der SCR erwischte keinen guten Tag, konnte sich im Angriff kaum in Szene setzen. Dafür wuchs Keeper Peter Schledzewski über sich hinaus, parierte alle haltbaren und unhaltbaren Schüsse, glänzte mit fantastischen Reflexen und hervorragenden Stellungsspiel. Am Ende hielt er das 0:0 fest und der SC Rinteln konnte als Gruppensieger den Auftieg in die Bezirkssonderklasse feiern.

In der Folgezeit bildete der erfolgreiche Doppeljahrgang über viele Jahre das Gerüst der ersten Herrenmannschaft.  

Die Schülermannschaft des SC Rinteln in der Saison 1964/65: Peter Blaumann (h.v.l.), Michael Menge, Karl Stegen, Wolfgang Timm, Trainer Karl-Heinz Janson, Wolfgang Korff (v.v.l.), Karl-Heinz Wesemann, Wolfgang Lissek, Michael Hellmich, Hartmut Quednau, Detlef Buschmeier und Klaus-Dieter Kruse.