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VTR-Trampolinturner wurden Vize-Weltmeister, Europameister und Deutsche Meister

VTR-Trampolinturner wurden Vize-Weltmeister, Europameister und Deutsche Meister

Foto: Der „Vater“ der Erfolgsstory, Horst Kunze, übernahm 1970 die Trampolin-Abteilung der VT Rinteln. +++ Mit Bildergalerie +++

Trampolinturnen. Unzählige Titel und Medaillen bei Weltmeisterschaften, Europameisterschaften und Deutschen Meisterschaften im Synchronturnen, im Einzel, in der Mannschaft und am Doppel-Minitramp: Die Trampolinturner der VT Rinteln gehörten in den 80er- und 90er-Jahren in Deutschland und Europa zu den Top-Athleten dieser spektakulären und faszinierenden Sportart.


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Mit Horst Kunze begann die einzigartige Erfolgsgeschichte der VTR-Trampolinturner. Der Sportlehrer am Gymnasium Ernestinum übernahm 1970 die Trampolin-Abteilung der VT Rinteln, leistete in den nächsten fünf Jahren großartige Aufbauarbeit und ging mit seinem Talentschuppen 1975 in der Landesliga an den Start. Bis 1979 stieg das Team in die Regionalliga auf. Nach dem Sprung in die Bundesliga 1980 wurde die VT Rinteln im zweiten Bundesliga-Jahr 1981 Deutscher Meister.

Zur ersten Generation, die bei Wettkämpfen auf Landesebene erfolgreich war, gehörten Eckehard Lemke, Lutz Graske und Horst Kunze selbst. Mehrfach wurden sie Landesmeister und schafften mehrmals den Sprung in die Finals bei Deutschen Meisterschaften.

Die zweite Generation stieß ab Mitte der 70er-Jahre zum VTR-Team. Dazu gehörten Manfred Schwedler, Peter Eckel, die Geschwister Katrin und Uwe Schmieder, Andreas und Ralf Trotzer, Nicola Schneider, Petra Selch, Dirk Scheel, Michael Wuttig, Jan-Markus Dehne und Carsten Koschinski.

Die dritte Generation mit Frank und Jan Beckmann, Benno Meyer, Ralf und Jörg Döringshoff kam Anfang der 80er-Jahre ins Training. Anfang der 90er-Jahre kamen mit Klaus Specka, Raimond Honnef, Markus Todzi, Claudia Stecher, Benjamin Vetter, Christoph Koczewski, Tobias Kipp und Sandy Frenzel die vierte Generation hinzu.

Die VTR-Bundesliga-Mannschaft 1989 mit Thorsten Hartmann (v.l.), Andreas Trotzer, Katrin Schmieder, Benno Meyer, Lutz Graske, Manfred Schwedler, Jan und Frank Beckmann.
Die VTR-Bundesliga-Mannschaft 1989 mit Thorsten Hartmann (v.l.), Andreas Trotzer, Katrin Schmieder, Benno Meyer, Lutz Graske, Manfred Schwedler, Jan und Frank Beckmann.

Lutz Graske, Manfred Schwedler, Uwe Schmieder, Andreas Trotzer, Thorsten Hartmann, Nicola Schneider und Jan Beckmann schafften unter der Regie von Trainer Horst Kunze den Sprung in die Nationalkader des Deutschen Turnerbundes, wurden Zweite und Dritte bei Mannschaftsweltmeisterschaften, Vize-Weltmeister und Europameister im Einzel und holten weitere erste, zweite und dritte Plätze bei Europameistermeisterschaften und Jugend-Europameisterschaften.

Deutsche Mannschafts-Jugend-Meister 1989: Benno Meyer (v.r.), Frank Beckmann, Jörg Döringshoff und Jan Beckmann.
Deutsche Mannschafts-Jugend-Meister 1989: Benno Meyer (v.r.), Frank Beckmann, Jörg Döringshoff und Jan Beckmann.

1981 gewann die VT Rinteln die Bundesliga und war damit Deutscher Meister. Das Meister-Team bildeten damals Horst Kunze, Eckehard Lemke, Lutz Graske, Manfred Schwedler, Uwe Schmieder, Andreas Trotzer und Katrin Schmieder. 1983 wurde die VT Rinteln noch einmal Dritte.

1987 holte sich die VT Rinteln mit Benno Meyer, Jörg Döringshoff, Frank und Jan Beckmann den Titel bei den Deutscher Schülermeisterschaften im Trampolinturnen. 1989 gelang ihnen dies noch einmal in der gleichen Besetzung in der Jugendklasse.

Frank Beckmann belegte mit seinem Bruder Jan bei den Welt-Alters-Gruppen-Wettkämpfen 1982 in Lubbock (Texas) den zweiten Platz.
Frank Beckmann belegte mit seinem Bruder Jan bei den Welt-Alters-Gruppen-Wettkämpfen 1982 in Lubbock (Texas) den zweiten Platz.

Der Höhenflug bei Welt- und Europameisterschaften war 1994 beendet. Auf deutscher Ebene mischten die VTR-Trampolinturner noch bis 1999 mit. „Irgendwann verpasst man ein paar Jahrgänge und dann wird die Lücke zwischen den zurücktretenden Leistungsträgern und Vorbildern zum Nachwuchs zu groß“, erklärt Horst Kunze die damalige Entwicklung. „Da die meisten der Rintelner Trampolinturner Abitur machten und danach zum Studium gingen, konnten sie ihre Form auch nur bedingt halten. Bei einigen klappte es etwas länger, wenn sie ihren Wehrdienst in einer Sportkompanie ableisten konnten.“

Zudem wurde Trainer Horst Kunze bewusst, dass er auch eine Familie hatte und mit knapp 50 selbst noch etwas Sport treiben wollte. Es wurde also nicht mehr täglich trainiert, zumal Kunze auch seit 1990 Präsident des Technischen Komitees war, und damit verantwortlich für alle internationalen Meisterschaften und World Cups.

Horst Kunze formte zahlreiche Nachwuchsturner zu Top-Athleten.
Horst Kunze formte zahlreiche Nachwuchsturner zu Top-Athleten.

Andreas Trotzer (v.l.), Eckehard Lemke und Uwe Schmieder stiegen mit der VT Rinteln in die Bundesliga auf.
Andreas Trotzer (v.l.), Eckehard Lemke und Uwe Schmieder stiegen mit der VT Rinteln in die Bundesliga auf.