TuS Kathrinhagen wird 1992 Vize-Meister der Kreisliga
Foto: Der TuS Kathrinhagen scheiterte 1992 in der Relegation und verpasste den Aufstieg in die Bezirksklasse.
Fußball. Die Kreisliga-Saison 1991/1992 war die erfolgreichste Meisterschaftsserie des TuS Kathrinhagen in der Kreisliga. „Wir wurden mit nur sechs Verlustpunkten Herbstmeister. Damals gab es noch nicht die 3-Punkte-Regel“, erinnert sich Frank Hanke, der viele Jahre für den TuS Kathrinhagen spielte und im Sommer 1992 berufsbedingt nach Berlin ging. „Aufgrund einer schwächeren Rückrunde wurden wir allerdings hinter Beckedorf nur Zweiter. Das reichte für die Relegation um den Aufstieg in die Bezirksklasse. Auf neutralem Platz in Uchte verloren wir gleich das erste Spiel gegen Mörsen/Scharrendorf II mit 2:3 und der Traum vom Aufstieg war ausgeträumt. Auch in den folgenden Jahren klappte es nicht mit dem ersehnten Aufstieg.“
Die Saison 1991/1992 war die zweite Saison unter Trainerfuchs Hans-Jürgen Schwaneberg. Eine Saison vorher hatte ihn der langjährige Vereinspräsident Rolf Maschmeier nach Kathrinhagen geholt. „Ziel war es, dass „Schwante“ uns endlich in die Bezirksklasse führen sollte“, so Hanke. In der Saison 1990/91 war der TuS Kathrinhagen mit Schwaneberg Tabellenvierter geworden. Meister wurde Evesen.
Der TuS Kathrinhagen hatte sich damals nach und nach mit Hochkarätern verstärkt. „Nachdem Frank Anke aus Obernkirchen schon im Sommer 1990 zu uns kam, holten wir 1991 mit Andreas Kassner vom TuS Kleinenbremen und Mario Squire aus der A-Jugend des VfL Bückeburg zwei spielstarke Offensivkräfte. Die restliche Mannschaft bestand im Kern noch aus Spielern, die 1987 den Aufstieg in die Kreisliga schafften. Weitere Leistungsträger wie Maik Maschmeier, Detlef Thies und Frank Anke stießen im Lauf der Zeit zum Team.
Top-Stürmer Dieter Wagner erzielte in der Saison 1991/92 sagenhafte 44 Tore. „Leider verstarb Dieter im Oktober 2017 im Alter von nur 49 Jahren“, blickt Hanke traurig zurück. Zweitbester Torschütze war Andreas Kassner mit 14 Toren.
Im Kreispokal war bereits im Viertelfinale für den TuS Kathrinhagen Schluss. „Trotz hoher Favoritenrolle verloren wir zu Hause gegen den MTV Rehren A.R.“, weiß Hanke. Frank Anke sah im verloren gegangenen Rückrundenspiel gegen Enzen die Rote Karte und musste acht Wochen aussetzen. „Auch ein Grund für die schwächere Rückrunde“, so Hanke. Hans-Jürgen Schwaneberg half bei Personalengpässen aus und spielte den umsichtigen Libero mit Stellungsspiel und „Auge“.
Den Meistertitel vergab der TuS möglicherweise im Rückrundenspiel zu Hause gegen Möllenbeck. Kathrinhagen war Zweiter, punktgleich mit Spitzenreiter Beckedorf. Möllenbeck rangierte knapp dahinter auf Platz 3. Beim Stand von 2:1 für Möllenbeck gab es in der 80. Minute einen Spielabbruch. „Nach zwei Toren von uns, die jedoch vom Linienrichter jeweils wegen Abseits abgewunken wurden, gab es Tumulte. Die Fans vom TuS Kathrinhagen standen direkt hinter dem Linienrichter, der dann attackiert und von einem unserer Fans geschlagen wurde und zu Boden ging. Spielabbruch und Wertung für Möllenbeck. Davon haben wir uns nicht mehr erholt“, erinnert sich Hanke.
„Insgesamt war es eine tolle Zeit. Und gerade die Kathrinhäger Jungs aus der damaligen Zeit treffen sich regelmäßig, um das WIR-Gefühl aus dieser Zeit auch heute zu leben“, schließt Hanke seine Erinnerungen.