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Neale Marmon: Mit Ehrgeiz und Willensstärke zum Profi

Neale Marmon: Mit Ehrgeiz und Willensstärke zum Profi

Foto: Neale Marmon machte als kompromissloser Abwehr-Hüne Karriere.

Fußball. Neale Marmon steht für Disziplin, Kompromisslosigkeit, Robustheit, Kampfkraft, Willensstärke, Ehrgeiz, Zweikampfstärke, Selbstbewusstsein und Führungsstärke. Der Abwehr-Hüne spielte lange Zeit in den Jugendmannschaften des SC Rinteln und startete 1984 seine Profi-Karriere beim VfL Osnabrück.

Neale Marmon begann seine Karriere in der Jugend des Plymouth Argyle. Als sein Vater, ein Offizier der britischen Armee, nach Deutschland versetzt wurde, schloss sich Marmon mit elf Jahren dem SC Rinteln an. Dort spielte er zunächst in der Saison 1972/73 in der Knaben-Mannschaft, wechselte danach in der Saison 1973/74 in die Schüler-Mannschaft, bevor er mit den SCR-B-Junioren als Bezirksklassen-Meister 1977 in die Bezirksliga aufstieg, und 1978 mit den SCR-A-Junioren als Kreisliga-Meister den Sprung in die Bezirksklasse schaffte. Günter Möller, Heinz Loepke und Fritz Gabriel waren seine ersten Trainer. Seine Weggefährten waren unter anderen Heinz Kraschewski, Martin Hopmann, Jörg Höfer, Ralf Nottmeier, Thomas Bedey, Uwe Möller und Volker Posnien.

Neale Marmon spielte in der Saison 1972/73 in der 11er-Knaben des SC Rinteln: Betreuer Günter Möller (h.v.l.), Heinz Kraschewski, Martin Hopmann, Jochen Höckendorf, Neale Marmon, Jörg Höfer, Ralf Nottmeier, Mathias Bülow, Jugendleiter Heinz Loepke, Hans-Hermann Feikes (v.v.l.), Thomas Bedey, Uwe Möller, Jürgen Fruhner, Norbert Posnien, Martin Hanchard, Volker Posnien.
Neale Marmon spielte in der Saison 1972/73 in der 11er-Knaben des SC Rinteln: Betreuer Günter Möller (h.v.l.), Heinz Kraschewski, Martin Hopmann, Jochen Höckendorf, Neale Marmon, Jörg Höfer, Ralf Nottmeier, Mathias Bülow, Jugendleiter Heinz Loepke, Hans-Hermann Feikes (v.v.l.), Thomas Bedey, Uwe Möller, Jürgen Fruhner, Norbert Posnien, Martin Hanchard, Volker Posnien.

Der talentierte Kicker, der auch ein guter Basketballer war und im Lagen-Schwimmen Niedersachsenmeister wurde, spielte während seiner Ausbildung zum Sportlehrer und Physiotherapeuten Anfang der 80er-Jahre in England bei Torguay United. 1982 kehrte er nach Deutschland zurück und kickte in der Saison 1982/83 für den SC Rinteln in der Ersten und Zweiten.

Aber der ehrgeizige junge Mann wollte in höheren Klassen spielen. So bot er sich vor der Saison 1983/84 dem TuS Hess. Oldendorf an, der damals in der Oberliga Nord spielte. „Das Probetraining lief nicht nach Wunsch“, erinnert sich Marmon. „Der TuS-Trainer hatte Zweifel, ob ich den Sprung in das Oberliga-Team schaffen würde. Aber ich war ehrgeizig. Die Athletik stimmte, aber die Technik ließ Wünsche offen. In der Sommerpause trainierte ich jeden Tag sechs, sieben, acht Stunden mit dem Ball und lief durch die Wälder. Der Erfolg blieb nicht aus. Ich hatte mich technisch so stark verbessert, dass ich beim TuS in dieser Saison 28 Einsätze hatte. Das zeigte mir, dass mit eiserner Disziplin und unbändiger Willenskraft vieles erreichen kann.“

Das Schüler-Team des SC Rinteln in der Saison 1973/74: Stefan Weichert (h.v.l.), Norbert Posnien, Neale Marmon, Martin Hopmann, Heiko Führer, Jochen Höckendorf, Jugendleiter Heinz Loepke, Uwe Möller (v.v.l.), Detlef Opara, Uwe Korff, Jürgen Fruhner und Klaus Heise.
Das Schüler-Team des SC Rinteln in der Saison 1973/74: Stefan Weichert (h.v.l.), Norbert Posnien, Neale Marmon, Martin Hopmann, Heiko Führer, Jochen Höckendorf, Jugendleiter Heinz Loepke, Uwe Möller (v.v.l.), Detlef Opara, Uwe Korff, Jürgen Fruhner und Klaus Heise.

Jetzt sollte es weiter nach oben gehen. „1984 unterschrieb ich meinen ersten Profivertrag beim VfL Osnabrück.“ 169 Spiele bestritt er für den Zweitligisten und stieg zum Kapitän auf. 1989 wechselte Marmon zu Hannover 96. „Dort passte es einfach mit Trainer Slobodan Cendic nicht. Nach einem halben Jahr und 13 Einsätzen wechselte ich zu Colchester United in die 4. Liga.“ Und obwohl er dort nur eine halbe Saison spielte, wurde er zum Colchester Spieler des Jahres gewählt.

