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TuS Deckbergen kehrt 1992 in die Kreisliga zurück

TuS Deckbergen kehrt 1992 in die Kreisliga zurück

Foto: Trainer Peter Koch formte den TuS Deckbergen zum Meister-Team.

Fußball. Nach mehrmaligen Auf- und Abstiegen schaffte der TuS Deckbergen in der Saison 1991/92 erneut den Aufstieg in die Kreisliga. Trainer Peter Koch formte die junge Truppe innerhalb kürzester Zeit zu einem Meister-Team.

Der TuS Deckbergen, der 1996 mit dem SV Schaumburg zum SC Deckbergen-Schaumburg fusionierte, hatte in den 60er- und 70er-Jahren erfolgreiche Fußballzeiten erlebt. Damals spielte man einige Jahre in der Bezirksklasse, duellierte sich mit dem TuS Rehren A.O., SC Rinteln, SV Engern, TSV Steinbergen und dem TSV Eintracht Exten.

Der TuS Deckbergen stieg in der Saison 1991/92 mit Trainer Peter Koch (h.v.l.), Cord Bredemeier, Heiko Gnichwitz, Dirk Bredemeier, Miroslaw Pasko, Nico Bartholdy, Robert Wagner, Jörg Wellhausen, Holger Requardt, Betreuer Jens Zimmermann, Wilhelm Sieker (v.v.l.), Stefan Gnichwitz, Andreas Ehrlich, Axel Sieker, Bernd Riesner und Michael Rüscher in die Kreisliga auf.
Der TuS Deckbergen stieg in der Saison 1991/92 mit Trainer Peter Koch (h.v.l.), Cord Bredemeier, Heiko Gnichwitz, Dirk Bredemeier, Miroslaw Pasko, Nico Bartholdy, Robert Wagner, Jörg Wellhausen, Holger Requardt, Betreuer Jens Zimmermann, Wilhelm Sieker (v.v.l.), Stefan Gnichwitz, Andreas Ehrlich, Axel Sieker, Bernd Riesner und Michael Rüscher in die Kreisliga auf.

Nach dem Zusammenschluss der Kreise Grafschaft Schaumburg und Schaumburg-Lippe und der danach eingeführten Kreisliga scheiterte der TuS einige Jahre am Bestreben, den erhofften Aufstieg aus der 1. Kreisklasse Süd zu schaffen. Dieser gelang dann im Jahr 1984. Nach dem erstmaligen Abstieg aus der Kreisliga im Jahr 1988 und dem sofortigen Wiederaufstieg, folgte postwendend der erneute Abstieg.

Im Jahr 1990 kam dann Peter Koch als neuer Trainer nach Deckbergen. Er hatte bereits beim TuS Kathrinhagen erfolgreich gearbeitet und holte später auch mit dem SC Schwalbe Möllenbeck viele Siege. In Deckbergen blieb er sieben Jahre. Er schaffte es, aus den guten Deckberger Kickern eine starke Mannschaft zu formen, weil er genau wusste, wie er mit jedem einzelnen umzugehen hatte.

Die Abwehr des TuS-Meister-Teams: Heiko Gnichwitz (h.v.l.), Nico Bartholdy, Robert Wagner, Jörg Wellhausen, Axel Sieker (v.v.l.), Andreas Ehrlich und Michael Rüscher.
Die Abwehr des TuS-Meister-Teams: Heiko Gnichwitz (h.v.l.), Nico Bartholdy, Robert Wagner, Jörg Wellhausen, Axel Sieker (v.v.l.), Andreas Ehrlich und Michael Rüscher.

In der Saison 1991/92 stand mit Andreas Ehrlich ein äußerst sicherer und trainingsfleißiger Keeper im Tor. In der Defensive sorgten ein umsichtiger Libero Heiko Gnichwitz, die erfahrenen Verteidiger Nico Bartholdy, Herbert Stemme und Robert Wagner, Youngster Jörg Wellhausen und die griffigen Außenverteidiger Michael Rüscher und Axel Sieker dafür, dass der TuS in 30 Punktspielen nur 30 Gegentore kassierte.

Im Mittelfeld zogen Mannschaftskapitän Bernd Riesner, die Bredemeier-Brüder Dirk und Cord, Holger Requardt und Miroslaw Pasko die Fäden, die mit klugen Pässen viele der insgesamt 102 Saisontore vorbereiteten. Das erfolgreiche Sturmduo des TuS hieß Stefan Gnichwitz (25 Tore) und Wilhelm Sieker (36). Unterstützt wurden sie von Andreas Bradt (5).

