TSV Kathrinhagen verschwindet 2002 von der Fußball-Landkarte

Foto: Torwart Carsten Hauser stand hinter einer löchrigen Abwehr.

Fußball. Der TSV Kathrinhagen trat im August 2001 zu seiner letzten Saison an, bevor sich das Team nach der Saison 2001/02 auflöste und von der Fußball-Landkarte des NFV-Kreises Schaumburg verschwand und nie mehr auftauchte.

Die Tore von Olaf Kober reichten nur selten zum Sieg.
Die Tore von Olaf Kober reichten nur selten zum Sieg.

Der TSV Kathrinhagen gehörte jahrzehntelang zu den renommierten Teams in Schaumburg. Die Auetaler waren in ihren Glanzzeiten eines der spielstärksten Mannschaften in der Kreisliga, spielten häufig um die Kreismeisterschaft mit, doch der Aufstieg blieb dem TSV stets verwehrt. Generationen von hochkarätigen Fußballern standen in den Reihen des TSV, wechselten in andere Vereine und sorgten dort für Furore. Doch im Sommer 2002 war Schluss. Der TSV Kathrinhagen verabschiedete sich mit einer 2:9-Heimniederlage gegen den SV Sachsenhagen am 9. Juni 2002 von der Fußball-Bühne und meldete seine Mannschaft vom Spielbetrieb der Kreisliga ab. „Die zahlreichen Abgänge konnten nicht kompensiert werden, eine A-Jugend existierte nicht, mindestens 13 Spieler hätten neu verpflichtet werden müssen, um eine Mannschaft im Spielbetrieb zu halten“, erinnert sich Friedhelm Krückeberg, der als Kapitän in den letzten Jahren die Mannschaft führte. „Externe Spieler forderten viel Geld für ein Engagement in Kathringen. Dazu war der Verein nicht mehr bereit.“

Michael Güttlein zog im Mittelfeld die Fäden.
Michael Güttlein zog im Mittelfeld die Fäden.

Zum Team der Saison 2001/02 gehörten gestandene Schaumburger Fußballgrößen. Mit Timo Struckmeier, Sebastian Hothan, Lars Schwaneberg, Olaf Kober, Martin Güttlein, Friedhelm Krückeberg, Michael Güttlein, Karsten Kiesow, Carsten Hauser, Bülent Yilmaz, Harun Ülger, Ingo Reisch, Jürgen Gbur, Johann Enzi, Benjamin Claus und Frank Anke belegte der TSV Kathrinhagen am Saisonende mit 38 Punkten und 81:104 Toren den achten Tabellenplatz.

Martin Güttlein war der Partner von Olaf Kober im Angriff.
Martin Güttlein war der Partner von Olaf Kober im Angriff.

Der TSV Kathrinhagen startete mit drei Siegen (3:2 gegen Liekwegen, 2:1 gegen Exten, 3:1 in Sachsenhagen) und einer Niederlage (2:4 bei Union Stadthagen) in die Saison. Ab Mitte der Hinrunde machten sich erste Auflösungserscheinungen bemerkbar. Besonders das Abwehrverhalten zeigte Schwächen. 26 Gegentreffer in vier Spielen machten diesen Trend deutlich. Höhepunkt der Hinrunde war der 5:3-Erfolg im Auetal-Derby gegen den TuS Rehren AO.

Benjamin Claus sorgte auf der Außenbahn für Gefahr.
Benjamin Claus sorgte auf der Außenbahn für Gefahr.

In der Rückrunde wurden nur noch vier Spiele gewonnen, zwei Partien gingen unentschieden aus. Im Rückspiel gegen Rehren kassierte der TSV eine 2:5-Klatsche. Immer, wenn Kathrinhagen zu den Punktspielen antrat, konnten sich die Zuschauer auf eine Flut von Toren freuen. 2:6 gegen Lüdersfeld, 6:1 gegen Engern, 1:7 gegen Evesen, 2:10 gegen Algesdorf, 6:1 gegen Riehe, 5:7 gegen Wiedensahl und 2:9 gegen Sachsenhagen, um nur einige Ergebnisse zu nennen.

Übrigens, Union Stadthagen wurde mit 76 Punkten Meister vor Evesen, das einen Zähler weniger auf dem Konto hatte. Lüdersfeld (33 Punkte), Rodenberg (29) und Engern (26) stiegen aus der Kreisliga ab. Exten (39) wurde Sechster, Rehren AO (38) Siebter und Möllenbeck (37) Elfter.

Der TSV Kathrinhagen im Juli 2001: Timo Struckmeier (h.v.l.), Sebastian Hothan, Lars Schwaneberg, Olaf Kober, Martin Güttlein, Friedhelm Krückeberg, ???, Michael Güttlein (v.v.l.), Karsten Kiesow, Carsten Hauser, Bülent Yilmaz, Harun Ülger und Ingo Reisch.
Der TSV Kathrinhagen im Juli 2001: Timo Struckmeier (h.v.l.), Sebastian Hothan, Lars Schwaneberg, Olaf Kober, Martin Güttlein, Friedhelm Krückeberg, ???, Michael Güttlein (v.v.l.), Karsten Kiesow, Carsten Hauser, Bülent Yilmaz, Harun Ülger und Ingo Reisch.