Meister der Bezirksklasse 1977: Die B-Junioren des SC Rinteln mit Dirk Böhning (h.v.l.), Rolf Büthe, Heiko Führer(?), Mario Gerull (Deerberg), Frdie Moddermann, Martin Hopmann, Raphael Bunte, Neale Marmon, Trainer Fritz Gabriel, Jochen Höckendorf (v.v.l.), Jürgen Fruhner, Mathias Bülow, Manfred Piecha, Ralf Gabriel und Jörg Höfer.
Meister der Bezirksklasse 1977: Die B-Junioren des SC Rinteln mit Dirk Böhning (h.v.l.), Rolf Büthe, Heiko Führer(?), Mario Gerull (Deerberg), Frdie Moddermann, Martin Hopmann, Raphael Bunte, Neale Marmon, Trainer Fritz Gabriel, Jochen Höckendorf (v.v.l.), Jürgen Fruhner, Mathias Bülow, Manfred Piecha, Ralf Gabriel und Jörg Höfer.

1991 heuerte er beim FC Homburg an. Während seines zweijährigen Engagements beim Zweitligisten stieg er zum Pokalhelden auf. Im August 1991 spielte Homburg im DFB-Pokal beim FC Bayern München. Der Gast schaffte es in die Verlängerung und sorgte am Ende mit dem 4:2-Sieg für die Sensation. Mann des Spieles war Neale Marmon. „Ich hatte einen Super-Tag erwischt. München berannte 120 Minuten unser Tor. Immer wieder stand ich im Brennpunkt, agierte fast immer goldrichtig, drosch die Bälle reihenweise aus der Gefahrenzone, leitete mit den langen Bällen unsere Konter ein, die viermal erfolgreich abgeschlossen wurden. Das war einer meiner schönsten Erfolge.“

Die B-Junioren des SC Rinteln 1977 während der Meisterschafts-Feier: Jugendleiter Wolfgang Völz (h.v.l.), Neale Marmon, Ralf Nottmeier, Martin Hopmann, Thomas Bedey, Jörg Höfer, Jochen Höckendorf, Andreas Plüschke, Trainer Fritz Gabriel, Joachim Klettenheimer (v.v.l.), Georg Bach, Uwe Möller, Helmut Erxleben, Heinz Kraschewski, Mathias Bülow und Ralf Gabriel.
Die B-Junioren des SC Rinteln 1977 während der Meisterschafts-Feier: Jugendleiter Wolfgang Völz (h.v.l.), Neale Marmon, Ralf Nottmeier, Martin Hopmann, Thomas Bedey, Jörg Höfer, Jochen Höckendorf, Andreas Plüschke, Trainer Fritz Gabriel, Joachim Klettenheimer (v.v.l.), Georg Bach, Uwe Möller, Helmut Erxleben, Heinz Kraschewski, Mathias Bülow und Ralf Gabriel.

Mit 32 Jahren ging der körperlich bärenstarke Routinier 1993 zum Drittligisten FSV Salmrohr. Seine Trainer-Karriere startete Neale Marmon 1996 beim Drittligisten SV Elversberg. Nach einem halben Jahr als Spielertrainer übernahm er das Team von Dezember 1996 bis April 2001 als Trainer. Nach einem kurzen Engagement beim SV Bliesen 2001 trainierte Marmon 2002 für wenige Monate den SC Preußen Münster.

Danach folgten weitere Trainer-Stationen beim FC Kutzhof, Spvgg Merzig und SG Schwemlingen/Tünsdorf/Ballern im saarländischen Amateurbereich. Anfang 2019 wechselte er als Trainer des Zweitligisten Yeovil Town noch einmal für vier Monate in den Profi-Bereich.

Mit seiner Frau Ulli, die er im Jahr 2007 heiratete, lebt der heute 59-jährige Neale Marmon abwechselnd in London, Merzig oder Spanien und betreibt eine Fußball-Schule.

Neale Marmon stand in der Saison 1982/83 im Kader des SC Rinteln: Bernhard Krawutschke (h.v.l.), Heinz Schimmel, Wolfgang Korff, Thomas Krömer, Wolfgang Meier, Betreuer Dieter Merchel, Willi Struckmeier, Dirk Schwarze (v.v.l.), Wolfgang Neugebauer, Roland Walter, Heinz Kraschewski, Mario Deerberg, Neale Marmon und Michael Hentschel.
Neale Marmon stand in der Saison 1982/83 im Kader des SC Rinteln: Bernhard Krawutschke (h.v.l.), Heinz Schimmel, Wolfgang Korff, Thomas Krömer, Wolfgang Meier, Betreuer Dieter Merchel, Willi Struckmeier, Dirk Schwarze (v.v.l.), Wolfgang Neugebauer, Roland Walter, Heinz Kraschewski, Mario Deerberg, Neale Marmon und Michael Hentschel.

Neale Marmon (l.) als Kapitän des VfL Osnabrück vor einem Spiel gegen eine Bundeswehr-Auswahl.
Neale Marmon (l.) als Kapitän des VfL Osnabrück vor einem Spiel gegen eine Bundeswehr-Auswahl.