Nationalmannschaft trainiert in Rinteln für die Paralympics
Foto: Lilli-Sophie Lindemann freut sich auf das Trainingslager in Rinteln.
Schwimmen. Das wäre ein richtiger Hammer: Vom 14. bis 18. April 2021 sollen die Schwimmerinnen und Schwimmer der Nationalmannschaft des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) am Rintelner Doktorsee für die Paralympics trainieren. Die paralympischen Sommerspiele finden vom 24. August bis 5. September in Tokio statt. Das würde eine kurze Anreise für Lokalmatadorin Lilli-Sophie Lindemann bedeuten. „Wir haben alles bestens organisiert, jetzt fehlt nur das grüne Licht vom Verband“, berichtet Trainerin Michaela Müller-Lindemann.
In dem fünftätigen Trainingslager finden sich 25 Schwimmerinnen und Schwimmer im Alter von 13 bis 35 Jahren aus dem Kader der DBS-Nationalmannschaft in Rinteln ein. Die Unterbringung erfolgt am Doktorsee, als Trainingsstätten fungieren die Kreissporthalle und das Hallenbad. Für die Verpflegung der Schwimmer, Trainer und Betreuer sorgt das Restaurant Aurelios. Zudem wurde ein Shuttleservice vom Bückeburger Bahnhof bis zum Doktorsee organisiert. „Es sitzen auch einige Sportler im Rollstuhl, deshalb brauchen wir einen Fahrdienst“, verrät Müller-Lindemann. Bei der Umsetzung des Trainingslagers half Rintelns Bürgermeister Thomas Priemer tatkräftig mit. „Er hat uns viele Türen geöffnet, dafür gilt unser großer Dank“, erklärt Müller-Lindemann.
Derweil muss Lilli-Sophie Lindemann seit sieben Wochen auf das wichtige Wassertraining verzichten. „Da fehlen uns 350 Kilometer“, weiß Trainerin Müller-Lindemann. Die 13-Jährige hält sich mit Läufen, Kraft- und Ausdauertraining fit. „Sie ist beim Landtraining sehr diszipliniert. Lilli ist gut drauf und top-motiviert“, berichtet ihre Mutter. Die sehbehinderte Schwimmerin strebt bei den Paralympics gute Platzierungen an. Die aktuellen Probleme betrifft aber die komplette Nationalmannschaft mit ihren Kader- und Leistungsschwimmern. Die Stützpunkte sind zu, die Hallen- und Freibäder auch. In Berlin ist das Wassertraining ab dem 27. April wieder möglich. Das ist in Schaumburg leider nicht so. „Wir suchen händeringend nach Alternativen, um wertvolle Trainingskilometer im Wasser abspulen zu können“, erklärt Müller-Lindemann. Deshalb ist die Trainerin froh, dass die paralympischen Sommerspiele um ein Jahr auf 2021 verschoben worden sind.