Das Mittelfeld des TuS-Meister-Teams: Bernd Riesner (v.l.), Dirk Bredemeier, Cord Bredemeier und Miroslaw Pasko.
Das Mittelfeld des TuS-Meister-Teams: Bernd Riesner (v.l.), Dirk Bredemeier, Cord Bredemeier und Miroslaw Pasko.

Die Meister-Saison begann mit einem Paukenschlag. Der TuS feierte am 1. Spieltag einen 6:1-Erfolg im äußerst brisanten Nachbarschaftsderby beim SV Schaumburg. Nach einem Remis gegen den TSV Steinbergen und einem Sieg in Hülsede kam es dann bereits am 4. Spieltag zum Spiel gegen den großen Aufstiegskonkurrenten SV Hattendorf. Am Ende stand nach einem „Superspiel“ vor einer stattlichen Zuschauerkulisse ein 2:1-Sieg.

Damit war der Grundstein für eine erfolgreiche Saison gelegt. Bis zum Gewinn der Herbstmeisterschaft folgten noch einige Highlights: ein 5:3-Heimsieg gegen die starke Apelerner Reserve nach einem 1:3-Pausenrückstand; ein 11:0-Kantersieg gegen den SC Rinteln II; ein 7:0 gegen die zweite Mannschaft des SV Obernkirchen.

Trainer Peter Koch mit seinem Sturmduo: Der leider viel zu früh verstorbene Stefan Gnichwitz (l.) und Wilhelm Sieker schossen gemeinsam 61 der 102 Saisontore des TuS.
Trainer Peter Koch mit seinem Sturmduo: Der leider viel zu früh verstorbene Stefan Gnichwitz (l.) und Wilhelm Sieker schossen gemeinsam 61 der 102 Saisontore des TuS.

Da man Anfang der 90er-Jahre noch bis kurz vor Weihnachten (3. Advent) spielte, stand auch noch das Rückspiel gegen den Nachbarn aus Schaumburg auf dem Programm. Nach einem ausgeglichenen Spiel stand am Ende ein glücklicher Deckberger 2:1-Sieg.

Nach 13 Siegen und drei Unentschieden ging der TuS mit einem Punktverhältnis von 29:3 (es gab noch nicht die 3-Punkte-Regel) als Herbstmeister in die kurze Winterpause (Rückrundenstart am 9. Februar). Allerdings war weiterhin für Spannung gesorgt. Der SV Hattendorf lag nur zwei Punkte zurück.

Betreuer Jens „Zimbo“ Zimmermann war die gute Seele des Teams und sorgte dafür, dass sich die Spieler ganz auf die Spiele konzentrieren konnten.
Betreuer Jens „Zimbo“ Zimmermann war die gute Seele des Teams und sorgte dafür, dass sich die Spieler ganz auf die Spiele konzentrieren konnten.

Nach der Winterpause startete der TuS mit einem 2:0-Sieg beim TSV Steinbergen. Dann folgte am 31. März 1992 der Showdown beim SV Hattendorf. Viele mitgereiste Deckberger Fans sorgten an diesem Dienstagabend für eine fantastische Atmosphäre auf dem Hattendorfer Sportplatz. Trainer Peter Koch hatte seine Truppe hervorragend eingestellt und so kannte der Jubel nach dem 2:1-Erfolg keine Grenzen. Jetzt hatte der TuS vier Punkte Vorsprung vor dem ärgsten Verfolger.

Danach wurde mit einigen knappen Siegen weiter fleißig gepunktet, so dass das Team am drittletzten Spieltag im Heimspiel gegen den VfL Bückeburg III die Meisterschaft perfekt machen konnte. Dieser fiel dann mit 7:1 sehr deutlich aus und die Aufstiegsparty konnte beginnen. Dass dann am vorletzten Spieltag noch die erste Saisonniederlage folgte, konnte die rauschende Feier nach dem letzten Spieltag nicht mehr stören.

Mit 50:8 Punkten und einem Torverhältnis von 102:30 stieg der TuS Deckbergen in die Kreisliga auf, wo man in den folgenden Jahren eine gute Rolle spielte.

Krönender Abschluss eines starken Fußballjahres war die Mannschaftsfahrt vom 5. bis 8. Juni 1992. Mit 17 Mann verbrachte die Meistermannschaft vier unvergessliche Tage im Hotel Los Angeles am Ballermann auf Mallorca.

Bernd Reichelt, damals Trainer des TSV Steinbergen, nominierte drei Deckberger für seine „Wunschelf der 1. Kreisklasse Süd“.
Bernd Reichelt, damals Trainer des TSV Steinbergen, nominierte drei Deckberger für seine „Wunschelf der 1. Kreisklasse Süd“.