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TTV Rinteln steigt 1979 in die 1. Bundesliga auf

TTV Rinteln steigt 1979 in die 1. Bundesliga auf

Foto: Strahlende Aufsteigerinnen: Lena Andersson (v.l.) Angela Krey, Ruth Budde und Birgit Balke.

Tischtennis. Nach einem fulminanten Marsch durch die Spielklassen von der Kreisklasse bis in die Oberliga schafften die Damen des TTV Rinteln 1979 den Aufstieg in die 1. Bundesliga. Dabei blieben Lena Andersson, Angela Krey, Ruth Budde und Birgit Balke in der Aufstiegsrunde gegen den SSV Hagen, SV Darmstadt und den TTC Gochsen ungeschlagen.

Der kometenhafte Aufstieg der Tischtennis-Damen des TTV Rinteln begann Anfang der 70er-Jahre in der Kreisklasse. Es folgte ein Durchmarsch bis in die 2. Verbandsliga. Erst im zweiten Jahr fand der Marsch in die Oberliga seine Fortsetzung. In der Saison 1977/78 belegten Lena Andersson, Ruth Budde, Angela Krey und Inge Vollbrecht hinter dem TSV Nord-Harrislee in der Oberliga den zweiten Platz.

Lena Andersson wurde 1972 und 1974 Vize-Europa-Meisterin im Mixed.
Lena Andersson wurde 1972 und 1974 Vize-Europa-Meisterin im Mixed.

Die Schwedin Lena Andersson beendete 1974 schon mit 22 Jahren ihre internationale Karriere, in der sie im Mixed an der Seite des legendären Stellan Bengtsson zweimal Vize-Europa-Meisterin wurde. 1976 übernahm sie das Amt der Jugend-Landestrainerin des Tischtennis-Verbands Niedersachen. In dieser Zeit spielte sie für den TTV Rinteln. 1980 wechselte Andersson zum Bayerischen Landesverband. Bis 2005 war sie Cheftrainerin im Badischen Behinderten- und Rehabilitationssportverband (BBS). Heute spielt die 68-jährige Lena Andersson beim BSV München in einer Herrenmannschaft auf Kreisebene.

Ruth Budde belegte 1978 beim Bundesranglistenturnier Platz 2 bei den Juniorinnen.
Ruth Budde belegte 1978 beim Bundesranglistenturnier Platz 2 bei den Juniorinnen.

Die damals blutjungen Ruth Budde und Angela Krey waren Eigengewächse des TTV Rinteln, gehörten Ende der 70er-Jahre zu Deutschlands Top-Ten-Spielerinnen in der Mädchen- und Juniorinnenklasse. Die erfahrene und routinierte Inge Vollbrecht führte das junge Team mit großer Ruhe und Gelassenheit zu den Erfolgen.

Vor der Saison 1978/79 wechselte Birgit Balke zum TTV Rinteln. Sie lernte das Tennisspielen beim TTC Greene und gehörte damals zu den zehn besten Spielerinnen in Deutschland. Mit dieser Verstärkung und nach dem Aufstieg des TSV Nord-Harrislee in die Bundesliga galt der TTV als Top-Favorit auf die Meisterschaft. Schon in den ersten Saisonspielen unterstrich Rinteln seine Vormachtstellung, gewann unangefochten die Herbstmeisterschaft und holte sich mit 40:0 Punkten und 180:14 Spielen die Meisterschaft im zweiten Jahr der Oberliga-Zugehörigkeit.

Angela Krey gewann bei den Juniorinnen 1978 das Bundesranglistenturnier.
Angela Krey gewann bei den Juniorinnen 1978 das Bundesranglistenturnier.

Mit dem Meistertitel hatte der TTV Rinteln den Sprung in die Aufstiegsrunde zur Bundesliga geschafft. Am 21. und 22. April musste das Quartett aus der Weserstadt in Nierstein am Rhein gegen den SV Darmstadt, SSV Hagen und TTC Gochsen antreten. Die ersten beiden Teams stiegen in die Bundesliga auf.

Am Samstag traf der TTV in der ersten Partie auf den Mitfavoriten im Rennen um den Aufstieg SSV Hagen. Lena Andersson hatte sich vor der Aufstiegsrunde eine Rückenverletzung zugezogen und trat stark gehandicapt zu ihren Spielen an. Aber die Schwedin biss sich durch und verlor nur eine Begegnung. Der TTV Rinteln besiegte Hagen mit 9:3 und legte damit die Basis für den späteren Aufstieg. In der zweiten Partie am Samstag fegte Rinteln den SV Darmstadt mit 9:0 regelrecht von den Tischen. Der Bundesliga-Aufstieg war perfekt. Die dritte Partie am Sonntag hatte nur noch statistische Wert. Der TTV unterstrich seine Dominanz in der Aufstiegsrunde mit einem 9:0 gegen den TTC Gochsen.

Birgit Balke belegte 1978 beim Bundesranglistenturnier bei den Damen Platz 10.
Birgit Balke belegte 1978 beim Bundesranglistenturnier bei den Damen Platz 10.

In der ersten Bundesliga-Saison 1979/80 kamen Birgit Balke (26 Siege:22 Niederlagen), Angela Krey (9:15), Ruth Budde (20:29), Corinna Vollbrecht (2:14), Lena Andersson (10:30), Gabriela Droste (0:3) und Annette Redeker (0:5) zum Einsatz. Der TTV Rinteln belegte am Ende den 8. Platz.

In der Saison 1980/81 spielten Kristina Nilsson (49:18), Birgit Balke (39:28), Ruth Budde (39:28), Corinna Vollbrecht (5:22), Sabine Grösche (3:27) und Gabriela Droste (0:2) im TTV-Team und landeten auf dem 5. Platz.

Inge Vollbrecht war bis in die Oberliga festes Mitglied des TTV-Quartetts.
Inge Vollbrecht war bis in die Oberliga festes Mitglied des TTV-Quartetts.

Kristina Nilsson (51:14), Ruth Budde (30:34), Angela Krey (23:37) und Corinna Vollbrecht (15:44) beendeten die Saison 1981/82 auf dem 6. Platz. In der Saison 1982/83 folgte der Abstieg in die 2. Bundesliga. Der 9. und damit vorletzte Tabellenplatz reichten für Kristina Nilsson (42:12), Halina Frankowska (3:7), Angela Krey (8:23), Ruth Budde (21:40), Corinna Vollbrecht (20:40) und Hamann nicht zum Klassenerhalt. In der Saison 1883/84 schafften die Damen des TTV Rinteln noch einmal den Aufstieg in die 1. Bundesliga. Dort waren die Weserstädterinnen in der Saison 1984/85 völlig überfordert, blieben über die ganze Spielserie punktlos und stiegen mit 0:36 Punkten und 32:162 Spielen wieder ab. Für den TTV traten damals Ruth Radtke (Budde, 2:6), Irene Haase (14:26), Corinna Vollbrecht (9:36), Annika Orsvall (5:38), Doris Böning (2:43) und Hamann (0:4) an. Damit endete die Geschichte des TTV Rinteln in der 1. Bundesliga.

Lena Andersson (v.l.), Ruth Budde, Inge Vollbrecht und Angela Krey wurden 1978 Vize-Meister in der Oberliga.
Lena Andersson (v.l.), Ruth Budde, Inge Vollbrecht und Angela Krey wurden 1978 Vize-Meister in der Oberliga.