Sportliche Höchstleistungen beim karnevalistischen Tanzsport
Foto: Beim Rintelner Carnevals-Verein gibt es zwei Tanzgruppen. +++ Mit Video +++
Tanzen. Beim Rintelner Carnevals-Verein (RCV) gehören die Darbietungen der Tanzgarden zu den Höhepunkten der Prunksitzungen. Fast 30 Kinder sowie vier Tanzmariechen bringen den Saal regelmäßig mit ihren Hebefiguren beim karnevalistischen Gardetanz zum Kochen. „Die beiden Tanzgarden des RCV haben schon einige Preise gewonnen und sind unser ganzer Stolz“, berichtet der RCV-Vorsitzende Sebastian Westphal.
Doch bevor der perfekte Auftritt gelingt, fließt viel Schweiß bei den Trainingsabenden der beiden Tanzgruppen des RCV. Die Trainerinnen Stefanie Fromme, Christine Metzner und Pia Thierbach verlangen viel von den Kindern und Jugendlichen. 15 Kinder umfasst die Gruppe der sechs bis zwölfjährigen, die regelmäßig einmal die Woche immer montags von 16:45 bis 18:15 Uhr ihren Übungsabend in der Todenmanner Mehrzweckhalle haben. Die Gruppe ab 13 Jahre und älter trainiert immer mittwochs von 18 bis 20 Uhr in der Sporthalle am Kerschensteiner Weg und umfasst aktuell 13 Jugendliche. Zudem gibt es beim Rintelner Carnevals-Verein noch die Weser-Ladies – eine sechsköpfige Showtanz-Gruppe. Ansprechpartner für Interessierte sind für die Kleinen Christine Metzner (01511-4982419) und für die Großen Stefanie Fromme (0170-8057305).
Für jede Karnevals-Session erlenen die jeweiligen Tanzgruppen einen neuen Garde- und Showtanz sowie neue Solistentänze. Auf den Prunksitzungen des RCV sorgen die jungen Tänzer mit Show- und Gardetänzen von einer Dauer zwischen drei und sechs Minuten für beste Stimmung. Zudem zeigen die vier Tanzmariechen Loredana Metzner, Maja Kampmeier, Natalie Heine und Lisa Thiedig ihr ganzes Können beim Solo-Auftritt. Die RCV-Tanzgarden kann man auch für weitere Auftritte buchen. So tanzten die Rintelnerinnen schon beim Kuppelcontest der Feuerwehren, bei Fußball-Hallenturnieren, beim Altstadtfest zusammen mit einer Tanzgruppe aus der Partnerstadt Slawno sowie bei Privatveranstaltungen wie Geburtstage oder Hochzeiten. „Unsere Mädels sind ganzjährig im Einsatz“, erklärt Westphal. Eine besondere Teambuilding-Maßnahme ist der jährliche Ausflug zu den Harsewinkeler Tanztagen mit renommierten Dozenten. „Das kommt bei den Mädels sehr gut an“, weiß Westphal.
Die Corona-Pandemie stoppte auch die Karnevalisten. Gut zwei Monate ruhte das Gardetraining. „Die Kinder und Jugendlichen waren sehr traurig, haben sich aber im Home-Office die neuen Hebefiguren angeschaut“, berichtet der 44-jährige Vereinsvorsitzende. Nun herrsche bei den jungen Tänzerinnen wieder große Begeisterung, denn die ersten Trainingseinheiten im Freien haben stattgefunden. „Wir dürfen den Steinanger nutzen. Der SC Rinteln lässt uns freundlicherweise auf die Plätze“, bedankt sich Westphal bei den SCR-Fußballern um Vereinschef Gordon Seymour. Bei allen Übungen werden die Hygiene- und Abstandsregelungen genau eingehalten. „Die Mädels sind mit Herzblut dabei, arbeiten an den Grundschritten, machen Übungen zur Gelenkigkeit, doch die Hebefiguren sind tabu“, erklärt Westphal.
Den Rintelner Carnevals-Verein gibt es seit 1985 und er hat mittlerweile 120 Mitglieder. Der RCV finanziert sich neben den Mitgliedsbeiträgen aus Spenden- und Sponsorengeldern. Angela Kampmeier ist die gute Seele des Vereins und schneidert die Gardekostüme. „Ein Gardekostüm kostet um die 500 Euro“, verrät der RCV-Vereinschef. „Dank Angela haben wir maßgeschneiderte Gardekostüme“, freut sich Westphal.
Der RCV pflegt eine freundschaftliche Beziehung zur Partnerstadt Slawno. So finden regelmäßige Besuche untereinander statt. „Eine Delegation aus Slawno war im vergangenen Jahr hier und wir haben zusammen einen Work-Shop für Show- und Gardetänze gemacht“, erklärt Westphal. Der Gegenbesuch war eigentlich über Pfingsten geplant. Dann sollte in Slawno ein gemeinsamer Work-Shop zum Thema Standard-Tanz durchgeführt werden. Doch dieser muss wegen der Corona-Krise ausfallen. „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, meint Westphal.
Der RCV hofft, dass die neue Karnevals-Session aufgrund der Corona-Pandemie nicht abgesagt werden muss. „Das wäre für alle Jecken extrem bitter“, weiß Westphal. Rinteln Helau.